Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Verkehrskonzept für die Stadt Krumbach
Welche Weichenstellungen es am Montagabend im Krumbacher Stadtrat gab
Krumbach Ja, Krumbach und der Verkehr. So mancher Zugereiste kann sich die Bemerkung nicht verkneifen, dass Verkehrsdiskussionen in Krumbach mit einer immer wieder doch sehr hohen Intensität geführt werden. Doch die Stadt befindet sich durchaus im Vergleich zu Städten einer ähnlichen Größenordnung in einer besonderen Situation. Zwei Bundesstraßen führen durch sie, zudem gibt es keine Umgehung. Ferner hat sich, wie die CSU-Stadtratsfraktion in ihrem Antrag schreibt, zuletzt in Krumbach mit Blick auf die Verkehrsführung einiges verändert. Daher hat die CSU die Erstellung eines neuen Verkehrsund Mobilitätskonzepts für die Stadt Krumbach beantragt.
Sie verweist dabei auf die Entwicklungen der letzten Jahre wie etwa die teilweise Sperrung des Marktplatzes oder auch die Neugestaltung der Karl-Mantel-Straße als „Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“. Auch mit Blick darauf sollte „durch externes Expertenwissen ein mittel- und langfristiger Plan erstellt“werden.
Die Stadtverwaltung unterstützt den Antrag der CSU-Stadtratsfraktion. Wichtig sei es, dass sich alle Verkehrsteilnehmer (Lkw, Pkw, ÖPNV, aber auch Radler und Fußgänger) in dem Konzept wiederfinden. Zudem solle es eine begleitende Öffentlichkeitsbeteiligung geben. Ferner sei die Stadt durch das Bayerische Landesamt für Umwelt aufgefordert, einen Lärmaktionsplan aufzustellen, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Bürgermeister Fischer hofft, dass sich ein Büro um beide Themenbereiche kümmern könne.
Zu prüfen sei, wie realisierbar die von einem Fachbüro vorgeschlagenen Ideen seien, meinte Dr. Marcus Härtle (UFWG). Bei Bundesstraßen habe die Stadt möglicherweise wenig Gestaltungsmöglichkeiten.
Manfred Pfeiffer (JW/OL) betonte, dass zunächst die Kommunalpolitiker grundsätzlich darüber diskutieren müssten, „wohin wir uns entwickeln wollen“. Bei der Bürgerbeteiligung sei darauf zu achten, dass nicht nur Einzelinteressen oder persönliche Interessen in die Debatte eingebracht würden. „Auch mir sind Ziele wichtig“, sagte Rathauschef Fischer dazu. Selbstredend müssten Ziele im Stadtrat formuliert werden, fügte 2. Bürgermeister und CSU-Fraktionsvorsitzender Gerhard Weiß hinzu. Diesen Weg könne er mitgehen, erklärte Achim Fißl (SPD-Fraktionsvorsitzender) und signalisierte zu einem Verkehrskonzept ein grundsätzliches Ja. Aber da stehe auch die Frage im Raum, was sich die Stadt finanziell leisten könne. „Wir müssen sagen, was wir wollen“, meinte Christoph Helmes. Er dankte ausdrücklich CSU-Stadträtin Ursula Bader und der JU Krumbach für ihre Vorschläge und Beiträge zum Thema Verkehr.
Büros könnten in den Stadtrat eingeladen werden, aber es dürfte keinen Automatismus geben, hob Lothar Birzle (Fraktionsvorsitzender von JW/OL) hervor. Im Antrag gehe es vor allem darum, dass sich Büros im Stadtrat vorstellen, fügte Dieter Behrends (CSU) hinzu.
Der Gesamtverkehrsplan der Stadt Krumbach wurde laut Krumbacher Stadtverwaltung letztmals in den Jahren 2008/2009 durch das Ingenieurbüro Modus Consult fortgeschrieben. Nun könnte es in den nächsten Monaten wichtige Weichenstellungen für eine Weiterentwicklung geben. Die Stadt schlug vor, zu mindestens drei geeigneten Planungsbüros Kontakt aufzunehmen. Die gewählten Büros sollten „möglichst sich und die geplante Herangehensweise dem Stadtrat im Herbst vorstellen“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Der Krumbacher Stadtrat stimmte einstimmig zu, dass die Stadt zu Büros Kontakt aufnehmen kann. Denkbar ist, dass die Thematik auch im Bau- und Verkehrsausschuss behandelt wird.