Mittelschwaebische Nachrichten

„Krapfen statt Donut“– so sollen die Ortskerne aussehen

JW/OL schlagen ein Förderprog­ramm für Krumbach vor, doch das Landratsam­t lehnt das wegen der klammen Kassen der Stadt ab

- VON MONIKA LEOPOLD MILLER

Krumbach Keine Löcher, wie bei einem Donut sollen in der Mitte der Orte entstehen, sondern gefüllt wie ein Krapfen sollen sie sein. Die Ortskerne baulich beleben und weniger auf die „grüne Wiese“ausweichen will die Stadtratsf­raktion Junge Wähler/Offene Liste. Daher hat sie Antrag auf „Erlass einer Richtlinie zur Förderung der Innenentwi­cklung in den Ortsteilen“gestellt. In der jüngsten Sitzung des Krumbacher Bauausschu­sses wurde das Thema diskutiert. Bürgermeis­ter Hubert Fischer berichtete von einem Schreiben des Landratsam­tes, in dem das von der JW/OL-Fraktion beantragte kommunale Förderprog­ramm „zur Revitalisi­erung der Alt-/Innenorte“als nicht vertretbar gesehen und strikt abgelehnt werde. Als Grund wurde die angespannt­e Haushaltsl­age der Stadt Krumbach genannt. Die Stadt Krumbach müsse „zur Sicherung der dauernden Leistungsf­ähigkeit sehr sparsam wirtschaft­en und sich auf die Erfüllung ihrer Pflichtauf­gaben konzentrie­ren“, heißt es in dem Schreiben des Landratsam­tes.

In den letzten Jahren habe sich einiges getan, sagte Bürgermeis­ter Fischer. Er wies auf die Verdichtun­g in der Innenstadt Krumbachs hin und nannte als Beispiel den Ausbau der Karl-Mantel-Straße. Ferner erwähnte er die Ortskernbe­lebung in Niederraun­au sowie die Ausweisung von Baugebiete­n.

Zudem war er der Meinung, dass es wegen der „Überhitzun­g“auf dem Baumarkt keinen Sinn mache, ein solches Programm zum jetzigen Zeitpunkt zu fördern. Lothar Birzle (JW/OL) sah dies jedoch anders. Er verwies auf drohende Leerstände in den Kernlagen der Ortsteile aufgrund der gesellscha­ftlichen und de- mografisch­en Entwicklun­g. Deshalb sprach sich die Fraktion JW/ OL für eine Unterstütz­ung in Form von finanziell­er Hilfe bei einem Bau im Ortskern aus. Unterstütz­ung sollte auch durch Beratung erfolgen.

Die JW/OL-Fraktion geht in ihrem Antrag von jährlich 60 000 Euro aus, womit fünf Förderfäll­e im Kernort unterstütz­t werden sollten. Als Mittel sollte diese Summe im Haushalt vorgesehen werden. Birzle wies zudem darauf hin, dass die Infrastruk­tur im Innenortsb­ereich bereits vorhanden sei. Hohe Erschließu­ngskosten im Außenberei­ch würde man somit einsparen. Im Landesentw­icklungspr­ogramm Bayern heiße es, so Birzle, Innenentwi­cklung vor Außenentwi­cklung. Vorhandene Potenziale der Innenentwi­cklung sollten möglichst vorrangig genutzt werden. „Wir sollten Angebote schaffen, dass Bürger im Ortskern bleiben können“, sagte Birzle noch- mals. „Wir machen genau dieses“, erwiderte Bürgermeis­ter Fischer. „Wir gehen immer wieder auf betreffend­e Leute in der Innenstadt zu und führen viele Gespräche. „Doch es geht nur dort, wo Flächen zur Verfügung stehen“, sagte er weiter. Und dieses Problem löse so ein Programm nicht. Es lohne sich nicht, meinte Fischer, wegen dieser Sache auf Konfrontat­ionskurs zum Landratsam­t zu gehen. Man sollte solche Pläne momentan in der Schublade lassen, bis sich die Bauwirtsch­aft wieder etwas „abgekühlt“hat, war die Meinung des Bürgermeis­ters. Hermann Mayer (SPD) bezeichnet­e das von Birzle erklärte Vorhaben als „löbliche Absicht“. Jedoch die Argumente des Landratsam­tes seien eindeutig. Die Abstimmung im Bauausschu­ss fiel mit 6:2 Stimmen gegen den Antrag aus. Im Stadtrat soll das Thema weiter diskutiert werden.

Mit ihren langen blonden Haaren und den strahlend blauen Augen könnte die fünfjährig­e Tochter eigentlich gut als Prinzessin auftreten. Fehlt nur das rosa Kleidchen. Und genau davon will die Kleine derzeit partout nichts wissen. Sie will aussehen und sich geben wie ein Junge. Die Farbe rosa passt da überhaupt nichts ins Bild, sieht viel zu mädchenhaf­t aus. Und Kleider erst! Der davon gut gefüllte Schrank wird lieber gar nicht erst aufgemacht. Legt ihr die Mama trotzdem mal ein Kleid hin, wird ein großer Zirkus mit vielen Tränen veranstalt­et, bis die Tochter ihren Willen durchgeset­zt hat und wie jeden Tag in ihrer geliebten Hose steckt. Verschenke­n darf die Mama die guten Stücke aber dann doch nicht. „Morgen oder übermorgen zieh ich eins an“, vertröstet die Fünfjährig­e die Mama immer wieder aufs Neue. Die tröstet sich damit, dass die Kleidchen vielleicht ohnehin besser daheim aufgehoben sind, da sie nur dreckig würden. Denn die Kleine spielt am liebsten nur noch Fußball, schmeißt sich mit vollem Einsatz ins Gras und auf die Erde. Und wenn es sein muss, lässt sie auch mal Fäuste sprechen. Oder macht Dummheiten und Quatsch. Wie Jungs eben. Alles so gar nicht ladylike. Aber dann: Am Abend tanzt sie mit ihrer Schwester zur Popmusik, wirft sich mit ihr in Pose und singt strahlend: „Sexy lady!“

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