Mittelschwaebische Nachrichten
Die Stadt Thannhausen entwickelt sich
Ein Wohn- und Geschäftshaus im ehemaligen Kreuzwirt und eine umfassende Sanierung des denkmalgeschützten Alten Forsthauses: In der Innenstadt bewegt sich was
In Sachen Innenstadtentwicklung tut sich etwas in Thannhausen. Der Kreuzwirt und auch das Alte Forsthaus sind dabei.
Thannhausen Etwas abgelegen und versteckt schmiegt sich das ehemalige Forsthaus in Thannhausen an den Rand des Kirchfriedhofs. Das denkmalgeschützte Gebäude hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Es stammt in seiner aktuellen Erscheinungsform aus der Zeit zwischen 1830 und 1850, im Kern soll es sogar noch älter sein. Doch an seinem Äußeren sind die Spuren der Zeit wieder sichtbar geworden. In früheren Zeiten war hier im Obergeschoss das Stadtbauamt untergebracht, zuletzt residierte die Wohnbaugesellschaft Thannhausen in dem alten Gemäuer.
Der Investor Andreas Riedler will das Alte Forsthaus nun umfassend sanieren und in dem Gebäude vier Wohnungen unterbringen. Ein entsprechender Antrag im Thannhauser Bauausschuss wurde zuletzt abgesegnet. Da sich die Immobilie im förmlich festgesetzten Sanierungsgebiet der Stadt befindet, bedarf das Vorhaben auch der sanierungsrechtlichen Genehmigung der Stadt. Die hat auch in dieser Hinsicht grünes Licht gegeben.
Bürgermeister Georg Schwarz begrüßt das Vorhaben Riedlers ausdrücklich. Für die Stadt sei das der „Idealfall“, wenn ein privater Projektträger sich für ein solches Ge- bäude engagiere. Schwarz gibt sich zuversichtlich, dass Riedler, der auch schon das Sontheimer Haus in der Frühmeßstraße „hervorragend renoviert“habe, auch dieses Gebäude mit „hohem Engagement“sanieren werde. Riedler sei „ein Fuchs“, der das nötige Know-how für ein solches Projekt mitbringe. Natürlich müsse sich die Maßnahme unterm Strich für ihn auch lohnen. Schließlich investiere er viel, sagt Schwarz. Seinen Informationen zufolge sollen die Arbeiten an dem Gebäude schon bald beginnen.
Nur einen Steinwurf vom Alten Forsthaus entfernt steht der Kreuzwirt. Lange Zeit als Schandfleck an äußerst prominenter Position mitten im Zentrum der Stadt stehend, soll sich auch hier in Kürze etwas bewegen. Lediglich Formalitäten seien noch zu klären, der Notartermin steht bereits fest. Die Abenstein GmbH und Co. KG aus Ichenhausen plant hier ein Wohn- und Geschäftshaus. Wobei der Fokus vorrangig auf der Nutzung als Gewerbeimmobilie liegt. Die Gespräche mit potenziellen Mietern sind laut Bürgermeister Schwarz auch schon sehr weit gediehen, ohne entsprechende schriftliche Bestätigung aber noch nicht in der Öffentlichkeit spruchreif. „Das wird sich sehr gut einfügen an dieser Stelle“, freut sich Schwarz. Immer wieder war dieses traditionsreiche aber bereits seit Langem leer stehende und allmählich verfallende Gebäude in den Blick genommen worden. Pläne wurden entworfen und am Ende doch wieder fallen gelassen. Der letzte Vertrag platzte nur wenige Tage vor dem Notartermin. Das sei dieses Mal alles ganz anders, beteuert der Bürgermeister, der durchaus Verständnis für den Rückzug des damaligen potenziellen Investors zeigt.
Man müsse eine klare Perspektive für die Nutzung des Gebäudes haben, da sich jedoch kein Mieter für den Kreuzwirt gefunden habe, sei der Käufer abgesprungen.
Inzwischen ist das Projekt aber auf einem „sehr, sehr guten Weg“, versichert Schwarz. Die Firma Abenstein sei ein sehr seriöses Unternehmen und ein sehr angenehmer Verhandlungspartner. Idealerweise sei durch die Kooperation mit dem Nachbarn auch eine Lösung des Parkplatzproblems gefunden worden. Das habe auch den Vorteil, dass die Autos nicht mehr wie bisher kurz vor der zentralen Kreuzung auf die Christoph-von-Schmid-Straße ausfahren müssen, sondern eine vernünftige Ausfahrt auf die EdmundZimmermann-Straße geschaffen wird. „Ich bin den beiden sehr dankbar“, sagt Schwarz.