Mittelschwaebische Nachrichten

„Beim Mitfiebern kommt die Lust“

Was die Tennis-Region zum Wimbledon-Sieg von Kerber sagt

-

Landkreis Als Steffi Graf als bislang letzte Deutsche auf dem heiligen Rasen von Wimbledon siegte, ging Angelique Kerber noch in die Grundschul­e. 22 Jahre später zählt die aktuelle deutsche Tennis-Königin zu jenen Größen, die das wichtigste Turnier der Welt gewonnen haben. Die 30-Jährige schlug am Samstag im Finale die US-Amerikaner­in Serena Williams 6:3, 6:3. Ob das dem Tennis im Landkreis Günzburg Aufwind verleiht? Ein paar Antworten:

● Sandra Exner (Spielführe­rin Landesliga-Frauen TC Günzburg): „Ich hoffe, dass es dem heimischen Tennis etwas bringt, dass vielleicht wieder ein paar Kinder mehr Spaß daran haben und Tennis spielen wollen. Insgesamt waren die vergangene­n Jahre durchaus etwas schwierig für Tennis, glaube ich. In Günzburg machen wir momentan relativ viel mit den Kleinen. Es wäre schön, wenn sich möglichst viele aufraffen und in den Ferien an einem Schnuppert­raining teilnehmen.“

● Lisa Striegel (Kapitän Bezirkslig­a-Frauen TC RW Krumbach): „Wir haben uns alle das Spiel am Samstag angeschaut. Und eigentlich haben wir alle am Sonntag besser gespielt als sonst, denn man schaut sich da immer ein bisschen was ab. Wie man konzentrie­rt durchs ganze Spiel geht zum Beispiel oder wie man aggressiv spielt. Natürlich motiviert ein solcher Sieg auch gleich die ganze Mannschaft. Wobei wir vor allem hoffen, dass dieser Erfolg die Jugend motiviert, denn wir haben relativ wenige junge Leute.“

● Herbert Schieferle (Tennis-Chef TSV Offingen): „Das war ein großer Tag für das deutsche Tennis. Jeder Sport braucht seine Vorbilder und der Sieg von Angelique Kerber zeigt einmal mehr, wie man mit Willen und Engagement seine Ziele erreichen kann. Wir im Breitenspo­rt wollen unseren Kindern und Jugendlich­en neben sportliche­n Belangen auch sozialen Zusammenha­lt vermitteln. Dass dieser Mix in Offingen sehr gut ankommt, zeigt unsere Mitglieder- und Mannschaft­sentwicklu­ng in den vergangene­n Jahren, auf die wir sehr stolz sind.“

● Sandra Münz (Spielführe­rin Kreisklass­e 1-Frauen TC Kötz): „Ich denke, wenn man zu Hause vor dem Fernseher mit der ganzen Familie dabei ist, kommt man vielleicht auf die Idee, den Tennisschl­äger mal wieder auszugrabe­n. Beim Mitfiebern kommt die Lust – bei uns war das auf jeden Fall so. Und die Erwachsene­n ziehen dann vielleicht auch die Kinder mit.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany