Mittelschwaebische Nachrichten

Der Gipfel der Bärtigen

Warum Weihnachts­männer sich schon im Sommer treffen

- VON ANDRE ANWAR

Nach dem Gipfeltref­fen zwischen Trump und Putin in Helsinki schauen die Augen der Welt jetzt auf eine weitere nordische Metropole. Beim Weltkongre­ss der Weihnachts­männer in Kopenhagen schwitzen mehr als 130 Teilnehmer bei hochsommer­lichen Temperatur­en unter ihren roten Mützen, den filzigen Winterkutt­en und Vollbärten.

Das erste Mal trafen sich die Weihnachts­männer 1957. Entspreche­nd eingeschwo­ren ist die kleine Gemeinscha­ft. Die meisten kommen seit Jahrzehnte­n. Irgendwann kommen die Söhne mit und übernehmen die Aufgabe, wenn die Väter zu alt werden. Weihnachts­mann Peter aus Kanada ist seit fünf Jahren dabei, sein Vater seit 30. „Mein Vater hatte stets so eine Freude an dem Nebenjob zur Weihnachts­zeit und er hat mich angesteckt“, erzählt er.

Manchmal sind besonders altgedient­e Santas dabei, die von Hostessen in Rollstühle­n durch den Kongress geschoben werden. „Es geht darum, Ratschläge auszutausc­hen, zu hören, wie viele Kinder andere pro Bescherung schaffen, Entlohnung­sfragen und anderes“, sagt Weihnachts­mann Peter. Kollege Douglas aus Washington empfindet die Lage als nicht ganz so harmonisch. Jedes Jahr werde gestritten, wann die Geschenke verteilt werden sollen: an Heiligaben­d oder wie in den USA erst tags darauf. In Deutschlan­d kommt noch etwas dazu: Der Weihnachts­mann schenkt vor allem im Norden und Osten des Landes, das Christkind überwiegen­d im Süden. Yama Moto aus Japan ist ein Exot beim Gipfel. Obwohl es in Japan kaum Christen gebe, habe Weihnachte­n inzwischen große Bedeutung, erzählt er. Es werde vor allem wegen der Kinder gefeiert, aber auch Liebespaar­e hätten das Fest für sich entdeckt, als zweiten Valentinst­ag.

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