Mittelschwaebische Nachrichten
35 Cent mehr für jede Stunde
In manchen Berufen verdient man recht viel Geld. Andere sind viel schlechter bezahlt. Es gibt aber eine Grenze, unter die der Verdienst hierzulande nicht sinken darf
Der Verkäufer reicht Brötchen über die Theke, die Paketbotin bringt Päckchen, die Friseurin schneidet Haare: Für diese Arbeit bekommen die Menschen Geld: ihren Lohn. Damit das nicht zu wenig ist, gibt es seit einiger Zeit den Mindestlohn. Hier erfährst du mehr darüber.
Im Moment bekommt jeder mindestens 8 Euro und 84 Cent für jede Stunde Arbeit. Die Firmen dürfen ihren Mitarbeitern mehr zahlen – aber nicht weniger. Ab dem kommenden Jahr soll der Mindestlohn höher sein. Nämlich 35 Cent mehr. Ab 2020 soll er dann bei 9,35 Euro in der Stunde liegen. Das klingt erst mal nicht viel. Aber bei vielen Stunden Arbeit im Monat kommen einige Euro zusammen.
Er gilt für alle Erwachsenen, die in einer Firma angestellt sind. Ist jemand jünger als 18 Jahre, kann der Lohn niedriger sein.
Darüber berät eine Gruppe von Experten. Einige davon werden von Firmen ausgesucht, andere von Mitarbeitern. Hinzu kommen Wissenschaftler. Diese Experten haben jetzt einen höheren Mindestlohn vorgeschlagen. Die Bundesregierung muss ihn aber noch beschließen.
Viele Firmen in Deutschland verdienen gerade gut. Sie zahlen ihren Mitarbeitern auch oft mehr – davon sollen auch diejenigen etwas haben, die am wenigsten verdienen. Außerdem wird alles jedes Jahr ein bisschen teurer, etwa Miete und Lebensmittel. Das müssen die Menschen von ihrem Lohn bezahlen. Damit das klappt, brauchen sie mehr Geld.
Viele Menschen finden ihn gerecht. Einige sagen sogar, er müsse noch höher sein. Denn auch mit dem Mindestlohn haben es manche Menschen schwer, alles Nötige zu bezahlen. Aber einige Chefs sagen auch: Wir haben nicht genug Geld, um unseren Leuten mehr zu zahlen.