Mittelschwaebische Nachrichten
Eine idyllische Kleinstadt in hellster Aufregung
In der Aufführung von Gogols „Revisor“überzeugte das Simpert-Kraemer-Gymnasium durch authentisches Schauspiel
Krumbach Die Bewohner, vor allen deren Obrigkeit, einer kleinen idyllischen Stadt mitten in Russland sind komplett aus dem Häuschen. Ein Revisor soll kommen. Die Gemeinde, alles ehrbare Bürger, sind entsetzt, denn auch der ehrlichste ist doch hin und wieder kleinen Geschenken und Zuwendungen nicht abgeneigt.
Die Theatergruppe des SKG führte die Komödie, der Revisor, von Nikolai Gogol im Stadtsaal auf. Wer ist der Revisor? Zwei Bauernjungen kommen aus der Wirtschaft Pjotr Iwanowitsch Dobschinskij und Pjotr Iwanowitsch Bobschinskij, (Nikolai Schneider, Lica Stoll), die beiden spielten die dummen Dorfjungen tollpatschig und lustig, sie berichten aufgeregt in der Wirt- schaft sei ein Herr, der schon seit zwei Wochen verkehre und nie etwas zahlen müsse. Oh Gott, der Revisor, der Bürgermeister Anton Antonowitsch (Jannis Döring), ist völlig daneben. Er zieht seinen Hut auf und runter, und überlegt was zu tun ist. Die Krankenhausverwalterin (Annika Bader) meinte, man solle es doch mit einer kleinen Geldzuwendung versuchen und so den Revisor milde stimmen. Der Richter (Jonathan Diatel) wirkt besonnen, er ist besorgt aber er denkt auch nach. Voller Sorge ist auch der Schulrat (Lana Szeverenyi), er ist voller Angst und total verklemmt. Der Polizeichef (Fabian Ernst) weiß auch keinen Rat. Lukas Schäfer ist der vermeintliche Revisor – er spielt den Revisor voller Eitelkeit und Überheblichkeit – und ist wirklich ein hübscher und charmanter Ver- führer. So nimmt er Geld und alle Annehmlichkeiten gerne vom Bürgermeister und den anderen Obrigkeiten an. Die Frau des Bürgermeisters (Katrin Harter) und seine Tochter (Antonia Pfeiffer) haben es ihm angetan. Die Tochter will er sogar heiraten. Der Bürgermeister fügt sich.
Alle Schauspieler der Theatergruppe des Krumbacher Gymnasiums spielen ihre Rollen überzeugend und absolut authentisch. Nikolai Gogol hätte seine Freude daran gehabt. Hans Michael Köferl hatte vor 30 Jahren selber mal den Revisor gespielt. So kam die Idee, das Stück mit seiner Theatergruppe zu inszenieren. Es gibt am Gymnasium einen Kurs für dramatisches Gestalten: Antonia Pfeiffer und Luca Stoll waren für Kostüme und Requisiten verantwortlich. Für das Bühnenbild Jannis Döring, Nikolai Schneider und Jonathan Diatel. Für die Programmgestaltung Annika Bader, Marina Gaßner, Lana Szeverenyi. Und die Plakatgestaltung von Fabian Ernst, Niklas Göser, Lukas Schäfer. Die Maske machte Brigitte Seemüller, für die Technik sorgten Markus Brüstl, Kai Lang und Sascha Vikari. Alle Darsteller, unter anderem auch die kleineren Rollen, wie Anna Botzenhard als Hausmädchen, Kellnerin (Anna Schmider), Diener vom Revisor (Niklas Göser) gaben ein tolles Schauspiel ab. Der Regisseur hatte als Gag den Beamten aus Höselhurst genommen, und die Angst nach Babenhausen, statt Sibirien geschickt zu werden, war ebenfalls ein kleiner Spaß von Köferl. Die zahlreichen Besucher hatten ihren Spaß und es wurde viel gelacht über die ängstlichen, kleinbürgerlichen Bewohner der Stadt. Der Revisor hatte die Taschen voller Rubel und reiste ab. Einen Brief an seinen Freund, in dem er sich über die naiven, gutgläubigen Leute lustig machte, fing die Postzustellerin (Marina Gaßner) ab und las ihn allen vor. Alle waren wie vor den Kopf gestoßen, der Revisor ein Betrüger, auf den waren sie reingefallen, auf seinen betrügerischen Charme. Dann stürzte der Polizeichef rein (Fabian Ernst) und verkündete: Der Revisor ist gerade eingetroffen.