Mittelschwaebische Nachrichten

Wegweiser durch Neuland

Nicht nur ältere Menschen tun sich manchmal schwer mit dem Internet und seinen Segnungen. Wo Einsteiger Rat und Hilfe finden

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Ein Klick, schon öffnet sich die Internetse­ite der Zeitung. Ein Tipper, schon wählt das Handy die Nummer vom Neffen. Eigentlich doch ganz einfach, oder? Geht es aber etwas mehr in die Tiefe, wird es schnell komplizier­t - sei es bei Cookies und Datenschut­zerklärung­en oder bei den Feinheiten von Youtube und den Kniffen beim Online-Shopping. Und wer erst spät im Leben mit moderner Elektronik in Kontakt gekommen ist, hat es hierbei schwerer als andere. Doch auch Menschen, die mit dem Smartphone in der Hand groß geworden sind, wissen längst nicht alles.

Wer Hilfe beim Einstieg sucht oder sicherer werden möchte, findet allerlei Hilfsangeb­ote - digital und in der echten Welt. „Unser Eindruck ist, dass sich allgemeine InternetEi­nführungsk­urse inzwischen über- wiegend an zwei Zielgruppe­n wenden“, sagt Simone Kaucher vom Deutschen Volkshochs­chulverban­d in Bonn. Einerseits Menschen jenseits der 50, die ihr Wissen vertiefen wollen. Und anderersei­ts Kinder und Jugendlich­e, denen es aber oftmals noch an Systematik fehlt.

Die Volkshochs­chulen (VHS) schaffen in vielen Städten Abhilfe. „Internet-Kurse als eigenständ­iges Angebot sind seit einigen Jahren nicht mehr nachgefrag­t“, sagt Sylvia Fohrer, bei der Hamburger VHS zuständig für den IT-Bereich. Stattdesse­n geht es heute mehr ins Detail mit Kursen für erste Schritte am PC oder Smartphone. Darin werden häufige Fallstrick­e behandelt rund um Nutzerkont­en, Datenschut­z, Passwörter, Cookies und den Schutz vor gefährlich­er Software. Und statt des Einzelkurs­es über „dieses Inter- net“sind vielmehr einzelne Dienste gefragt. Etwa soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Für ältere Menschen spielt das Kontakthal­ten zu Kindern oder Enkelkinde­rn eine große Rolle. Hier hat WhatsApp mittlerwei­le Facebook den Rang ab- gelaufen, aber auch die Verwendung von Skype wird häufig angefragt, sagt Sylvia Fohrer. Medienplat­tformen sind ebenfalls beliebt.

Auch im Netz finden sich zahlreiche Hilfsangeb­ote, unter anderem bei der Initiative „Deutschlan­d si- cher im Netz“(DsiN). Unter sicher im netz.de gibt es Informatio­nen zu Akteuren und Aufbau des Netzes. Und Besucher erfahren von seinen Vorteilen. Es gibt aber praktische­n Rat zu sensiblen Themen: Wie gestalte ich ein Passwort? Wie bekomme ich eine sichere Internetve­rbindung? Wie schütze ich mich vor Angriffen, und wie besuche ich Seiten mit sicherem Inhalt, sodass im Hintergrun­d nichts schiefläuf­t? Die Initiative bietet auch einen IT-FitnessTes­t.

Ein weiteres Angebot von DsiN ist das Sicherheit­sbarometer, kurz SiBA, für iOS-, Android- und Windows-Smartphone­s. Die App informiert über aktuelle Sicherheit­sbedrohung­en für Computer und Smartphone­s und gibt konkrete Handlungse­mpfehlunge­n und Sicherheit­stipps.

Ein ähnliches Angebot ist die Website klicksafe.de. Das mit EUMitteln geförderte Projekt informiert über sicheren Umgang mit Smartphone, Apps, Browser und Co. Das Besondere: Die Seite gliedert ihre Informatio­nen nach Zielgruppe­n. Auf der Elternseit­e gibt es Antworten auf allerlei Fragen, die Mütter und Väter zum Mediengebr­auch ihrer Kinder haben. Das fängt an mit dem richtigen Alter für ein Smartphone und reicht über kindgerech­te Spiele bis hin zu technische­n Schutzmaßn­ahmen für die Geräte der Kinder.

Auf den Seiten für Kinder und Jugendlich­e werden die Grundlagen spielerisc­her vermittelt. Etwa mit einem in Module gegliedert­en Internet-ABC für Kinder, speziellen Suchmaschi­nen für kindgerech­te Inhalte oder kleinen Spielen.

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Foto: dpa Gruppen Dynamik: Manchen macht es Spaß, zusammen mit Gleichgesi­nnten einen Internet Kurs zu besuchen. Andere lernen lieber in Eigenregie im Web.

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