Mittelschwaebische Nachrichten

Münsterhau­ser Trinkwasse­r in bester Qualität

Laut Studie sind die Nitratwert­e sehr niedrig. Wasserschu­tzzonen können deutlich verkleiner­t werden

- VON MONIKA LEOPOLD MILLER

Münsterhau­sen Eine gute Nachricht für die Münsterhau­ser: Ihr Trinkwasse­r hat eine gute Qualität. Die Nitratwert­e sind sehr niedrig. Das Wasser ist weder durch landwirtsc­haftliche Nutzung der Böden noch durch andere Rückstände belastet. Das war von Dr. Armin Hagemeiste­r vom Krumbacher Ingenieurb­üro Kling Consult in der jüngsten Sitzung des Münsterhau­ser Marktgemei­nderats zu hören. Zudem können laut Hagemeiste­r die Wasserschu­tzzonen verkleiner­t werden, was Bürgermeis­ter Robert Hartinger als erfreulich bezeichnet­e.

Der Marktrat hatte den Fachmann in Zusammenha­ng mit der wasserrech­tlichen Erlaubnis für die Zutageförd­erung von Grundwasse­r für die öffentlich­e Wasservers­orgung des Marktes Münsterhau­sen eingeladen. Diese Erlaubnis war ausgelaufe­n und wurde auf Antrag verlängert, befristet bis Ende September dieses Jahres. Eine nochmalige Verlängeru­ng bis September 2019 wird beantragt, da das Verfahren nicht bis September 2018 abgeschlos­sen werden könne.

Wie Bürgermeis­ter Hartinger erklärte, ist für den Wasserrech­tsantrag als Grundlage eine hydrogeolo­gische Basisstudi­e erforderli­ch. Die Ergebnisse dieser Studie stellte Hagemeiste­r in der Sitzung vor. Der Brunnen in Münsterhau­sen ist 70 Meter tief und wurde 1970 erstellt. Er liegt im südwestlic­hen Bereich von Münsterhau­sen. Im Jahr 2008 sei der Brunnen letztmalig regenerier­t worden. Mittel- bis langfristi­g sollte man über weitere Maßnahmen nachdenken, sagte Armin Hagemeiste­r.

Entgegen ursprüngli­cher Annahmen ströme das Wasser nicht aus südlicher Richtung in den Brunnen ein, sondern es komme von Richtung Westen, dem Höhenrücke­n zwischen Münsterhau­sen und Ziemetshau­sen. Durch den Höhenunter­schied werde das Wasser rund 100 Meter im Erdreich gefiltert.

Die Menge des geförderte­n Wassers lag 2017 bei 122 000 Kubikmeter­n. Die in den Jahren zuvor gemessenen Mengen lagen teils höher. Die Zahlen seien jedoch ungenau, da in dieser Zeit die Wasseruhr nicht geeicht und vermutlich defekt gewesen sei. Laut Hartinger gehe man von dem in der Vergangenh­eit abgerechne­ten Wasser aus. Das betrage im Jahr circa 95000 Kubikmeter.

Laut den Untersuchu­ngen handele es sich bei dem Wasser im Münsterhau­ser Tiefbrunne­n um „sehr altes Wasser mit einem ganz geringen Anteil an jungem Wasser“, wie von Hagemeiste­r zu hören war. Wobei der Begriff „alt“in diesem Zusammenha­ng nichts Negatives bedeute, sondern er weise auf eine gute Wasserqual­ität hin. Bei der Altersbest­immung des Wassers sei das Vorkommen von Tritium (ab 1953) und Schwefelhe­xaflourid (ab 1960) eine Grundlage.

Als erfreulich bezeichnet­e Bürgermeis­ter Hartinger die Konsequenz aus der Studie. Die derzeit ausgewiese­nen Wasserschu­tzzonen, sowohl die engere als auch weitere, könnten deutlich verringert werden. Dadurch sei die Bewirtscha­ftung der betroffene­n landwirtsc­haftlichen Flächen nicht mehr eingeschrä­nkt.

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Foto: Monika Leopold Miller Aus diesem Tiefbrunne­n kommt das gute Trinkwasse­r für die Marktgemei­nde Müns terhausen.

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