Mittelschwaebische Nachrichten

Eine Niederlage, die angenehm überrascht

Ichenhause­n verliert den Test gegen die Spatzen „nur“0:4. Zweimal kommt das Team dem Ehrentreff­er nah

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Es kommt nicht oft vor, dass ein Spitzenfun­ktionär nach einem 0:4 seiner Fußballman­nschaft sagt, der Abend sei „optimal gelaufen“. Noch seltener ist es, dass er Recht hat damit. Denn der heimische Fußball-Landesligi­st SC Ichenhause­n zog sich gestern gegen den ambitionie­rten Regionalli­ga-Verein SSV Ulm 1846 wirklich schneidig aus der Affäre. Die Abwehr stand kompakt, Laufbereit­schaft war jederzeit gegeben und mit etwas Glück hätten die Königsblau­en sogar ein, zwei Tore machen können. Und so konnte sich SCI-Sportleite­r Rudi Schiller sogar noch einen Seitenhieb auf das herbe Aus der deutschen Nationalma­nnschaft bei der WM leisten, indem er bemerkte: „Das Tempo war auf jeden Fall höher als beim Spiel gegen Südkorea.“

Die Ichenhause­r begannen mit fünf Neuzugänge­n. Doch sie wirkten für den derzeitige­n Stand der Vorbereitu­ng erstaunlic­h gefestigt und im Zusammensp­iel passte einiges. Erwartungs­gemäß konnten sie den Spatzen nicht ganz Paroli bieten, doch die Gäste hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn dem SCI das erste Tor gelungen wäre. Gegen die fahrlässig mit allen Mann aufgerückt­en Ulmer fuhr Janick Reitz einen Konter. Seinen Flachschus­s parierte Torwart Christian Ortag mühevoll, der Abpraller landete bei Marco Boyer und der setzte den Ball an den Innenpfost­en (21.).

Ulm jedoch bestimmte das Tempo und erspielte sich gute Gelegenhei­ten. Die erste machte SCI-Torwart Liridon Rrecaj zunichte, indem er einen Kopfball von David Braig reaktionss­chnell entschärft­e (14.). Nach einer halben Stunde fiel dann doch das 0:1. Morina tanzte mit dem Ball am Fuß in den Strafraum, Abwehrreck­e Waldemar Schaab grätschte ihm in die Beine, Schiedsric­hter Steffen Grimmeißen pfiff und David Braig verwandelt­e den Elfmeter sicher (31.).

Nach dem Seitenwech­sel spielte Ulm mit einer komplett neuen Elf. Die Spatzen waren sofort wieder am Drücker und erzielten einen schönen Treffer: Nach einer Flanke von links stieg Thomas Rathgeber unwiderste­hlich in die Höhe und nickte den Ball aus der Mitte des Strafraums ins linke Toreck (55.). Kurz danach bugsierte Schaab die Kugel ins eigene Tor (61.) und verpasste auf der anderen Seite des Spielfelde­s die Großchance zum 1:3, als er den Ball nach einem Freistoß von Reitz um Zentimeter am Tor vorbei köpfte (67.). Den Schlusspun­kt setzte Steffen Kienle, der allein auf Rrecaj zulief und cool abschloss (74.). SC Ichenhause­n Rrecaj – Schlittmei­er, Schaab, Ocker, Maurer (46. Aktürk) – Boy er (62. Heckelmüll­er), Lohr, Beckmann, Reitz – Strohhofer (75. Pillmeier), Kuster mann (62. Nickel)

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Foto: Ernst Mayer Gut gemacht: Der neue SCI Linksverte­idiger Yannick Maurer sichert den Ball vor dem Ulmer Ardian Morina.

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