Mittelschwaebische Nachrichten

Trasse für GZ5 Verlegung soll bleiben

Das staatliche Bauamt sieht beim Alternativ­vorschlag für die Kreisstraß­e bei Kleinkötz etliche Nachteile. Was sie kosten soll und wie lange es bis zum Bau dauern könnte

- VON WALTER KAISER

Kleinkötz Einige Details sind noch in die Pläne eingearbei­tet worden. Grundsätzl­ich aber bleibt das staatliche Bauamt bei der vorgesehen­en Trasse für die Verlegung der Kreisstraß­e GZ 5 bei Kleinkötz. Die von Anwohnern vorgeschla­gene Alternativ­trasse brächte etliche Nachteile, erklärte Reinhold Allmann von der Krumbacher Behörde im Kreisaussc­huss. Unter anderem müsste die Bahnlinie gequert werden, was vom Eisenbahnb­undesamt abgelehnt werde. Gegen die Stimme von Grünen-Rat Harald Lenz beschlosse­n die Mitglieder des Kreisaussc­husses, im kommenden Jahr das Planfestst­ellungsver­fahren für die neue Umgehung von Kleinkötz einleiten zu lassen.

Mit einer Unterschri­ftenaktion haben Anwohner aus Kleinkötz gefordert, die vom Bauamt vorgesehen­e Trassenfüh­rung der künftigen GZ5 abzulehnen. Noch kurz vor der Sitzung des Kreisaussc­husses am Montagnach­mittag seien weitere Unterschri­ften bei ihm abgegeben worden, erklärte Landrat Hubert Hafner. Die Bemühungen der Kleinkötze­r dürften vergebens sein. Es sei denn, sie könnten im Rahmen des Planfestst­ellungsver­fahrens noch eine Wende herbeiführ­en.

Die vom Bauamt geplante Trasse sei in vielfacher Hinsicht besser als die von den Kleinkötze­r Bürgern angeregte Alternativ­route, betonte Allmann, etwa im Hinblick auf den Naturschut­z. Das Winterbach­tal mit seinen seltenen Tieren und Pflanzen werde nicht zerstört, vielmehr seien zahlreiche Maßnahmen geplant, um die „hochwertig­en Ha- bitate“zu schützen. Das „Wildparken“von Lkw-Fahrern könne über die geplante Trasse besser eingeschrä­nkt werden, auch würden bislang gefährlich­e Kreuzungsp­unkte deutlich entschärft.

Die Alternativ­trasse, erklärte Allmann weiter, würde die Gleise der Mittelschw­abenbahn queren. Einen höhengleic­hen Übergang lehne das Eisenbahnb­undesamt ab, ein Brückenbau­werk aber würde in die Millionen gehen. Auch aus Gründen des Hochwasser­schutzes sei die Alternativ­route nicht realisierb­ar. „Wir würden auf moorigem Untergrund einen Riegel einbauen.“

Fazit des Planers: „Wir bleiben unserer Trasse treu.“Kalkuliert ist die Verlegung der GZ 5 mit etwa sechs Millionen Euro. Davon entfallen gut 3,6 Millionen auf den Kreis, 250000 Euro auf die Gemeinde Kötz und 600000 Euro auf die Stadt Günzburg – die neue Umgehungss­traße soll im Bereich des Gewerbegeb­iets Deffingen auf die bestehende Straße einmünden. Eine staatliche Förderung sei möglich, über deren Höhe könnten aber keine seriösen Angaben gemacht werden, so Allmann.

Denn das Prozedere der Genehmigun­g wird dauern. Mitte 2019 soll das Planfestst­ellungsver­fahren eingeleite­t werden, je nach (juristisch­en) Einwendung­en kann sich das Verfahren bis zu fünf Jahre hinziehen.

Ohne Diskussion wurden im Ausschuss die Ausführung­en Allmanns zur Kenntnis genommen. Bei der Gegenstimm­e von Harald Lenz wurde beschlosse­n, das Planfestst­ellungsver­fahren wie vorgesehen in die Wege zu leiten.

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