Mittelschwaebische Nachrichten
Krise der Demokratie?
ZDF- Dokumentation beleuchtet die Situation der Tagespresse
Deutschland ist ein Zeitungsland: Weit über 300 Tageszeitungen gibt es bundesweit. Doch die wachsende Nutzung des Internets bringt manche Verlage in eine tiefe Krise. In der Dokumentation „Zeitungen in Not. Was ist uns Journalismus noch wert?“fragen Nina Freydag und Wulf Schmiese heute Abend um 22.45 Uhr im ZDF, ob es gedruckte Tagespresse in Zukunft noch geben wird.
Die Autoren haben selbst lange als Print-Journalisten gearbeitet und erlebt, wie Verlage in Bedrängnis gerieten. Das Volumen der Werbeeinnahmen sinkt, Leser gehen an das Internet verloren, Personal, auch in Redaktionen, wird eingespart. Die Auflage vieler Titel ist geschrumpft. Verlage drängen darum ins Internet. Doch wieso verkaufen sich in Deutschland Nachrichten online oft so schlecht? Oder aber: Ist die schwierige Situation vielleicht auch eine Chance für die Branche, sich neu aufzustellen?
In der Sendung kommt unter anderen Mathias Döpfner, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger zu Wort, der eine zunehmende Marktverzerrung und Abhängigkeit von Facebook und Google beklagt. Ralf Bremer, Sprecher von Google Deutschland, sieht hingegen Google als wichtigen Partner der Verlage. Medienökonom Frank Lobigs von der TU Dortmund wiederum hält die PresseVerlage im Anzeigengeschäft für unterlegen. Eine Folge des Spardrucks sei die Marktkonzentration: Zeitungen werden aufgekauft und Redaktionen zusammengelegt. Mancherorts geht Meinungsvielfalt verloren. Wird das Problem der Zeitungen damit zum Problem für die Demokratie?( AZ)