Mittelschwaebische Nachrichten

Die Camper kommen

Die Zahl der Gäste auf den acht Plätzen im Landkreis hat sich verfünffac­ht. Das hat auch mit einem bundesweit­en Trend zu tun

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Günzburg Campen, Glampen, Nächtigen im Fass, in der Trekkinghü­tte, im Mietmobil oder im eigenen Zelt – all dies ist für eingefleis­chte Camper und Camping-Neulinge im Landkreis Günzburg möglich und beliebt. Mehr als fünfmal so viele Gäste wie noch vor zehn Jahren übernachte­ten 2017 in der Familien- und Kinderregi­on auf Campingplä­tzen, berichtet die Regionalma­rketing Günzburg.

Nach der amtlichen Statistik – hier geht es um Gastbetrie­be mit neun oder mehr Betten beziehungs­weise Campingplä­tze mit zehn oder mehr Stellplätz­en – fanden im Vorjahr 19,6 Prozent aller Übernachtu­ngen in der Region auf Campingplä­tzen statt, in der Hotellerie 41,9 Prozent, in Ferienhäus­ern und -wohnungen 33,8 Prozent. Dies entspricht 166 812 Übernachtu­ngen beziehungs­weise 77 409 Ankünften auf insgesamt acht Campingplä­tzen im Landkreis Günzburg.

Die Steigerung der Übernachtu­ngszahlen auf Campingplä­tzen war damit in den vergangene­n zehn Jahren im Landkreis Günzburg rund zehnmal höher als bundesweit. Die Camping-Übernachtu­ngen in Deutschlan­d stiegen im vergangene­n Jahrzehnt um 42 Prozent. Deutschlan­ds Campingplä­tze haben damit 2017 erstmals mehr als 31 Millionen gebuchte Übernachtu­ngen gemeldet, wie sich aus dem Reiseporta­l www.camping.info ergibt.

Nach Angaben der Regionalma­r- keting profitiert­en von der wachsenden Zahl der Camper alle fünf Standortge­meinden, die in der amtlichen Statistik geführt sind. Ein Schwerpunk­t liege auf den drei Campingplä­tzen im Bereich der Stadt Günzburg, zu denen auch der im Legoland-Feriendorf gehört. Insgesamt verzeichne­te Günzburg 2017 einen Anteil von 65,9 Prozent der Campingübe­rnachtunge­n im Landkreis. Auf die anderen fünf Campingplä­tze in weiteren vier Standortge­meinden kamen insgesamt 34,1 Prozent der Übernachtu­ngen.

Auch eine Studie des Instituts dwif aus 2018 bestätigt, dass Caravaning in Deutschlan­d beliebter ist als jemals zuvor. „Da viele deutsche Caravaning-Enthusiast­en im eigenen Land verreisen, profitiert auch die hiesige Tourismusb­ranche stark von dem Boom“, so das Fazit der Studie zum Campingpla­tz- und Reisemobil­tourismus in Deutschlan­d, die auch Aussagen zur wirtschaft­lichen Relevanz von Caravaning­Tourismus beinhaltet. Demnach geben Touristikc­amper pro Kopf und Tag zum Beispiel 49,80 Euro aus und damit deutlich mehr als Dauercampe­r. Hiervon geben sie rund ein Drittel für die Unterkunft, knapp die Hälfte für Verpflegun­g in Gastronomi­ebetrieben, Lebensmitt­elund sonstige Einkäufe und rund 20 Prozent im Bereich Freizeit/Kultur/ Unterhaltu­ng/Sport und sonstige Dienstleis­tungen aus.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Die Campingplä­tze im Landkreis – unser Bild zeigt den Schwarzfel­der Hof bei Leip heim – bekommen immer mehr Gäste.

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