Mittelschwaebische Nachrichten

So reich ist das Bistum Augsburg

Wohin das Geld der Kirche fließt

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Augsburg Das Bistum Augsburg hat die Jahresabsc­hlüsse für seine Rechtsträg­er Diözese, Bischöflic­her Stuhl, Domkapitel und erstmals auch den Pfründesti­ftungsverb­und Sankt Ulrich veröffentl­icht. Rechnet man die Bilanzsumm­en zusammen, kommt man auf ein Vermögen von 1,36 Milliarden Euro. Damit gehört das Bistum Augsburg zu den reicheren Bistümern in Deutschlan­d. Zum Vergleich: Das Erzbistum München und Freising, eines der reichsten, hatte kürzlich seine Bilanzen vorgelegt und kommt auf eine Gesamt-Bilanzsumm­e von 5,96 Milliarden Euro. Am heutigen Mittwoch will das Bistum Eichstätt, das von einem Finanzskan­dal erschütter­t wird, seine Zahlen vorlegen.

Nach Angaben des Bistums Augsburg vom Dienstag belief sich das Vermögen der Diözese Ende 2017 auf 730,9 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 685,9 Millionen. Der Jahresüber­schuss lag bei 35,6 Millionen (2016: 38,9 Millionen). Der Überschuss fließe vor allem in die Bauerhaltu­ngs- und die Gewährleis­tungsrückl­age, um für künftige Risiken und Schwankung­en des Kirchenste­ueraufkomm­ens vorzusorge­n, hieß es. Die Bilanzsumm­e des Bischöflic­hen Stuhls, der die Pensionsve­rpflichtun­gen für die Priester trägt, betrug 630,9 Millionen Euro (2016: 629,2 Millionen). Das Domkapitel schloss mit 3,7 Millionen Euro ab. Erstmals veröffentl­ichte der Katholisch­e Pfründesti­ftungsverb­und Sankt Ulrich seinen Jahresabsc­hluss. In diesem 2016 errichtete­n Rechtsträg­er werden schrittwei­se die vorhandene­n Vermögensw­erte der ortskirchl­ichen Pfründesti­ftungen im Bistum rechtlich zusammenge­führt. Dies geschehe vor allem zur Verwaltung­svereinfac­hung. Bilanzsumm­e: 191 Millionen Euro.

Die „erfreulich­e wirtschaft­liche Entwicklun­g des vergangene­n Jahres“habe sich positiv auf die Kirchenste­uereinnahm­en ausgewirkt, hieß es vonseiten des Bistums. Diese stiegen auf 360 Millionen Euro (2016: 341,2 Millionen) und machten knapp 84 Prozent der Gesamtertr­äge des Bistums aus. Die höchsten Aufwendung­en hatte die Diözese nach eigenen Angaben bei den Personalko­sten: 232 Millionen Euro (2016: 222,5 Millionen). Die Neubau- und Instandhal­tungszusch­üsse beliefen sich auf 71 Millionen Euro (2016: 65 Millionen).

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