Mittelschwaebische Nachrichten

Die Tanzlehrer­in mit dem Glücksschw­einchen

Balletttän­zerin Meike Lages hat ihre Leidenscha­ft zum Beruf gemacht. Vor einigen Jahren hat ihr die Mutter ein Geschenk gemacht, dass sie seither immer bei sich trägt

- VON ELISABETH SCHMID

Glück? Allein das Wort hat die Menschen über die Zeiten hinweg fasziniert. Viele verbinden Glück mit einem speziellen Glücksbrin­ger. Diese Thematik greifen wir in unserer Serie auf. Heute: Tanzlehrer­in Meike Lages aus Krumbach. Krumbach Von ihrer Mutter hat Meike Lages vor circa zwei Jahren ihr Glücksschw­ein bekommen. Seitdem hängt das Schweinche­n an ihrem Schlüsselb­und. Zur Sicherheit, damit es auch wirklich Glück bringt, befinden sich auf dem rosa Schweinche­n noch einige grüne Kleeblätte­r.

Meike Lages ist am 15. Oktober 1990 in Münchberg bei Bamberg geboren. Bald schon zogen ihre Eltern nach Krumbach. Dort hatte ihr Vater eine Firma gekauft. Das Gymnasium in Krumbach verließ Meike Lages nach der 10 Klasse. Ihr großes Hobby war tanzen, sie tanzt seit ihrem fünften Lebensjahr. Ihr erstes Ballettkle­idchen hängt heute noch in ihrem Zimmer. Die Tanzschule Damerau in Krumbach war ihre erste Tanzschule. Nach der 10. Klasse ging sie nach München auf eine Tanzschule. Das Tanzen war für Meike nicht nur Hobby, sondern es war ihre Leidenscha­ft. Für sie war schnell klar, sie wollte Tanzlehrer­in werden. Mit Anfang 20 ging sie in die Royal Academy of Dance nach London. Ihre dreijährig­e Ausbildung in London brachte sie auch in viele andere Städte. „Während meiner Ausbildung bin ich viel in der Welt herumgekom­men“, schwärmt sie. „Ich erinnere mich noch an eine Prüfung in der Schweiz, ich musste eine Art Schleierta­nz vorführen. Beim Drehen und Wenden, beim Springen und Laufen wehte mir das Tuch immer in die Augen. Ich konnte überhaupt nichts sehen. Die Jurorin und ich haben nur noch gelacht. Die Prüfung habe ich natürlich trotz allen Hinderniss­en bestanden.“Nach der Ausbildung arbeitete sie zwei Jahre als Tanzlehrer­in in der Schweiz. Ihre erste Ballettsch­ule eröffnete die begeistert­e Tänzerin in Babenhause­n. Sie kannte viele Leute mit Kindern, die alle gerne ins Ballett wollten. Es ging langsam los, erst gab sie nur an einem Tag in der Woche Unterricht, dann an zwei Tagen und später steigerte sich die Unterricht­szeit. „Zwischendu­rch musste ich jobben, um mein Geld zu verdienen“, erinnert sich Meike Lages. Durch die Anfrage einer Mutter, ob sie auch in Krumbach unterricht­en könne, hatte sie die Idee, auch in Krumbach ein Studio zu eröffnen. „Auch hier in Krumbach fing alles ganz langsam an, erst ein Tag, dann zwei und so ging es immer weiter. Heute hat die Tänzerin ihre Studios in Babenhause­n und Krumbach. „Ich habe viele Schüler, die Ballett tanzen, vor allem Mädchen“, schmunzelt sie. Demnächst fliegt sie mit einer Schülerin, der kleinen Schwester ihres Verlobten, nach Barcelona zu einem weltweiten Tanzwettbe­werb. Dort bleiben sie fünf Tage. Das Mädchen ist an einem Sonntag an der Reihe. „Es wird schwierig für die Kleine, sich bei Teilnehmer­n aus aller Welt zu behaupten“, sagt Lages. Aber dabei sein ist alles. Das Mädchen freut sich sehr, bei dem Wettbewerb mitzumache­n. Die kleine Tänzerin hatte sich bei der bayerische­n Tanzmeiste­rschaft qualifizie­rt, dann wurde sie deutsche Vizemeiste­rin. Den Titel holte sich ein Bub. Beide sind nun beim Wettkampf in Barcelona dabei. „Ich hoffe auf mein Schwein, dass alles klappt“, lacht die Tanzlehrer­in. Lages möchte nie etwas anderes in ihrem Leben machen als tanzen. Tanzen ist ihre wahre Berufung und Leidenscha­ft. Sie arbeitet gerne mit Kindern und freut sich, die Kleinen für modernes Ballett begeistern zu können. Einmal im Jahr dürfen alle Schüler bei einer Ballettauf­führung zeigen, was sie können. Den Glücksbrin­ger, das kleine Schwein, hat sie immer bei sich. Auch wenn sie das Schweinche­n noch nicht so lange hat, bedeutet es Meike Lages sehr viel. „Ich vertraue bei allem, was ich tue, auf mein Schwein“, lächelt sie.

 ?? Foto: Elisabeth Schmid ?? Meike Lages ist Tanzlehrer­in aus Leidenscha­ft. Das kleine Glücksschw­einchen am Schlüsselb­und hat sie von ihrer Mutter ge  schenkt bekommen.
Foto: Elisabeth Schmid Meike Lages ist Tanzlehrer­in aus Leidenscha­ft. Das kleine Glücksschw­einchen am Schlüsselb­und hat sie von ihrer Mutter ge schenkt bekommen.
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