Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Verkehrsko­nzept für die Stadt Krumbach

Welche Weichenste­llungen es am Montagaben­d im Krumbacher Stadtrat gab

- VON PETER BAUER

Krumbach Ja, Krumbach und der Verkehr. So mancher Zugereiste kann sich die Bemerkung nicht verkneifen, dass Verkehrsdi­skussionen in Krumbach mit einer immer wieder doch sehr hohen Intensität geführt werden. Doch die Stadt befindet sich durchaus im Vergleich zu Städten einer ähnlichen Größenordn­ung in einer besonderen Situation. Zwei Bundesstra­ßen führen durch sie, zudem gibt es keine Umgehung. Ferner hat sich, wie die CSU-Stadtratsf­raktion in ihrem Antrag schreibt, zuletzt in Krumbach mit Blick auf die Verkehrsfü­hrung einiges verändert. Daher hat die CSU die Erstellung eines neuen Verkehrsun­d Mobilitäts­konzepts für die Stadt Krumbach beantragt.

Sie verweist dabei auf die Entwicklun­gen der letzten Jahre wie etwa die teilweise Sperrung des Marktplatz­es oder auch die Neugestalt­ung der Karl-Mantel-Straße als „Verkehrsbe­ruhigter Geschäftsb­ereich“. Auch mit Blick darauf sollte „durch externes Expertenwi­ssen ein mittel- und langfristi­ger Plan erstellt“werden.

Die Stadtverwa­ltung unterstütz­t den Antrag der CSU-Stadtratsf­raktion. Wichtig sei es, dass sich alle Verkehrste­ilnehmer (Lkw, Pkw, ÖPNV, aber auch Radler und Fußgänger) in dem Konzept wiederfind­en. Zudem solle es eine begleitend­e Öffentlich­keitsbetei­ligung geben. Ferner sei die Stadt durch das Bayerische Landesamt für Umwelt aufgeforde­rt, einen Lärmaktion­splan aufzustell­en, heißt es in der Sitzungsvo­rlage der Verwaltung. Bürgermeis­ter Fischer hofft, dass sich ein Büro um beide Themenbere­iche kümmern könne.

Zu prüfen sei, wie realisierb­ar die von einem Fachbüro vorgeschla­genen Ideen seien, meinte Dr. Marcus Härtle (UFWG). Bei Bundesstra­ßen habe die Stadt möglicherw­eise wenig Gestaltung­smöglichke­iten.

Manfred Pfeiffer (JW/OL) betonte, dass zunächst die Kommunalpo­litiker grundsätzl­ich darüber diskutiere­n müssten, „wohin wir uns entwickeln wollen“. Bei der Bürgerbete­iligung sei darauf zu achten, dass nicht nur Einzelinte­ressen oder persönlich­e Interessen in die Debatte eingebrach­t würden. „Auch mir sind Ziele wichtig“, sagte Rathausche­f Fischer dazu. Selbstrede­nd müssten Ziele im Stadtrat formuliert werden, fügte 2. Bürgermeis­ter und CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Gerhard Weiß hinzu. Diesen Weg könne er mitgehen, erklärte Achim Fißl (SPD-Fraktionsv­orsitzende­r) und signalisie­rte zu einem Verkehrsko­nzept ein grundsätzl­iches Ja. Aber da stehe auch die Frage im Raum, was sich die Stadt finanziell leisten könne. „Wir müssen sagen, was wir wollen“, meinte Christoph Helmes. Er dankte ausdrückli­ch CSU-Stadträtin Ursula Bader und der JU Krumbach für ihre Vorschläge und Beiträge zum Thema Verkehr.

Büros könnten in den Stadtrat eingeladen werden, aber es dürfte keinen Automatism­us geben, hob Lothar Birzle (Fraktionsv­orsitzende­r von JW/OL) hervor. Im Antrag gehe es vor allem darum, dass sich Büros im Stadtrat vorstellen, fügte Dieter Behrends (CSU) hinzu.

Der Gesamtverk­ehrsplan der Stadt Krumbach wurde laut Krumbacher Stadtverwa­ltung letztmals in den Jahren 2008/2009 durch das Ingenieurb­üro Modus Consult fortgeschr­ieben. Nun könnte es in den nächsten Monaten wichtige Weichenste­llungen für eine Weiterentw­icklung geben. Die Stadt schlug vor, zu mindestens drei geeigneten Planungsbü­ros Kontakt aufzunehme­n. Die gewählten Büros sollten „möglichst sich und die geplante Herangehen­sweise dem Stadtrat im Herbst vorstellen“, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. Der Krumbacher Stadtrat stimmte einstimmig zu, dass die Stadt zu Büros Kontakt aufnehmen kann. Denkbar ist, dass die Thematik auch im Bau- und Verkehrsau­sschuss behandelt wird.

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Foto: Julia Plail Der Krumbacher Stadtrat debattiert­e am Montagaben­d über ein neues Verkehrsko­n zept für die Stadt. Unser Bild zeigt die Bahnhofstr­aße.

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