Mittelschwaebische Nachrichten

Djokovic gelingt das Traum Comeback

Diesmal ging es in Wimbledon für die Marathon-Männer schnell. Nach zwei Endlos-Krimis kürte sich der Serbe in drei Sätzen zum Champion

- Kristina Puck, dpa

London Dank eines klar überlegene­n Auftritts hat sich Rückkehrer Novak Djokovic zum vierten Mal zum Wimbledon-Sieger gekürt und Marathon-Mann Kevin Anderson gestoppt. Der serbische Tennisprof­i setzte sich im Endspiel am Sonntag mit 6:2, 6:2, 7:6 (7:3) durch und ließ dem südafrikan­ischen FedererSch­reck bei dessen Endspiel-Premiere beim bedeutends­ten Tennisturn­ier der Welt keine Chance.

Nach den Endlos-Halbfinals über zwei Tage hatte es der frühere Schützling von Boris Becker eilig und feierte nach 2:19 Stunden den nächsten Wimbledon-Triumph nach 2011, 2014 und 2015. Dank eines Returnfehl­ers von Anderson verwandelt­e Djokovic seinen zweiten Matchball zu seinem insgesamt 13. Grand-Slam-Titel.

Beide Finalisten hatten anstrengen­de Halbfinals wegstecken müssen. Erst 24 Stunden zuvor und nach einer Gesamtspie­lzeit von 5:15 Stunden hatte Djokovic seinen Final-Einzug perfekt gemacht, auf den gewohnten freien Tag vor dem Schlussakt hatte der 31-Jährige verzichten müssen.

Grund war das zweitlängs­te Match der Wimbledon-Geschichte, das sich US-Open-Finalist Anderson mit dem US-Profi John Isner in 6:36 Stunden geliefert hatte. Das zweite Halbfinale hatte im Anschluss am Freitagabe­nd nicht mehr beendet werden können.

Am Tag nach dem WimbledonC­oup von Angelique Kerber spürte Anderson offenbar noch die Nachwirkun­gen. Schon Ende des ersten Satzes ließ sich der Weltrangli­sten- Achte am Arm behandeln. Nach seiner Vorschluss­rundenpart­ie berichtete der 32-Jährige von „geschwolle­nen, schmerzend­en Füßen“und „Beinen wie Wackelpudd­ing“.

Anders als im Viertelfin­ale gegen Federer konnte der Außenseite­r den nächsten Topstar am letzten Tag des zweiwöchig­en Rasenspekt­akels lange nicht gefährden. Die ersten beiden Sätze entwickelt­en sich zu einer klaren Angelegenh­eit für den Serben, Anderson erlaubte sich in seinem zweiten Grand-Slam-Finale zu viele vermeidbar­e Fehler.

Dennoch rackerte der 2,03 Meter große Hüne auch im dritten Satz weiter. Zum 5:5 und 6:6 musste Djokovic insgesamt fünf Satzbälle von Anderson abwehren. Im Tiebreak ging der Favorit dann mit einem Vorhand-Passierbal­l mit 3:1 in Führung und behauptete sich klar.

Nach zwei problemati­schen Jahren ohne Grand-Slam-Titel, nach einer langwierig­en Ellbogenve­rletzung und Motivation­sproblemen präsentier­te sich Novak Djokovic rechtzeiti­g für Wimbledon so stark wie seit seinen Glanzzeite­n 2016 nicht mehr.

Teilweise schwebte der 31-Jährige durch das Turnier, er beendete den Traum von Nadal, zum dritten Mal in einem Jahr die French Open und Wimbledon zu gewinnen, und zerstörte im Finale die Hoffnung von Anderson auf den ersten GrandSlam-Titel. Djokovic hatte vor zwei Jahren nach seinem French-OpenCoup noch alle Grand-Slam-Titel in seinem Besitz. Nach seiner Rückkehr nach seiner Ellenbogen-OP im Februar hatte er zunächst nicht die Form vergangene­r Tage gehabt. Der Weg zu seinem vierten Wimbledon-Titel war jetzt auch durch das überrasche­nde Scheitern von Federer ermöglicht worden. Der Publikumsl­iebling hatte in der Runde der besten Acht gegen Anderson mit zwei Sätzen vorn gelegen und einen Matchball vergeben.

Teilweise schwebte Novak Djokovic durch das Turnier

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Foto: Clive Brunskill, Getty Geschafft: Mit 6:2, 6:2, 7:6 (7:3) gewann Novak Djokovic das Finale des Turniers in Wimbledon gegen Kevin Anderson aus Südafrika. Es ist der vierte Wimbledon Titel für den 31 Jährigen.
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Foto: afp Djokovics Gegner Kevin Anderson steck te das Marathon Match aus dem Halbfi nale noch in den Knochen.

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