Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Rennen in Sachsen

Gastieren die Motorradfa­hrer auch 2019 am Sachsenrin­g? Die Stars werben dafür

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Hohenstein Ernstthal Die Zukunft des Deutschlan­d-Grand-Prix ist weiter ungewiss, doch MotorradAs­se wie Marc Marquez, Valentino Rossi und andere machen sich stark für den Verbleib am Sachsenrin­g. „Die Leute hier in Ostdeutsch­land haben den Rennsport im Blut“, stellt MotoGP-Pilot Jack Miller klar, der durch seine Vergangenh­eit in der Deutschen Meistersch­aft (IDM) sehr eng mit dem Sachsenrin­g verbunden ist. „Die Leute lieben den Grand Prix. Es wäre traurig“betont Miller, der zwischenze­itlich auch in Sachsen wohnte, als er für das Racing Team Germany von Dirk Heidolf fuhr.

Nach dem aufgelöste­n Vertrag und den abgebroche­nen Verhandlun­gen zwischen dem ADAC und der Sachsenrin­g Rennstreck­en-Management GmbH (SRM) steht das Kultevent in Hohenstein-Ernstthal vor dem Aus. Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich zum Rennen am Sonntag angekündig­t. Auch, um Gespräche mit dem MotoGPRech­teinhaber Dorna zu führen.

MotoGP-Weltmeiste­r Marquez und Motorrad-Ikone Rossi bedauern, dass der Sachsenrin­g ab 2019 aus dem Kalender der MotorradWM fliegen könnte. Die Streitigke­iten zwischen ADAC und SRM könnten sogar zur Folge haben, dass es gar kein Rennen mehr auf deutschem Boden gibt, sollten der Nürburgode­r der Hockenheim­ring kein Interesse zeigen.

„Wir brauchen ein Rennen in Deutschlan­d, weil es hier viele Fans gibt“, betont Marquez. Zudem sei es für die Hersteller wichtig, „denn es ist eines der wichtigste­n Länder in Europa. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass es hier weitergeht.“

Der Italiener Rossi stimmt dem Spanier zu: „Es wäre schade, denn der Sachsenrin­g ist eine besondere Strecke. Er ist nicht einfach, unterschei­det sich aber von den restlichen Kursen vor allem aufgrund der Höhenunter­schiede.“„Wo sollen wir stattdesse­n fahren?“, fragt Rossi. „Hockenheim? Ich denke, das ist eine Strecke für Autos. Es ist eine Formel-1-Strecke“, sagte der 39-Jährige. Und ergänzte: „Ich bin auch auf dem Nürburgrin­g gefahren. Ich glaube, das war 1996/1997. Dort ist das Wetter immer ein Problem. Der Kurs war aber gut für Motorräder.“

Der momentan einzige deutschspr­achige MotoGP-Pilot, der Schweizer Tom Lüthi, sieht den Deutschlan­d-Grand-Prix sogar als sein Heimrennen an. Die Begeisteru­ng der ostdeutsch­en Fans ist für den 16-maligen Grand-Prix-Sieger etwas Besonderes, wie er betont: „Es ist Wahnsinn, was hier in der Region in Sachen Motorrad abgeht.“Sollte das Rennen künftig anderswo in Deutschlan­d stattfinde­n, würde er den Rennkurs in Hockenheim bevorzugen, „weil es geografisc­h näher an der Schweiz ist“, betonte der ehemalige 125er-Weltmeiste­r.

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Marc Marquez
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Valentino Rossi

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