Mittelschwaebische Nachrichten

Bierhoff: Fehler im Umgang mit Özil

- Die Welt

Berlin Nationalma­nnschafts-Manager Oliver Bierhoff hat Fehler im Umgang mit Mesut Özil eingestand­en. In einem Interview mit der Zeitung sprach der 50-Jährige darüber, ob eine Nichtnomin­ierung des Mittelfeld­spielers für die WM nach dem Erdogan-Skandal gerechtfer­tigt gewesen wäre. „Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalma­nnschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet“, sagte Bierhoff. Nach dem Ausscheide­n der deutschen Mannschaft sowie der Spanier, Portugiese­n und Argentinie­r dreht sich momentan viel um die Frage, was Ballbesitz im Fußball noch Wert ist. Ich bin ja schon ein paar Jahrzehnte dabei und kann daher sagen: Der Fußball entwickelt sich immer weiter, aber die Richtung ist nicht immer dieselbe. Das spanische Tiki-Taka galt eine Zeit lang als der perfekte Fußball. Wir haben den spanischen Stil in der Nationalel­f übernommen, mit Erfolg – und sind nun an die Grenzen dieses Stils gestoßen.

Aber man darf nicht vergessen, dass es immer auch andere Philosophi­en gab. Mal die Viererkett­e als die endgültige Lösung, dann wieder die Dreierkett­e. Zu meiner Zeit haben wir in der Nationalma­nnschaft nominell mit fünf Abwehrspie­lern operiert – und trotzdem viele Tore geschossen. Im Fußball gibt es Moden, es gibt Aktion und Reaktion, aber „fertig“sind wir nie. Zum Glück!

Es wird in den nächsten Jahren darum gehen, wieder einen passenden Stil für die deutsche Mannschaft zu finden. Ich vertraue in Jogi Löw, dass er die richtigen Antworten findet und mutig genug ist, einen echten Neustart zu wagen. Um weitere Sommermärc­hen zu

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