Mittelschwaebische Nachrichten
Nachkommen einstiger Auswanderer auf Heimatbesuch
Einst zogen Maria und Albert Kober von Edenhausen nach Amerika. Jetzt waren die Nachkommen mit Kindern und Kindeskindern auf Urlaub im Geburtsland ihrer Eltern
Edenhausen Als im Jahre 1928 Maria Kober, geborene Günzer, und ihr Mann Albert mit 20 beziehungsweise 22 Jahren das beschauliche Edenhausen verließen, um in den USA das Glück zu suchen, war das ein Wagnis und eine Reise ins Ungewisse.Sie fanden im Nordosten an der Grenze zu Kanada im Bundesstaat New Hampshire ihre neue Heimat.
Maria fand Arbeit als Köchin und Haushälterin, Albert arbeitete als Automechaniker.
Alles ging gut – sehr gut sogar. Im Jahr 1929 kam der erste Sohn Karl zur Welt und neun Jahre später Albert. Und eben dieser Albert Kober kehrte nun anlässlich seines 80. Geburtstags für eine Woche in die Heimat seiner Eltern zurück. Gemeinsam mit seinen vier Töchtern, Schwiegersöhnen, Enkeln sowie den Kindern und Enkeln seines Bruders Karl, der drei Söhne hat. Karl konnte aufgrund seines Alters (89) leider nicht mitkommen. Alle zusammen brachen zu einer zweiwöchigen Europatour auf.
Nach einer Kreuzfahrt durch die Adria mit Zwischenstopps in Venedig, Dubrovnik und auf den griechischen Inseln Santorin und Mykonos, stand die zweite Woche ganz im Zeichen von Bayern und vor allem Edenhausen.
Auf dem Plan standen während des fünftägigen Aufenthalts Fahrten mit dem Bus nach Rothenburg o.d. Tauber, ins Legoland, zu den Königsschlössern, der Zugspitze sowie nach München und ein Besuch des KZs Dachau.
Die 18-köpfige Truppe kehrte jeden Abend ins Landhotel Löwenhof nach Edenhausen zurück, aus dem die Mutter von Albert Kober stammte.
Vor den abendlichen, ausgiebigen Vier-Gänge-Menüs blieb jeweils Zeit für Spaziergänge durchs Dorf, einen Besuch des Friedhofs und der Kirche. Albert Kober, der Vater des Jubilars, stammte ebenfalls aus Edenhausen und somit war es selbstverständlich, die noch lebenden Nachkommen Maria und Reinhold Kober auf dem Bauernhof am südlichen Ende des Dorfes zu überraschen. Ulrich Kober, der Opa von Reinhold, war nämlich der Onkel des Jubilars.
Josef Brandner senior aus Thannhausen (Fa. BBS-Reisen) und Willi Brandner (München), die beide Cousins des Gastes aus Amerika sind, ließen es sich nicht nehmen, ebenfalls beim großen Familienfest am letzten Abend dabei zu sein. Leider konnten aus terminlichen Gründen die Familienmitglieder der Fa. Alko aus Kötz nicht teilnehmen. Der Firmengründer Alois Kober stammte ebenfalls aus Edenhausen. Und so feierten die Familien Kober, Brandner und Günzer bis spät in die Nacht. Am Freitag früh ging es dann mit dem Bus nach München und von da aus mit dem Flieger zurück in die USA.