Mittelschwaebische Nachrichten
Die Tanzlehrerin mit dem Glücksschweinchen
Balletttänzerin Meike Lages hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Vor einigen Jahren hat ihr die Mutter ein Geschenk gemacht, dass sie seither immer bei sich trägt
Glück? Allein das Wort hat die Menschen über die Zeiten hinweg fasziniert. Viele verbinden Glück mit einem speziellen Glücksbringer. Diese Thematik greifen wir in unserer Serie auf. Heute: Tanzlehrerin Meike Lages aus Krumbach. Krumbach Von ihrer Mutter hat Meike Lages vor circa zwei Jahren ihr Glücksschwein bekommen. Seitdem hängt das Schweinchen an ihrem Schlüsselbund. Zur Sicherheit, damit es auch wirklich Glück bringt, befinden sich auf dem rosa Schweinchen noch einige grüne Kleeblätter.
Meike Lages ist am 15. Oktober 1990 in Münchberg bei Bamberg geboren. Bald schon zogen ihre Eltern nach Krumbach. Dort hatte ihr Vater eine Firma gekauft. Das Gymnasium in Krumbach verließ Meike Lages nach der 10 Klasse. Ihr großes Hobby war tanzen, sie tanzt seit ihrem fünften Lebensjahr. Ihr erstes Ballettkleidchen hängt heute noch in ihrem Zimmer. Die Tanzschule Damerau in Krumbach war ihre erste Tanzschule. Nach der 10. Klasse ging sie nach München auf eine Tanzschule. Das Tanzen war für Meike nicht nur Hobby, sondern es war ihre Leidenschaft. Für sie war schnell klar, sie wollte Tanzlehrerin werden. Mit Anfang 20 ging sie in die Royal Academy of Dance nach London. Ihre dreijährige Ausbildung in London brachte sie auch in viele andere Städte. „Während meiner Ausbildung bin ich viel in der Welt herumgekommen“, schwärmt sie. „Ich erinnere mich noch an eine Prüfung in der Schweiz, ich musste eine Art Schleiertanz vorführen. Beim Drehen und Wenden, beim Springen und Laufen wehte mir das Tuch immer in die Augen. Ich konnte überhaupt nichts sehen. Die Jurorin und ich haben nur noch gelacht. Die Prüfung habe ich natürlich trotz allen Hindernissen bestanden.“Nach der Ausbildung arbeitete sie zwei Jahre als Tanzlehrerin in der Schweiz. Ihre erste Ballettschule eröffnete die begeisterte Tänzerin in Babenhausen. Sie kannte viele Leute mit Kindern, die alle gerne ins Ballett wollten. Es ging langsam los, erst gab sie nur an einem Tag in der Woche Unterricht, dann an zwei Tagen und später steigerte sich die Unterrichtszeit. „Zwischendurch musste ich jobben, um mein Geld zu verdienen“, erinnert sich Meike Lages. Durch die Anfrage einer Mutter, ob sie auch in Krumbach unterrichten könne, hatte sie die Idee, auch in Krumbach ein Studio zu eröffnen. „Auch hier in Krumbach fing alles ganz langsam an, erst ein Tag, dann zwei und so ging es immer weiter. Heute hat die Tänzerin ihre Studios in Babenhausen und Krumbach. „Ich habe viele Schüler, die Ballett tanzen, vor allem Mädchen“, schmunzelt sie. Demnächst fliegt sie mit einer Schülerin, der kleinen Schwester ihres Verlobten, nach Barcelona zu einem weltweiten Tanzwettbewerb. Dort bleiben sie fünf Tage. Das Mädchen ist an einem Sonntag an der Reihe. „Es wird schwierig für die Kleine, sich bei Teilnehmern aus aller Welt zu behaupten“, sagt Lages. Aber dabei sein ist alles. Das Mädchen freut sich sehr, bei dem Wettbewerb mitzumachen. Die kleine Tänzerin hatte sich bei der bayerischen Tanzmeisterschaft qualifiziert, dann wurde sie deutsche Vizemeisterin. Den Titel holte sich ein Bub. Beide sind nun beim Wettkampf in Barcelona dabei. „Ich hoffe auf mein Schwein, dass alles klappt“, lacht die Tanzlehrerin. Lages möchte nie etwas anderes in ihrem Leben machen als tanzen. Tanzen ist ihre wahre Berufung und Leidenschaft. Sie arbeitet gerne mit Kindern und freut sich, die Kleinen für modernes Ballett begeistern zu können. Einmal im Jahr dürfen alle Schüler bei einer Ballettaufführung zeigen, was sie können. Den Glücksbringer, das kleine Schwein, hat sie immer bei sich. Auch wenn sie das Schweinchen noch nicht so lange hat, bedeutet es Meike Lages sehr viel. „Ich vertraue bei allem, was ich tue, auf mein Schwein“, lächelt sie.