Mittelschwaebische Nachrichten
Die Arbeitslosenquote bleibt konstant
Wie viele Menschen im Landkreis keinen Job haben und in welchen Branchen Mitarbeiter gesucht werden
Landkreis Der Arbeitsmarkt im Landkreis Günzburg bleibt auch im Juni bei einer niedrigen Arbeitslosenquote von 1,6 Prozent. Insgesamt waren 1132 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, das sind 17 weniger zum Vormonat und 184 weniger zum Vorjahr. 414 Menschen meldeten sich im Juni neu arbeitslos. Im Gegenzug konnten 425 ihre Arbeitslosigkeit beenden. „Trotz der absolut guten Situation auf unserem Arbeitsmarkt stehen wir weiterhin vor großen Herausforderungen“, betont Werner Möritz, operativer Geschäftsführer der auch für den Landkreis Günzburg zuständigen Agentur für Arbeit in Donauwörth.
„Eine von ihnen ist der stetige Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit.“Die Zahl der Menschen, die bereits länger als zwölf Monate ohne Arbeit sind, gehe zwar kontinuierlich zurück, jedoch sind aktuell noch mehr als 25 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis langzeitarbeitslos. „Wir müssen alle Kräfte bündeln und uns gemeinsam mit unseren Partnern dafür engagieren, jeden Arbeitslosen auf der Erfolgsspur des Arbeitsmarktes mitzunehmen. Das Know-how jedes Einzelnen ist gefragt, um den Bedarf an Arbeitskräften weiterhin decken zu können und unseren Wirtschaftsstandort langfristig zu sichern.“
Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die Anzahl der Langzeitarbeitslosen um 75 Personen auf nun 286. „Wir bieten vielseitige Unterstützungsmöglichkeiten für Bewerber an, die auf den ersten Eindruck nicht so geeignet sind,“appelliert Möritz an die Arbeitgeber, die Hilfen der Agentur in Anspruch zu nehmen. Von den 1132 arbeitslos Gemeldeten waren am Stichtag 678 Personen (minus drei zum Vormonat) bei der Agentur für Arbeit und 454 Personen beim Jobcenter des Landkreises Günzburg (minus 14 zum Vormonat) gemeldet. Bei den älteren Arbeitnehmern ab 50 Jahren betrug die Arbeitslosenquote im Juni 2,1 Prozent (Vormonat 2,0 Prozent), das entsprach 505 Personen. 278 ausländische Arbeitslose und 164 Menschen mit Behinderung waren im Juni arbeitslos gemeldet. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren sank um neun auf 88. Die Arbeitslosenquote für Jugendliche betrug 1,0 Prozent, im Vormonat waren es 1,1 Prozent gewesen. Im Juni gab es 1826 offene Stellen zur Besetzung (minus 126 zum Vormonat). Davon waren 1507 in Vollzeit, 126 in Teilzeit und 193 in Voll- oder Teilzeit zu besetzen.
Unverändert wurden fast in allen Bereichen Mitarbeiter gesucht, insbesondere in folgenden Bereichen: Kunststoff- und Holzherstellung/verarbeitung, Metallbearbeitung und Metallbau, Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Energie- und Elektroberufe, Hoch-, Tief- und Ausbauberufe, Logistik und Fahrzeugführer, Verkauf, Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe und Gesundheitsberufe. 54,4 Prozent der Stellen wurden von Arbeitnehmerüberlassungsfirmen gemeldet. Nur für jede fünfte Stelle wird ein Helfer gesucht. Bei den anderen gut 1450 Stellen liegen die Anforderungen mindestens auf Fachkraftniveau.
Ende Dezember 2017, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen auf 51142. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 1377 oder 2,8 Prozent. „Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme im verarbeitenden Gewerbe (plus 698 oder 4,5 Prozent) und in der Metall- und Elektroindustrie (plus 508).
Der stärkste Zuwachs war bei den Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit (plus 665 oder 10,6 Prozent) und bei den Beschäftigten über 55 Jahre (plus 750 oder 8,8 Prozent) zu verzeichnen. Das neue Ausbildungsjahr steht vor der Tür. Im Juni waren im Landkreis noch 209 Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag bei der Berufsberatung gemeldet. Im Vorjahr waren es zur gleichen Zeit 46 mehr. Rein rechnerisch hätte jeder Ausbildungsbewerber 2,0 Ausbildungsstellen zur Auswahl.
Unter Berücksichtigung von Berufswünschen und Erwartungen der Ausbildungssuchenden, wie Einstellungsanforderungen und Ansprüchen der Ausbildungsbetriebe, sowie gegebenen Entfernungen beziehungsweise Pendelzeiten vom Wohnort zum Ausbildungsbetrieb, wird es jetzt darum gehen, möglichst viele der aktuell noch freien 420 Ausbildungsstellen (33 mehr als im Vorjahresmonat) zu besetzen. „Ich empfehle bei der Einstellung von leistungsschwächeren Jugendlichen, die von uns angebotenen Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Dies sind zum Beispiel ausbildungsbegleitende Hilfen oder die assistierte Ausbildung“, rät Werner Möritz von der Arbeitsagentur.