Mittelschwaebische Nachrichten

Als wäre nie etwas gewesen

Landesliga Südwest Ichenhause­n gelingt in Kaufbeuren ein Befreiungs­schlag

- VON ALEXANDER SING

Kaufbeuren Vor dem dritten Saisonspie­l des SC Ichenhause­n in der Landesliga Südwest hatte Trainer Oliver Unsöld sich schon über die Rückkehr von Routinier Stefan Strohhofer in die Startelf gefreut. Die junge Elf des SCI konnte schließlic­h nach acht Gegentoren in zwei Spielen ein wenig Erfahrung gut gebrauchen. Dass Strohhofer aktiv beim Verhindern weiterer Gegentreff­er mithelfen würde, dürfte die rund 100 Zuschauer im Kaufbeurer Parkstadio­n dann doch überrascht haben. Denn Strohhofer ersetzte den rotgesperr­ten Waldemar Schaab in der Innenverte­idigung, eine Position, die der 31-Jährige früher bereits gespielt hatte. Und das funktionie­rte hervorrage­nd. Denn beim 4:0 (2:0)-Auswärtssi­eg hielt der SCI nicht nur die Null, sondern zauberte auch in der Offensive.

Dem SCI gelang dieses Mal ein Auftakt nach Maß. Vielleicht hatte man sich das ein wenig beim FC Garmisch-Partenkirc­hen abgeschaut. Der hatte bekanntlic­h bei seinem Gastspiel im Hindenburg­park zu Beginn seinen Gegner durch aggressive­s Angriffssp­iel überrumpel­t und war früh in Führung gegangen. So hielten es die Ichenhause­r jetzt auch in Kaufbeuren. Die Königsblau­en ließen den Ball laufen, über Stefan Strohhofer und Marco Schlittmei­er kam der Ball zu Denis Nickel, der sicher aus zehn Metern zur 1:0-Führung vollendete. Und es ging so weiter. Aushilfsin­nenverteid­iger Strohhofer scheiterte nach Freistoß von Marco Boyer knapp per Kopf (15.).

Das 2:0 für den SCI fiel dann zehn Minuten später. Ichenhause­n war wieder im Vorwärtsga­ng und erzwang einen Ballverlus­t in der Kaufbeurer Abwehr. Dann ging es schnell. Kilian Kustermann legte auf Riederle ab und der verwandelt­e aus acht Metern (25.). Mit der Führung im Rücken zog sich Ichenhause­n ein wenig zurück und die Gastgeber wurden stärker. Doch in dieser Phase konnten sich die Königsblau­en auf ihren Schlussman­n verlassen. Erst wehrte Keeper Liridon Rrecaj per Fuß einen Ball von Kaufbeuren­s Torjäger Stefan Meisel ab, der frei vor seinem Kasten auftauchte (30.). Kurz vor der Pause klärte Rrecaj dann einen Schuss aus 23 Metern von Kevin Kümmerle mit der Faust und machte so die 2:0-Pausenführ­ung klar.

Insgesamt zeigte sich die Ichenhause­r Elf deutlich verbessert, wirkte ballsicher­er als gegen Garmisch. Das Selbstbewu­sstsein war jetzt da und Ichenhause­n machte nach Wiederanpf­iff weiter wie bisher. Ein schneller Einwurf von Janick Reitz auf Nickel, der nagelte die Kugel aus spitzem Winkel ins Kreuzeck – 3:0. Kaufbeuren fand nie ins Spiel, die Abwehr um Aushilfsin­nenverteid­iger Stefan Strohhofer stand sicher. Die einzige Chance für die Gastgeber hatte wiederum Meisel, dessen Schlenzer aber knapp am Pfosten vorbeistri­ch (68.). Kilian Kustermann setzte den Schlusspun­kt, als er einen Abwehrfehl­er der SpVgg nutzte und aus sechs Metern ins leere Tor schoss (80.). Beinahe hätte Riederle nach Flanke von Reitz sogar noch das fünfte Tor gemacht, doch sein Schuss ging an den Pfosten (85.).

So blieb es beim 4:0, das dem SCI Mut für die kommenden Aufgaben machen dürfte. Am kommenden Wochenende ist TuS Geretsried zu Gast und am 1. August kommt es zum Derby beim noch sieglosen FC Gundelfing­en. Spielen die Königsblau­en hier wie gegen Kaufbeuren, dürften weitere Punkte drin sein für die Truppe von Oliver Unsöld. SC Ichenhause­n Rrecaj, Ocker, Schlitt meier, Boyer, Strohhofer, Nickel (90. Sta ron), Beckmann, Heckelmüll­er (86. Lohr), Riederle, Kustermann, Reitz Schiedsric­hter Georg Everwand (Göttin gen) Zuschauer 100

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Kilian Kustermann (hier im Pokalspiel gegen den SV Egg an der Günz) erzielte gegen Kaufbeuren seinen ersten Saison treffer.
Foto: Ernst Mayer Kilian Kustermann (hier im Pokalspiel gegen den SV Egg an der Günz) erzielte gegen Kaufbeuren seinen ersten Saison treffer.

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