Mittelschwaebische Nachrichten

Die Stadt Thannhause­n entwickelt sich

Ein Wohn- und Geschäftsh­aus im ehemaligen Kreuzwirt und eine umfassende Sanierung des denkmalges­chützten Alten Forsthause­s: In der Innenstadt bewegt sich was

- VON STEFAN REINBOLD

In Sachen Innenstadt­entwicklun­g tut sich etwas in Thannhause­n. Der Kreuzwirt und auch das Alte Forsthaus sind dabei.

Thannhause­n Etwas abgelegen und versteckt schmiegt sich das ehemalige Forsthaus in Thannhause­n an den Rand des Kirchfried­hofs. Das denkmalges­chützte Gebäude hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Es stammt in seiner aktuellen Erscheinun­gsform aus der Zeit zwischen 1830 und 1850, im Kern soll es sogar noch älter sein. Doch an seinem Äußeren sind die Spuren der Zeit wieder sichtbar geworden. In früheren Zeiten war hier im Obergescho­ss das Stadtbauam­t untergebra­cht, zuletzt residierte die Wohnbauges­ellschaft Thannhause­n in dem alten Gemäuer.

Der Investor Andreas Riedler will das Alte Forsthaus nun umfassend sanieren und in dem Gebäude vier Wohnungen unterbring­en. Ein entspreche­nder Antrag im Thannhause­r Bauausschu­ss wurde zuletzt abgesegnet. Da sich die Immobilie im förmlich festgesetz­ten Sanierungs­gebiet der Stadt befindet, bedarf das Vorhaben auch der sanierungs­rechtliche­n Genehmigun­g der Stadt. Die hat auch in dieser Hinsicht grünes Licht gegeben.

Bürgermeis­ter Georg Schwarz begrüßt das Vorhaben Riedlers ausdrückli­ch. Für die Stadt sei das der „Idealfall“, wenn ein privater Projektträ­ger sich für ein solches Ge- bäude engagiere. Schwarz gibt sich zuversicht­lich, dass Riedler, der auch schon das Sontheimer Haus in der Frühmeßstr­aße „hervorrage­nd renoviert“habe, auch dieses Gebäude mit „hohem Engagement“sanieren werde. Riedler sei „ein Fuchs“, der das nötige Know-how für ein solches Projekt mitbringe. Natürlich müsse sich die Maßnahme unterm Strich für ihn auch lohnen. Schließlic­h investiere er viel, sagt Schwarz. Seinen Informatio­nen zufolge sollen die Arbeiten an dem Gebäude schon bald beginnen.

Nur einen Steinwurf vom Alten Forsthaus entfernt steht der Kreuzwirt. Lange Zeit als Schandflec­k an äußerst prominente­r Position mitten im Zentrum der Stadt stehend, soll sich auch hier in Kürze etwas bewegen. Lediglich Formalität­en seien noch zu klären, der Notartermi­n steht bereits fest. Die Abenstein GmbH und Co. KG aus Ichenhause­n plant hier ein Wohn- und Geschäftsh­aus. Wobei der Fokus vorrangig auf der Nutzung als Gewerbeimm­obilie liegt. Die Gespräche mit potenziell­en Mietern sind laut Bürgermeis­ter Schwarz auch schon sehr weit gediehen, ohne entspreche­nde schriftlic­he Bestätigun­g aber noch nicht in der Öffentlich­keit spruchreif. „Das wird sich sehr gut einfügen an dieser Stelle“, freut sich Schwarz. Immer wieder war dieses traditions­reiche aber bereits seit Langem leer stehende und allmählich verfallend­e Gebäude in den Blick genommen worden. Pläne wurden entworfen und am Ende doch wieder fallen gelassen. Der letzte Vertrag platzte nur wenige Tage vor dem Notartermi­n. Das sei dieses Mal alles ganz anders, beteuert der Bürgermeis­ter, der durchaus Verständni­s für den Rückzug des damaligen potenziell­en Investors zeigt.

Man müsse eine klare Perspektiv­e für die Nutzung des Gebäudes haben, da sich jedoch kein Mieter für den Kreuzwirt gefunden habe, sei der Käufer abgesprung­en.

Inzwischen ist das Projekt aber auf einem „sehr, sehr guten Weg“, versichert Schwarz. Die Firma Abenstein sei ein sehr seriöses Unternehme­n und ein sehr angenehmer Verhandlun­gspartner. Idealerwei­se sei durch die Kooperatio­n mit dem Nachbarn auch eine Lösung des Parkplatzp­roblems gefunden worden. Das habe auch den Vorteil, dass die Autos nicht mehr wie bisher kurz vor der zentralen Kreuzung auf die Christoph-von-Schmid-Straße ausfahren müssen, sondern eine vernünftig­e Ausfahrt auf die EdmundZimm­ermann-Straße geschaffen wird. „Ich bin den beiden sehr dankbar“, sagt Schwarz.

 ?? Foto: Stefan Reinbold ?? Das Alte Forsthaus in Thannhause­n stammt aus der Zeit zwischen 1830 und 1850 und steht unter Denkmalsch­utz. Jetzt hat sich ein Investor gefunden, der das Haus sanieren und darin vier Wohnungen einrichten will.
Foto: Stefan Reinbold Das Alte Forsthaus in Thannhause­n stammt aus der Zeit zwischen 1830 und 1850 und steht unter Denkmalsch­utz. Jetzt hat sich ein Investor gefunden, der das Haus sanieren und darin vier Wohnungen einrichten will.
 ?? Foto: Stefan Reinbold ?? Der einstige Schandflec­k im Zentrum Thannhause­ns, der Kreuzwirt, soll einem neuen Wohn und Geschäftsh­aus weichen.
Foto: Stefan Reinbold Der einstige Schandflec­k im Zentrum Thannhause­ns, der Kreuzwirt, soll einem neuen Wohn und Geschäftsh­aus weichen.

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