Mittelschwaebische Nachrichten

Die Talente als Schlüssel zu den Lebensziel­en

Feierliche Verabschie­dung des Abiturjahr­gangs

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Ursberg Am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskong­regation wurden die Abiturzeug­nisse überreicht. 83 Schülerinn­en und Schüler haben bestanden. Die Traumnote 1,0 gab es nur einmal, doch weitere 33 Abiturient­innen und Abiturient­en konnten sich über Ergebnisse zwischen 1,1 und 1,9 freuen.

Zu einem gelingende­n Abschied und Neuanfang gehört am Ringeisen-Gymnasium immer die Bitte um Gottes Segen. Pater Benedikt Grimm OFM und Pfarrerin Agnes Weishaupt zelebriert­en den von den Abiturient­en vorbereite­ten Gottesdien­st unter dem Motto „Die Schlüssel zu meinen Lebensziel­en“. Der Text des Evangelium­s war passend gewählt: Im Gleichnis von den Talenten (Matthäus 25,14-30) erklärt Jesus, wie man mit seinen Gaben umgehen soll: Was einem anvertraut ist, soll nicht vergraben und nur erhalten werden, wie es einer der Diener tut. Die Vermehrung und Nutzbarmac­hung der Talente – hier in der schönen Doppelbede­utung von Zahlungsmi­tteln und Fähigkeite­n – steht im Fokus. Pfarrerin Weishaupt und Pater Benedikt betonten in ihrer wechselsei­tig vorgetrage­nen Predigt, dass neben den fachlichen Leistungen, die im Laufe der Prüfungen in den verschiede­nen Gebieten bewertet worden seien, auch andere bedeutende Talente vermehrt worden seien, die nicht im Zeugnis stünden: Teamfähigk­eit, Rücksichtn­ahme und Verantwort­ung – wichtige Schlüssel, um sich in die Gemeinscha­ft einzubring­en. Anderersei­ts gehörten auch Geduld, Umgang mit Misserfolg­en, lebenslang­es Lernen und selbstkrit­ische Reflexion zur Liste der Kompetenze­n: „Alles ist ein Geschenk Gottes, ein Talent, das er uns anvertraut hat. Es ist ihm nicht gleichgült­ig, was daraus wird.“Mit einer Einzelsegn­ung wurden die Abiturient­innen und Abiturient­en entlassen.

Die anschließe­nde Feier im Ringeisens­aal wurde musikalisc­h gestaltet vom Chor und Vokalensem­ble der Q11 und Q12, unter der Leitung von Johanna Schwarzman­n. Schulleite­r Georg Gerhardt begrüßte die Anwesenden, darunter die Generalobe­rin der St. Josefskong­regation, Schwester M. Katharina Wildenau- er CSJ, Altbürgerm­eister Ewald Schmid sowie Gerhard Böck und Gerrit Ambrosy, Vorstandsm­itglieder der Raiffeisen­bank Thannhause­n. Der stellvertr­etende Elternbeir­atsvorsitz­ende, Michael Ungrad, betonte in seinem Grußwort die Freude an der Zusammenar­beit mit der Schule und dankte allen Beteiligte­n im Schulleben für die gute Zeit. Mit Blick auf das Thema des Gottesdien­stes gab er den jungen Erwachsene­n mit auf den Weg, ihre eigenen Stärken zu erkennen und sie gewinnbrin­gend einzusetze­n.

Für den Abiturjahr­gang traten die Jahrgangss­tufensprec­her Lisa Jochum, Nina Renz und Malte Tjarks ans Mikrofon und bedankten sich bei den Verantwort­lichen der Schule für die jahrelange Hilfe und Unterstütz­ung. Tjarks verglich in seiner launigen Ansprache die Schulzeit mit der Fußball-WM. Aus zahlreiche­n Individual­künstlern sei im Lauf der Jahre ein schlagkräf­tiges Team geworden. In der Gruppenpha­se der Oberstufe sei es darum gegangen, Punkte zu sammeln. Ein zehntägige­s Trainingsl­ager in Griechenla­nd als Ziel der Abiturfahr­t habe die Mannschaft weiter zusammenge­schweißt. In den Prüfungen seien anspruchsv­olle Gegner wie Mathematik oder Englisch zu überwinden gewesen. Und manche hätten es erst in der Verlängeru­ng oder beim Elfmetersc­hießen geschafft, da sie mündliche Zusatzprüf­ungen absolviere­n mussten. Sein Resümee lautete „Wir haben den Titel nach Hause geholt!“

Schulleite­r Georg Gerhardt gratuliert­e nicht nur den Abiturient­innen und Abiturient­en, sondern auch den Eltern: „Sie haben wesentlich dazu beigetrage­n, dass wir heute feiern können. Ich danke Ihnen für die gemeinsame Erziehungs­arbeit.“In seiner Ansprache zitierte er die Schriftste­llerin Thea Dorn, für die Bildung in erster Linie die Erziehung zu kritischem, komplexem Denken sei, also das Gegenteil von Parolenglä­ubigkeit, wie sie leider zunehmend zu beklagen sei. Ein weiter Horizont und kritische Fragestell­ungen sowie eine Einordnung in den historisch­en Kontext seien erforderli­ch, um im Informatio­nszeitalte­r der Desinforma­tion Herr zu werden. Dazu können, so Gerhardt, alle Fächer beitragen. Schließlic­h gehe es um nicht weniger als die Erhaltung und Weiterentw­icklung unseres demokratis­chen Gesellscha­ftssystems. Er forderte die jungen Erwachsene­n als kommende Leistungst­räger auf, mit Teamfähigk­eit, Kreativitä­t, Verantwort­ungsgefühl, Menschlich­keit und Nächstenli­ebe die demokrati- schen Institutio­nen zu verteidige­n und auszubauen. Gerhardt schloss mit dem Wunsch, dass „sich eure positive Lebensgrun­dhaltung in euren nächsten Lebensabsc­hnitt überträgt und ihr mit Optimismus, Offenheit, Neugier und Gottes Segen weitergeht.“

 ?? Foto: Christian Pagel ?? Zwanzig Schülerinn­en und Schüler mit einem Notenschni­tt von 1,5 oder besser wurden von der Schule mit einem Buchpreis geehrt. Das Bild zeigt (hinten von links): Katharina Schaller, Sabrina Langhans, Marco Schernthan­er, Larissa Böck, Titus Weber, Fabian...
Foto: Christian Pagel Zwanzig Schülerinn­en und Schüler mit einem Notenschni­tt von 1,5 oder besser wurden von der Schule mit einem Buchpreis geehrt. Das Bild zeigt (hinten von links): Katharina Schaller, Sabrina Langhans, Marco Schernthan­er, Larissa Böck, Titus Weber, Fabian...

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