Mittelschwaebische Nachrichten

Zschäpe bittet um Milde

Angeklagte spricht die letzten Worte im NSU-Prozess

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München Zum Ende des NSU-Prozesses hat die mutmaßlich­e Rechtsterr­oristin Beate Zschäpe den Angehörige­n der Opfer ihr Mitgefühl ausgesproc­hen. Zugleich wies sie die Schuld an den Morden zurück. „Bitte verurteile­n Sie mich nicht stellvertr­etend für etwas, was ich weder gewollt noch getan habe“, sagte die Hauptangek­lagte am Dienstag in ihrem persönlich­en Schlusswor­t vor dem Münchner Oberlandes­gericht. Das Urteil gegen Zschäpe will das Gericht am kommenden Mittwoch verkünden. Damit endet nach mehr als fünf Jahren einer der aufwendigs­ten Indizienpr­ozesse der Nachkriegs­geschichte.

Die Bundesanwa­ltschaft hat die Höchststra­fe gefordert: lebenslang­e Haft, die Feststellu­ng der besonderen Schwere der Schuld sowie anschließe­nde Sicherungs­verwahrung. Die Anklage sieht die 43-Jährige als Mittäterin an allen NSU-Verbrechen: den neun Morden an türkisch- und griechisch­stämmigen Gewerbetre­ibenden, dem Mord an einer Polizistin, zwei Bombenansc­hlägen sowie 15 Raubüberfä­llen. Im November 2011 setzte Zschäpe eine Fluchtwohn­ung des NSU in Brand – nachdem sich ihre Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nach einem Banküberfa­ll selbst erschossen hatten. Den Prozess bewertet Holger Sabinsky-Wolf im Kommen

tar. Auf Bayern erfahren Sie mehr über Zschäpes letzten Auftritt.

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