Kein Vorwurf an die Frischlinge

Ichenhausen rutscht in die Auftakt-Schlappe, weil Kraft und Kondition flöten gehen. Für den weiteren Saisonverlauf muss das nichts heißen. Es könnte aber ein früher Fingerzeig sein

Egg/Günz Als „Schall und Rauch“hatte SCI-Trainer Oliver Unsöld im unmittelbaren Vorfeld der neuen Landesliga-Saison sämtliche Testspiel-Resultate bezeichnet. Jetzt, zum Start in die Runde, kassierte seine Mannschaft eine Niederlage. 2:4 (2:2) hieß es aus Sicht des SC Ichenhausen nach 90 insgesamt sehenswerten Minuten auf dem Sportgelände des SV Egg/Günz.

Ein schlechtes Ergebnis – aber kein Grund für Vorwürfe oder gar ein Anlass, sich ernsthaft zu grämen, wie die Mehrheit der SCI-Freunde unter den annähernd 400 Besuchern bestätigen dürfte. Nach einer sehr guten ersten Halbzeit hatte die hauptsächlich mit Jungspunden bestückte königsblaue Elf einfach nicht genügend Reserven. Gegen routinierte Einheimische ging mit der Kraft auch die Kondition flöten, was in ein spielerisches Übergewicht, ein klares Chancen-Plus und zwei Torerfolge der Egger mündete.

Zu den fehlenden Routiniers im Team zählte Angreifer Stefan Strohhofer, der aus der Vorbereitung eine Verletzung mit in die Saison brachte. Aus demselben Grund absent war Verteidiger Yannick Maurer; der talentierte 19-Jährige könnte gar länger ausfallen, wird befürchtet.

Es ging sehr munter los. Eine erste Torannäherung gelang dem SCI, als Marco Schlittmeier den Neuling Kilian Kustermann bediente, der Torwart Philipp Stölzle vor ein nur kleines Problem stellte (4.). Auf der anderen Seite der Spielwiese verzog Torsten Schuhwerk nach Pass von Manuel Schedel. Dann brandete Jubel auf: Schuhwerk gewann einen Zweikampf gegen Kevin Lohr und seine Hereingabe verwertete Simon Schropp aus sieben Metern Torentfernung (15.). Für die prompte Antwort sorgte Marco Boyer. Der 20-jährige Neuzugang verwertete den Ball nach toller Vorarbeit von Janick Reitz direkt (17.). Es wurde sogar noch besser für den SCI, denn erneut Boyer startete von der Mittellinie aus ein Solo, zog zwölf Meter vor der Kiste flach ab und durfte sich unmittelbar danach zum Führungstreffer beglückwünschen lassen (27.). In die Kabine rettete Ichenhausen das 2:1 nicht, denn Jonas Walter schob den Ball aus zehn Metern über die Torlinie (39.).

Nach dem Seitenwechsel war der Gastgeber dann auch Herr auf dem Platz. Das Spiel mutierte zunehmend zum Kräftemessen zwischen dem gut aufgelegten Ichenhauser Torwart Liridon Rrecaj und der versammelten Offensivkraft der Egger – mit absehbarem Ausgang. Erst rettete der Keeper noch zweimal glänzend gegen Schedel (48. und 52.), dann durfte er den Glücksbecher ausschöpfen, als der Ball nach einem Lupfer von Schuhwerk auf dem Tornetz landete. Doch das 3:2 fiel. Erneut Schuhwerk schoss aus 20 Metern und das Spielgerät landeletztlich te im Netz (74.). In der Nachspielzeit, als Ichenhausen die Abwehr entblößte, bestrafte Schropp die Gäste mit einem Flachschuss zum Endstand.

Von Ichenhausen kam offensiv wenig bis nichts. Die einzige nennenswerte Chance hatte Andreas Beckmann, der eine Unaufmerksamkeit der Egger aber nicht zum schmeichelhaften 3:3 nutzen konnte. Statt den Ball aus 20 Metern ins Tor zu schieben, drosch er die Kugel Vollspann ins Aus (90.). SV Egg/Günz Stölzle – Kirchmaier, Egger, Mayer, Rauh – C. Jehle, Schropp, Walter (82. Kees), J. Jehle (61. Singer) – Schuh werk (90. Binder), Schedel SC Ichenhausen Rrecaj – Schlittmeier, Lohr (61. Aktürk), Schaab, Ocker – Bres kott (73. Nickel), Beckmann, Boyer, Reitz – Heckelmüller (88. Bogdan), Kustermann Schiedsrichter Höpfler, Gruppe Neuburg Tore 1:0 Schropp (15.), 1:1, 1:2 Boyer (17., 27.), 2:2 Walter (39.), 3:2 Schuhwerk (75.), 4:2 Schropp (90.+2) Zuschauer 380