Mittelschwaebische Nachrichten
B16: Kreistag soll Resolution verabschieden
Auch der Landkreis lehnt den dreispurigen Ausbau der Bundesstraße im Bereich Günzburgs ab. Bei den Nutzungsgebühren für die Sporthallen gibt es weiter Widerspruch
Landkreis Eigentlich habe sich das Problem erledigt, erklärte der SPDFraktionsvorsitzende Gerd Olbrich im Kreisausschuss. Dennoch soll im Kreistag noch eine Resolution verabschiedet werden. Mit ihr will der Landkreis kundtun, dass auch er den zunächst vom Staatlichen Bauamt Krumbach geplanten dreispurigen Ausbau der B 16 im Bereich von Günzburg aus mehreren Gründen ablehnt. Im Mai waren die Ausbaupläne des Bauamtes noch nicht vom Tisch. Damals hatte FDP-Kreisrat Herbert Blaschke namens seiner Fraktion beantragt, der Kreistag möge in einer Resolution die Vorhaben der Behörde ablehnen. Begründung: zu teuer, zu viel Flächenverbrauch und die Gefahr, dass eine dreispurige B 16 zur Kraftfahrtstraße erklärt wird – mit der Folge, dass Landwirte sie mit ihren Fahrzeugen nicht befahren können.
Widerstand hatten, wie berichtet, die Stadt Günzburg und der Bauernverband geleistet. Mithilfe der CSULandtagsabgeordneten Alfred Sauter und Hans Reichhart war es schließlich gelungen, das Staatliche Bauamt von seinen Plänen abzubringen. Damit sei die ursprüngliche „Mammutplanung“der Vernunft gewichen, erklärte SPDKreisrat Rudolf Köppler.
Es sei das klare „politische Signal“ausgesandt worden, dass eine auch in abgespeckter Version ausgebaute B 16 nicht als Kraftfahrtstraße gewidmet werden dürfe, erklärte Hans Reichhart. Das sehe auch das Straßenbauamt so, ergänzte Landrat Hubert Hafner. Herbert Blaschke blieb trotzdem skeptisch. Die Umgehung bei Dillingen sei auch klammheimlich als Kraftfahrtstraße ausgewiesen worden. Deshalb müsse in einer Resolution des Kreistags deutlich zum Ausdruck gebracht werden, dass dies im Bereich Günzburg kategorisch abgelehnt werde.
Befasst hat sich der Ausschuss auch noch mit einem anderen Thema. Die Kommunen werden ab den Jahren 2020/2021 umsatzsteuer- pflichtig. Davon betroffen sind unter anderem die Gebühren, die der Landkreis für die Nutzung seiner Einrichtungen – etwa für den außerschulischen Sportbetrieb in seinen Hallen – erhebt. Das erklärte Kreiskämmerer Gernot Korz im Kreisausschuss. Mehrheitlich empfahlen die Mitglieder des Ausschusses dem Kreistag, die Zusatzkosten weiterzugeben und die Nutzungsgebühren für die kreiseigenen Sporthallen ab 1. September dieses Jahres schrittweise in den kommenden fünf Jahren zu erhöhen. Konkret bedeutet das: Nach und nach werden die Gebühren für Erwachsene auf 14 Euro pro Stunde und Hallenteil erhöht. Diese 14 Euro fallen jetzt schon für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an, allerdings gibt der Landkreis den Vereinen einen Zuschuss von zehn Euro. Jeweils um fünf Euro werden zudem die Kosten für Reinigung und Hausmeistertätigkeiten angehoben. Gegen die Erhöhung der Gebühren stimmten die SPD-Räte und Grünen-Rat Harald Lenz. Die Belastung für die Vereine sei zu hoch, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerd Olbrich. Fahnen haben gerade Konjunktur, da fällt eine ungewöhnliche Fahne, wie sie beim Dorffest von Mindelzell zu sehen war, fast nicht auf. Es handelt sich bei dieser Fahne um das Wappen der „Lichtenauer“, den einstigen Herren von Mindelzell. Der bedeutendste Lichtenauer war Propst Konrad von Lichtenau, der bei den Prämonstratensern in Ursberg eintrat und dafür sorgte, dass Mindelzell immer einen Seelsorger hatte. Der letzte PrämonstratenserPfarrer starb 1821. Konrad von Lichtenau verdankt Mindelzell auch das Heilige Kreuz, zu dem einst mehr als 50 Pfarreien pilgerten. Die Fahne erinnert an die reiche Geschichte Mindelzells und die enge Verbindung zu Ursberg.