Mittelschwaebische Nachrichten
„Gerechtigkeit und Friede küssen sich“
Gerade mal eine Woche ist es her, dass mehrere tausend Demonstranten den Parteitag einer undemokratischen Partei in Augsburg kritisch begleiteten. Ich war dabei – und konnte mir ein Bild machen, wie Demokratie heute gehen kann. Vor allem eines zeichnet unsere deutsche Demokratie aus. Es ist der Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“Das ist das Zentrum, der Kernsatz alles Weiteren. Jeder Mensch besitzt diese göttliche Würde. Egal welcher Nation er angehört, egal welche Hautfarbe, egal welches Alter, egal welche Bildung, egal welche Religion und welches Geschlecht er hat. Das ist es, was der Begriff „Mensch“umfasst – alle Menschen sind gleich!
Als Christ sage ich noch etwas, das weitergeht. Jesus Christus schreibt uns ins Herz: „Liebet eure Feinde. Tut Gutes denen, die euch hassen.“Das heißt nicht: „Gib deinen Feinden alles, was sie wollen.“Nein, im Gegenteil: „Respektiere deine Feinde. Bekämpfe ihre ideologischen Verirrungen, aber immer friedlich, sachlich, offen und ehrlich.“Am vergangenen Samstag, als Teil der Großdemonstration, luden beide Kirchen zu einem bewegenden Friedensgebet in die rappelvolle SanktMoritz-Kirche. Das Psalmwort „Gerechtigkeit und Friede küssen sich“(Psalm 85) stand im Fokus.
Ja, der Mensch braucht eine Vision, und jeder Mensch hat diese Vision im Herzen, die Sehnsucht und die Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit für alle. Wo immer Menschen für gerechte Verhältnisse eintreten, wo sie Menschen aus fernen Ländern schützen und verteidigen, wo sie ihre Herzen öffnen für Solidarität und Barmherzigkeit, da wird diese Vision jetzt schon Wirklichkeit.
Lasst uns an diese guten Kräfte im Leben glauben, lassen wir uns nicht unterkriegen. Seien wir Friedensstifterinnen und Friedensstifter in jeder Phase unseres Lebens.