Mittelschwaebische Nachrichten
Jede noch so kleine Blumenwiese ist Gold wert
Landkreis setzt sich dafür ein, dass dem Insektenschwund Einhalt geboten wird
Landkreis Bis Gewohnheiten geändert werden, dauert es meist ein Weilchen. „Aber in den Köpfen hat sich inzwischen unheimlich viel getan“, freute sich Ottmar Frimmel, der Naturschutzbeauftragte des Landkreises, im Umweltausschuss. Immer mehr Menschen würden erkennen, dass jeder einzelne einen Beitrag zum Schutz der Insekten – und damit der Vögel – leisten könne. Viele Gartenbesitzer aber könnten noch mehr tun. Etwa, indem sie seltener zum Rasenmäher greifen und stattdessen einige Blühflächen stehen lassen. „Jede noch so kleine Fläche zählt“, betonte Frimmel.
Der Landkreis gehe schon seit einigen Jahren mit gutem Beispiel voran, sagte Landrat Hubert Hafner. So seien auf seinen Grundstücken zahlreiche Blühflächen angelegt worden, um etwa Bienen zusätzliche Nahrung zu bieten. Darüber hinaus hat der Landkreis Patenschaften für vier Bienenvölker übernommen, je zwei beim Dossenberger-Gymnasium Günzburg und in Stoffenried. Einen Flyer „Bienen brauchen Ihre Hilfe“hat der Kreisverband der Imker herausgegeben. Jährlich verteile der Landkreis Saatgut an die Gemeinden, an Schulen, Kindergärten oder interessierte Verbände, um noch mehr Blumenwiesen zu schaffen. Zum 70-jährigen Bestehen der
hat der Landkreis aus diesem Grund zusammen mit unserer Redaktion auch Blumensamen an interessierte Bürger ausgegeben. Alles in allem setze sich der Landkreis „ganz massiv“dafür ein, dass dem Insektenschwund Einhalt geboten werde, erklärte Hafner. Die Mitglieder des Umweltausschusses waren sich einig, dass viele Bürger freilich noch mehr tun könnten. Ein gemähter Rasen sei zwar schmuck, für die Natur aber weitgehend wertlos. Deshalb gab es den Appell, nicht ständig alles zu mähen, sondern wenigstens kleinere Blühflächen für heimische Blumen und andere Gewächse zu schaffen. Auch die Flachdächer von Garagen könnten begrünt werden. Damit könne jeder einen Beitrag dazu leisten, dem Insekten- und in der Folge auch dem Vogelsterben Einhalt zu gebieten.
Gemähter Rasen ist für Insekten wertlos