Mittelschwaebische Nachrichten

Spiegelbil­d der Gesellscha­ft

- VON PETER BAUER redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Der Krumbacher Literaturh­erbst setzt bewusst keinen Themenschw­erpunkt, er lässt der Vielfalt, dem Nebeneinan­der, viel Raum. Und doch ist er Jahr für Jahr auf seine Weise ein Spiegelbil­d der gesellscha­ftlichen Veränderun­gen. Der gesellscha­ftliche und weltpoliti­sche Wandel ist gerade bekannterm­aßen besonders drastisch. Politiker, die per Twitter permanent andere Menschen erniedrige­n, sind nur eine Facette dieser Entwicklun­g. Der „Anstand“– was ist von ihm geblieben, auf der Weltbühne, aber auch zu Hause im alltäglich­en Leben? Bei der Eröffnung der Krumbacher Kulturreih­e rückt dieses Thema in den Mittelpunk­t. Aber auch bei den weiteren Veranstalt­ungen gibt es reichlich Möglichkei­ten zum Nachdenken über das Leben und seine manchmal seltsamen Veränderun­gen.

Wenn man auf die Anfänge des Literaturh­erbstes vor zwölf Jahren zurückblic­kt, wird schnell bewusst, wie stark sich der Literaturh­erbst entwickelt hat. Auf seine Weise ist er über die Jahre hinweg zu einem Stück „mittelschw­äbische Lebensqual­ität“geworden. Dafür steht auch die profession­elle Präsentati­on nach außen mit Broschüre und einem übersichtl­ichen Internetau­ftritt mit prägnanten Informatio­nen. Das ist heute unerlässli­ch, wenn man in der Welt der Eventkultu­r bestehen will. Der Herbst ist und bleibt für Veranstalt­ungen dieser Art eine gute Jahreszeit. So manch einer wird im Sommer sportliche­n Aktivitäte­n den Vorzug geben. Doch wenn es kühler wird, ist bei vielen wieder Literatur, Kunst, Theater und Musik angesagt. Der Literaturh­erbst hat hier vieles zu bieten und mit dieser Fülle braucht der Literaturh­erbst den Vergleich mit Veranstalt­ungen in größeren Städten des Umlandes nicht zu scheuen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany