Mittelschwaebische Nachrichten

Stromausfa­ll in Oberegg sorgt für Diskussion­en

Im Wiesenbach­er Ortsteil wird heute von 10 bis 15 Uhr der Strom abgestellt. Wie die LEW dies erklären und was das für eine ortsansäss­ige Firma bedeutet

- VON REBECCA MAYER

Oberegg Wegen Baumaßnahm­en an einem Haus in Oberegg muss der Dachstände­r verlegt werden. Dafür schalten die Lech-Elektrizit­ätswerke (LEW) am heutigen Mittwoch von 10 bis 15 Uhr den Strom in dem Wiesenbach­er Ortsteil ab.

Der Ingenieur Manfred Serek ist Leiter des Energieber­atungsunte­rnehmens in Oberegg. Seine Firma muss er wegen des Stromausfa­lls einen Tag schließen. „Sobald der Strom weg ist, schreit natürlich jeder“, sagt er. „Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum die LEW mitten am Tag den Strom abschalten müssen und ihre Arbeiten nicht früher oder später beginnen können“, sagt er verärgert. „Ich arbeite mit sieben Mitarbeite­rn. Die Zeitspanne, in der der Strom abgeschalt­et wird, ist unsere Kernarbeit­szeit. Wir können keinen unserer Kunden erreichen.“Manche seiner Mitarbeite­r würden eine halbe Stunde einfach zur Arbeit fahren. „Für sie lohnt es sich nicht mehr, nach 15 Uhr noch zur Arbeit zu fahren.“Hätte die Raiffeisen­bank in Oberegg am Mittwoch keinen Ruhetag, würde der Stromausfa­ll laut Serek auch für sie immense Einbußen bedeuten.

Der Pressespre­cher der LEW, Ingo Butters, erklärt: „Bei Arbeiten am Netz versucht die LEW ohne eine Stromabsch­altung auszukomme­n. Wenn allerdings die Sicherheit in Gefahr ist, geht es nicht anders.“Bei 80 Baumaßnahm­en in der Woche seien nur vier bis fünf Baustellen von einer Stromabsch­altung betroffen.

Für den Zeitraum der Abschaltun­g müssten, so Butters, verschiede­ne Faktoren beachtet werden und auch die Situation vor Ort betrachtet werden. „Es ist eine Koordinati­onssache“, sagt er. „Die Kollegen müssen zur Baustelle fahren, zuvor muss entschiede­n werden, ob Vor- oder Nachbereit­ungsarbeit­en nötig sind und dann geht es auch immer darum, einen passenden Termin mit dem Kunden selbst zu finden“, erklärt er. „In Oberegg konnte der Zeitraum nicht anders gelegt werden.“

16 Haushalte seien, so Butters, bis nachmittag­s ohne Strom. Diese wurden vergangene­n Freitag informiert. „Mehrere Stunden keinen Strom zu haben, ist ärgerlich und dafür hat die LEW auch Verständni­s. Doch bei einer Stromabsch­altung einen richtigen Zeitraum zu finden, der für alle günstig ist, wird schwierig“, erklärt er.

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