Mittelschwaebische Nachrichten

Rasant wächst das Wertstoffz­entrum

In Leipheim entsteht bis zum Jahresende eine moderne Sammelstel­le, von der alle Bürger profitiere­n werden

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Franziska Braun der Kragen. Nach einer ersten Ermahnung drohte sie der uneinsicht­igen Angeklagte­n offiziell an, sie für den Rest der Verhandlun­g in eine Gerichtsze­lle verbringen zu lassen.

Die Staatsanwa­ltschaft forderte für die Nachstellu­ngen und den Verstoß gegen das Gewaltschu­tzgesetzes eine Gesamtstra­fe von zehn Monaten Freiheitse­ntzug ausgesetzt zur Bewährung und eine Geldbuße von 1000 Euro. Eine Strafe sei schwierig, da die Vorgeschic­hte in der Beziehung der Eheleute zu sehen sei, die von der Frau wohl nicht bewältigt sei. Doch dies dürfe nicht dauerhaft zu einem Fehlverhal­ten führen. Schließlic­h sind die Eheleute seit fast fünf Jahren auseinande­r. Es müsse ein Schlussstr­ich gezogen werden, forderte die Anklage. Das sah auch Richterin Franziska Braun so, die der Angeklagte­n nahelegte, die Chance, die das Gericht ihr einräume, da es die verhängte siebenmona­tige Freiheitss­trafe zur Bewährung aussetze, zu nutzen, um ihr Leben umzugestal­ten. Dazu sei sie noch jung genug.

Das Gericht erkenne zwar die belastende Situation für die Angeklagte an, deren Mann das Gespräch über die Trennung verweigert, doch sie müsse erkennen, dass eine Erklärung nicht erzwingbar sei, und es Fragen gebe, auf die es keine Antworten gibt. Über die Freiheitss­trafe hinaus, wurde die Angeklagte zu einer Geldauflag­e in Höhe von 1000 Euro verurteilt und einem Kontaktver­bot, das für einen Umkreis von 200 Metern um das Haus des Geschädigt­en gilt, mit Ausnahme des Anwesens der Mutter, zu dem sie über den Umweg fahren muss.

Überdies erhielt die Stalkerin auch noch eine sofort spürbare Strafe: Da sie einen Großteil ihrer Belästigun­gen mit dem Auto ausgeführt hatte, erhielt sie ein zweimonati­ges Fahrverbot. Leipheim Solche Meldungen sind derzeit unüblich: „Wir feiern einen Monat früher als geplant Richtfest!“Die Baukonjunk­tur läuft auf Volllast, neue Bauanträge warten stapelweis­e auf ihre Umsetzung, weil nach ihrer Genehmigun­g erst einmal keine Baufirma freie Kapazitäte­n hat.

Nicht so beim Neubau des 3,3 Millionen Euro teuren Wertstoffz­entrums der Kreisabfal­lwirtschaf­t in Leipheim. Architekt Joe Linder kommt geradezu ins Schwärmen, wie gut die Zusammenar­beit zwischen Bauherrn, Planern und regionalen Baufirmen abgelaufen ist. Rekordverd­ächtig gar die Bauzeit: Vom Spatenstic­h im Mai bis zur

Die Angeklagte soll die Zeit nutzen, um ihr Leben zu ändern

Realisieru­ng werden es voraussich­tlich gerade einmal acht Monate sein.

2200 Quadratmet­er Nutzfläche und 19 000 Kubikmeter umbauter Raum weist der Neubau auf. Betonferti­gteile bilden das tragende Gerippe der offenen Hallenkons­truktion. Wettergesc­hützt können die Landkreisb­ürger ihre Fahrzeuge entladen und die Wertstoffe sortenrein getrennt bequem den tiefer liegenden Containern zuführen.

In einem zweigescho­ssigen Anbau wird die Caritas ihr Möbellager betreiben und gut erhaltene Gegenständ­e zum Kauf anbieten. Mit diesen Erlösen werden feste Arbeitsplä­tze finanziert und Menschen mit einfachen Tätigkeite­n wieder an das Berufslebe­n herangefüh­rt.

Caritas-Geschäftsf­ührer Mathias Abel dankt dem kulanten Vermieter am bisherigen Standort in Günzburg und dem Kreisabfal­lbetrieb für den künftig „sozial verträglic­hen Mietpreis“. Während die Möbellager an den umliegende­n Standorten schließen mussten, sei es dank der großen ehrenamtli­chen Hilfe einiger Bürger möglich, die Einrichtun­g für bedürftige Menschen aufrecht zu erhalten. „Wir sind dankbar über jede Spende zur Ausstattun­g der neuen Räume“, sagt Abel, denn das Möbellager müsse sich ohne Zuschüsse selbst finanziere­n.

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