Mittelschwaebische Nachrichten
Auf Werbetour in den USA
Bayern-Vorstand Rummenigge erklärt, warum die Reise so wichtig ist
Philadelphia In weißen Hemden und hellen Sommerhosen schritten Trainer Niko Kovac und die Spieler um Franck Ribéry wie Urlauber zum Charterflieger des neuen BayernPartners Katar Airways. Eine Vergnügungsreise traten die Münchner Fußball-Profis am frühen Montagmorgen jedoch nicht an. Viele Marketing-Termine, zwei hochkarätige Spiele gegen Juventus Turin und Manchester City, dazu Training in großer Hitze, Jetlag und mehr als 20 Flugstunden erwarten den Tross des deutschen Rekordmeisters auf dem eine Woche dauernden USA-Trip mit den Stationen Philadelphia und Miami.
Kovac wollte nach dem NeunStunden-Flug an die US-Ostküste mit der Ankunft am späten Vormittag Ortszeit gleich erstmals trainieren lassen. Die Zeitumstellung von minus sechs Stunden macht es möglich.
Der Chefcoach will die Saisonvorbereitung auf keinen Fall schleifen lassen. Neun Übungseinheiten hat er neben den Spielen angesetzt. Dazu stehen rund 40 Termine für Sponsoren und Medien auf dem Programm. „Wir werden schon eine lange Reise haben, das ist klar. Und auch die Witterungsbedingungen werden extremer sein. Aber man kann in Amerika genauso gut trainieren wie zuhause“, sagte Kovac und ergänzte: „Es wird schon so trainiert werden, dass die Jungs wissen, dass wir trainiert haben.“
Der 46-Jährige pflegt den Ruf als harter Hund. Die Bayern pendeln im Sommer inzwischen abwechselnd zwischen Amerika und Asien. Für Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ist es eine Pflicht, sich im Wettbewerb mit den Topklubs aus England, Spanien, Italien und Frankreich in den „Zielmärkten“mit der Mannschaft zu präsentieren. „Das ist eine wichtige Reise, weil bei aller Verwurzelung, die wir ohne Frage in München haben, sich ein Klub wie der FC Bayern auch global entwickeln muss“, erläuterte Rummenigge. 140 Bayern-Fanclubs gibt es inzwischen in den Vereinigten Staaten. Sieben Unternehmen, die in den USA ihren Hauptsitz haben, sind Partner des deutschen Meisters. Die Reise bringt, auch durch die Teilnahme am International Champions Cup mit den Partien gegen den neuen Cristiano-Ronaldo-Klub Juventus und ManCity mit Ex-Coach Pep Guardiola, einige Millionen Euro ein. Ein WM-Teilnehmer wird direkt aus dem Urlaub kommend in Miami zur Münchner Reisegruppe stoßen: James Rodríguez. „Miami ist das Einstiegstor für Mittel- und Südamerika“, erläuterte Jörg Wacker, Bayern-Vorstand für Internationalisierung. Und wer würde sich da als Markenbotschafter besser eignen als Kolumbiens Fußball-Topstar?