Mittelschwaebische Nachrichten
„Gas geben und so viele Tore wie möglich schießen“
Spatzen-Neuzugang Vitalij Lux wird am Donnerstag in Ichenhausen mitmischen. Spuren hat er im Landkreis schon hinterlassen
Herr Lux, Sie waren zuletzt bei der SpVgg Unterhaching und spielen in der kommenden Saison in der Regionalliga für den SSV Ulm 1846. Freuen Sie sich darauf? Lux: Es ist natürlich schön, dass ich wieder in der Nähe meiner Familie, meiner Freunde und Bekannten bin. Aber das war nicht der wichtigste Grund für den Wechsel. Ich habe mich spielerisch und persönlich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt, aber in Haching habe ich in der dritten Liga wenig Spielzeit bekommen. Das wird sich in Ulm hoffentlich ändern. Den neuen Trainer Holger Bachthaler kenne und schätze ich ja noch aus meiner Zeit beim FV Illertissen.
Seit ein paar Tagen läuft die Vorbereitung beim SSV Ulm 1846. Im Test gegen den TSV Kottern haben Sie gleich getroffen. Es scheint Ihnen also gut zu gehen. Lux: Ja, ich fühle mich sehr wohl. Mitspieler, Kollegen – alles tipptopp. Ich habe mich auch gut eingelebt in Ulm.
Als junger Erwachsener spielten Sie eine Saison für die TSG Thannhausen. Wie haben Sie damals den Weg von Ihrem Heimatverein FV Weißenhorn in den Landkreis Günzburg gefunden – und warum sind Sie nach nur einer Saison wieder weg? Lux: Nach Illertissen gegangen bin ich, weil die Thannhauser Insolvenz angemeldet hatten. Andernfalls wäre ich gerne bei der TSG geblieben. Der sportliche Reiz, dort hinzugehen, war für mich natürlich, in der Bayernliga zu spielen.
Am Donnerstag kommen Sie für ein Testspiel in die Mitte des Landkreises Günzburg, zum SC Ichenhausen. Wie geht man eine derartige Partie an? Lux: Gas geben, hundert Prozent reinhauen. Man will sich in der Vorbereitung ja auch zeigen und als Stürmer will man so viele Tore wie möglich schießen.
Ein anderes Thema: Sie wurden in Kirgisistan geboren. Vor drei Jahren absolvierten Sie Ihr erstes Länderspiel für das Land Ihrer Vorfahren. Sind Sie eigentlich noch Nationalspieler dieses Landes? Lux: Ich habe zumindest nichts anderes gehört. Zu den jüngsten Lehrgängen wurde ich noch eingeladen.
Und wie läuft die internationale Karriere? Lux: Zuletzt ganz gut. Wir haben in der Qualifikation zur Asien-Meisterschaft gegen Indien und Myanmar gewonnen und sind jetzt für die Endrunde qualifiziert, die Anfang des kommenden Jahres in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfindet. Das entspricht der Endrunde einer Europameisterschaft und dann sind auch Topmannschaften wie Australien, Japan oder Südkorea dabei.
Gehört man als kirgisischer Nationalspieler zu den Großverdienern im Fußball? Lux: Sicher nicht. Man bekommt vom Verband Flüge, Unterkunft und Verpflegung bezahlt und wenn man gewinnt, gibt es vielleicht mal eine kleine Prämie. Aber davon kann man bestimmt nicht leben. Man macht das wegen der Erlebnisse und wegen der tollen Erfahrungen, die man sammelt.
Das Gespräch führten Pit Meier und Jan Kubica
Person Vitalij Lux ist 29 Jahre alt. Er wurde in Kirgisistan geboren und spielte zunächst für den FV Weißenhorn. Weitere Stationen waren unter ande rem TSG Thannhausen, FV Illertissen und zuletzt SpVgg Unterhaching. Zur neuen Runde wechselte er zum SSV Ulm 1846. Für die kirgisische Nationalmannschaft bestritt er bislang 14 Partien.