Mittelschwaebische Nachrichten

B16: Kreistag soll Resolution verabschie­den

Auch der Landkreis lehnt den dreispurig­en Ausbau der Bundesstra­ße im Bereich Günzburgs ab. Bei den Nutzungsge­bühren für die Sporthalle­n gibt es weiter Widerspruc­h

- VON WALTER KAISER

Landkreis Eigentlich habe sich das Problem erledigt, erklärte der SPDFraktio­nsvorsitze­nde Gerd Olbrich im Kreisaussc­huss. Dennoch soll im Kreistag noch eine Resolution verabschie­det werden. Mit ihr will der Landkreis kundtun, dass auch er den zunächst vom Staatliche­n Bauamt Krumbach geplanten dreispurig­en Ausbau der B 16 im Bereich von Günzburg aus mehreren Gründen ablehnt. Im Mai waren die Ausbauplän­e des Bauamtes noch nicht vom Tisch. Damals hatte FDP-Kreisrat Herbert Blaschke namens seiner Fraktion beantragt, der Kreistag möge in einer Resolution die Vorhaben der Behörde ablehnen. Begründung: zu teuer, zu viel Flächenver­brauch und die Gefahr, dass eine dreispurig­e B 16 zur Kraftfahrt­straße erklärt wird – mit der Folge, dass Landwirte sie mit ihren Fahrzeugen nicht befahren können.

Widerstand hatten, wie berichtet, die Stadt Günzburg und der Bauernverb­and geleistet. Mithilfe der CSULandtag­sabgeordne­ten Alfred Sauter und Hans Reichhart war es schließlic­h gelungen, das Staatliche Bauamt von seinen Plänen abzubringe­n. Damit sei die ursprüngli­che „Mammutplan­ung“der Vernunft gewichen, erklärte SPDKreisra­t Rudolf Köppler.

Es sei das klare „politische Signal“ausgesandt worden, dass eine auch in abgespeckt­er Version ausgebaute B 16 nicht als Kraftfahrt­straße gewidmet werden dürfe, erklärte Hans Reichhart. Das sehe auch das Straßenbau­amt so, ergänzte Landrat Hubert Hafner. Herbert Blaschke blieb trotzdem skeptisch. Die Umgehung bei Dillingen sei auch klammheiml­ich als Kraftfahrt­straße ausgewiese­n worden. Deshalb müsse in einer Resolution des Kreistags deutlich zum Ausdruck gebracht werden, dass dies im Bereich Günzburg kategorisc­h abgelehnt werde.

Befasst hat sich der Ausschuss auch noch mit einem anderen Thema. Die Kommunen werden ab den Jahren 2020/2021 umsatzsteu­er- pflichtig. Davon betroffen sind unter anderem die Gebühren, die der Landkreis für die Nutzung seiner Einrichtun­gen – etwa für den außerschul­ischen Sportbetri­eb in seinen Hallen – erhebt. Das erklärte Kreiskämme­rer Gernot Korz im Kreisaussc­huss. Mehrheitli­ch empfahlen die Mitglieder des Ausschusse­s dem Kreistag, die Zusatzkost­en weiterzuge­ben und die Nutzungsge­bühren für die kreiseigen­en Sporthalle­n ab 1. September dieses Jahres schrittwei­se in den kommenden fünf Jahren zu erhöhen. Konkret bedeutet das: Nach und nach werden die Gebühren für Erwachsene auf 14 Euro pro Stunde und Hallenteil erhöht. Diese 14 Euro fallen jetzt schon für Kinder und Jugendlich­e unter 18 Jahren an, allerdings gibt der Landkreis den Vereinen einen Zuschuss von zehn Euro. Jeweils um fünf Euro werden zudem die Kosten für Reinigung und Hausmeiste­rtätigkeit­en angehoben. Gegen die Erhöhung der Gebühren stimmten die SPD-Räte und Grünen-Rat Harald Lenz. Die Belastung für die Vereine sei zu hoch, erklärte der SPD-Fraktionsv­orsitzende Gerd Olbrich. Fahnen haben gerade Konjunktur, da fällt eine ungewöhnli­che Fahne, wie sie beim Dorffest von Mindelzell zu sehen war, fast nicht auf. Es handelt sich bei dieser Fahne um das Wappen der „Lichtenaue­r“, den einstigen Herren von Mindelzell. Der bedeutends­te Lichtenaue­r war Propst Konrad von Lichtenau, der bei den Prämonstra­tensern in Ursberg eintrat und dafür sorgte, dass Mindelzell immer einen Seelsorger hatte. Der letzte Prämonstra­tenserPfar­rer starb 1821. Konrad von Lichtenau verdankt Mindelzell auch das Heilige Kreuz, zu dem einst mehr als 50 Pfarreien pilgerten. Die Fahne erinnert an die reiche Geschichte Mindelzell­s und die enge Verbindung zu Ursberg.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Der Ausbau der B 16 bei Günzburg soll in einer deutlich abgespeckt­en Version erfol gen als ursprüngli­ch angekündig­t. Dennoch soll der Kreistag in einer Resolution die Forderunge­n aus der Region untermauer­n.
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