Mittelschwaebische Nachrichten

Eine Hebamme und ihre beiden Glücksbrin­ger

Glücksbrin­ger Heute erzählt Maureen Dalton, Hebamme am Krumbacher Krankenhau­s

- VON ELISABETH SCHMID

Glück? Allein das Wort hat die Menschen über die Zeiten hinweg fasziniert. Viele verbinden Glück mit einem speziellen Glücksbrin­ger. Diese Thematik greifen wir in unserer Serie auf. Heute: Maureen Dalton, Hebamme am Krumbacher Krankenhau­s. Krumbach Maureen Dalton hat gleich zwei Glücksbrin­ger. Einen hat sie schon seit 30 Jahren. Es ist ein knallroter kleiner Stoffvogel, der Kardinal. Der Kardinal ist ungefähr so groß wie ein Specht und er ist der Nationalvo­gel von North Carolina.

Maureen Dalton arbeitet seit 1990 als Hebamme am Krumbacher Krankenhau­s. Sie wurde am 27. August 1956 in Summet in New Jersey geboren. Ihr Vater war Amerikaner ihre Mutter Deutsche. Mit vier Jahren ging sie mit ihrer Mutter und der Schwester zurück nach Deutschlan­d in die Oberpfalz. In Schwendorf besuchte sie die Schule. Nach der Realschule machte sie eine zweijährig­e soziale Grundausbi­ldung. Bei dieser Ausbildung konnte sie in verschiede­ne Berufsrich­tungen reinschnup­pern etwa im Krankenhau­s, einem Kinderheim oder in der Altenpfleg­e.

Mit Kindern arbeiten das wäre was, dachte Maureen und entschloss sich zur Ausbildung als Hebamme, die sie in Erlangen absolviert­e. Anschließe­nd arbeitete sie in einer Klinik in Schweinfur­t, bevor sie für zwölf Jahre nach Amerika ging. Sie arbeitete als Barkeeper und Bedienung und lebte in North Carolina, in Charlotte im County „Mecklenbur­g“. „Es war eine schöne Zeit, man kam mit vielen Menschen zusammen und ich lernte auch viele Freunde kennen“, erinnert sich Dalton.

Nach den zwölf Jahren hatte sie die Chance, in ihrem Beruf in Deutschlan­d zu arbeiten. Freunde, die sie während ihrer Ausbildung kennengele­rnt hatte, arbeiteten in Krumbach und dort suchte man Hebammen. So kam sie nach Mittelschw­aben. „Der Abschied von den Freunden aus North Carolina fiel mir schon ein wenig schwer, erzählt sie. „Am Abend der Abschiedsp­arty, ich trug eine weiße Bluse, kackte ein Vogel auf meine Schulter. Das bringe Glück, meinten meine Freunde. Zum Abschied schenkten sie mir dieses schöne, rote Stofftier, den Kardinal. Er ist der Nationalvo­gel von North Carolina und sollte mich immer an die Zeit hier in den USA erinnern“, sinniert Maureen Dalton und wird ein wenig wehmütig. Die Arbeit an der Klinik in Krumbach macht ihr große Freude.

1995 wurde ihre Tochter geboren. Sie macht ebenfalls eine Ausbildung zur Hebamme. In der zweiten Klasse der Grundschul­e schenkte ihre kleine Tochter ihr ein selbstgetö­pfertes Schwein, es war blau angemalt. Das Schweinche­n ist immer bei ihr. Der Vogel und das Schwein stehen jeweils auf Fensterbre­ttern in der Wohnung.

Maureen liebt die Unabhängig­keit in ihrem Beruf, sie arbeitet bereits in der Geburtsvor­bereitung mit den Schwangere­n. Oft dann auch im Kreißsaal und daheim bei den Frauen bei der Nachbehand­lung. Sie ist die Erste die das Baby untersucht, bei der U1, es misst, es wiegt und säubert. Sie hat während der Jahre in Krumbach rund 2500 Babys auf die Welt geholfen. Freizeit verbringt sie mit ihrem Lebensgefä­hrten. Sie reist gerne, auch in die USA, wo sie Kontakt zu den Freundinne­n hält. Mit ihren zwei Hunden geht sie viel raus. Maureen fährt Fahrrad, macht Yoga und liest gerne Thriller und geschichtl­iche Romane.

Ihre beiden Glücksbrin­ger haben ihr geholfen, zufrieden und glücklich zu sein. Der Kardinal erinnert sie an die schöne Zeit in Amerika und das Schweinche­n, ein Muttertags­geschenk, ist ihr besonders wichtig, da es von der Tochter ist.

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Foto: Elisabeth Schmid Farbenfroh sind die beiden Glücksbrin­ger von Hebamme Maureen Dalton – ein blaues Glücksschw­einchen und ein roter Kardi nalsvogel.
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