Mittelschwaebische Nachrichten
Reichart lädt „alle Roten“ein
Wallfahrtsdirektor reagiert auf SPD-Kritik
Maria Vesperbild Erwin Reichart versteht die Kritik der Kreis-SPD nicht. Die Sozialdemokraten hatten – wie berichtet – daran Anstoß genommen, dass Markus Söder vor der Kabinettssitzung in Ursberg am 8. August den Wallfahrtsort Maria Vesperbild besucht. „Söder kommt nicht als Vertreter einer Partei, sondern als höchster Repräsentant Bayerns nach Maria Vesperbild“, teilte der Wallfahrtsdirektor gestern mit. „Das ehrt uns sehr.“Er setzte hinzu: „Wir sind übrigens dankbar für jeden Politiker, der sich zum christlichen Glauben offen bekennt. Daher sind alle Politiker jeder Partei herzlich eingeladen, eine Wallfahrt nach Maria Vesperbild zu machen.“Reichart erinnerte an Gregor Gysi und empfahl den früheren Fraktionsvorsitzenden der Linken im Bundestag als Beispiel zu nehmen. Denn Gysi habe „als äußerst linker Politiker klar bekannt, dass eine Gesellschaft ohne Religion auf Dauer nicht funktionieren wird“. Auch „alle Roten“seien daher am 15. August um 19 Uhr zum Gottesdienst mit Lichterprozession herzlich eingeladen. Krumbach Bahnübergänge, Breitbandausbau und verschiedene Bauarbeiten im Stadtgebiet: Dies waren weitere Themen in der jüngsten Sitzung des Krumbacher Stadtrates. ● Bahnübergänge Wie kann die Verkehrssicherheit an den Krumbacher Bahnübergängen im Bereich Höllgehau und Ulmer Straße verbessert werden? Verschiedene Möglichkeiten wurden durch Maxim Wöllmann (Ingenieurbüro Fuchs) vorgestellt. Denkbar ist demnach eine Straßenverbreitung im Bereich Bahnübergang Höllgehau mit vorgeschalteter Lichtzeichenanlage. Im Bereich Bahnübergang Ulmer Straße könnte eine Drückampel eingerichtet werden, um den Weg für Fußgänger zu sichern. Möglich sei ein Fahrbahnteiler. Denkbar sei ein Fußweg, der parallel zur Bahnlinie vom Sonnenweg Richtung Ulmer Straße verläuft. Im Bereich Sonnenweg könnte ein erweiterter Übergang eingerichtet werden. Aus den Reihen der Stadträte wurde immer wieder auf die hohe Zahl von Schülern, die hier unterwegs ist, verwiesen. Einen Beschluss gab es in der jüngsten Sitzung noch nicht. ● Breitbandausbau Stefan Natterer informierte die Stadträte über verschiedene Aspekte des Breitbandausbaus in Krumbach. Unter anderem berichtete er, dass im Rahmen eines neuen Förderprogramms des Freistaats im Bereich der Schulen Glasfasertechnik zum Einsatz kommen solle. In Krumbach suche man hier die enge Absprache mit dem Landkreis. Bürgermeister Hubert Fischer verwies darauf, dass in Sa- Breitbandausbau generell zwar oft rasch Förderbescheide vorliegen würden, doch beim Ausbau komme es wegen fehlender Baukapazitäten wiederholt zu Verzögerungen. Mit den Bautrupps gebe es durch mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache in den Bautrupps mitunter Kommunikationsprobleme. ● Standesamt Einstimmig billigte der Stadtrat die Übertragung der Aufgaben des Standesamtes der Verwaltungsgemeinschaft Krumbach (zu ihr gehören die Gemeinden Aletshausen, Waltenhausen, Ebershausen, Breitenthal, Deisenhausen und Wiesenbach) auf das Standesamt der Stadt Krumbach. ● Innenentwicklung In einem Antrag spricht sich die JW/OL-Stadtratsfraktion für den Erlass einer Richtlinie zur Stärkung der Innenentwick- lung in den Ortskernen aus. Im Bauausschuss war bereits Anfang Juli über dieses Thema diskutiert worden Bürgermeister Hubert Fischer berichtete seinerzeit von einem Schreiben des Landratsamtes, in dem das von der JW/OLFraktion beantragte kommunale Förderprogramm „zur Revitalisierung der Alt-/Innenorte“als nicht vertretbar gesehen und strikt abgelehnt werde. Als Grund werde die angespannte Haushaltslage der Stadt Krumbach genannt. Lothar Birzle (JW/OL-Fraktionsvorsitzender) betonte nun im Stadtrat, dass die Stadt die Wohnungsnot nicht alleine beheben könne. Es seien private Investoren notwendig. Er sprach sich prinzipiell für den Erlass einer Richtlinie aus, über Geld könne dann konkret in der Haushaltsberachen tung gesprochen werden. Andere Stadträte wie 2. Bürgermeister und CSU-Fraktionsvorsitzender Gerhard Weiß, der UFWG-Fraktionsvorsitzende Klemens Ganz und Hermann Mayer (SPD) bewerteten dies skeptisch. Es mache keinen Sinn, eine Richtlinie zu erlassen und dann kein Geld für die Finanzierung zur Verfügung zu haben. Christoph Helmes hingegen hielt die Argumentation von Birzle für überzeugend. Am Ende wurde der JW/OLAntrag aber mehrheitlich abgelehnt. ● Hopfenweg Tobias Handel, Leiter des Bereichs Hochbau im Stadtbauamt, informierte den Rat zum aktuellen Stand in Sachen geplanter Wohnanlage Hopfenweg. Dabei geht es um ein Kostenvolumen von rund 3,2 Millionen Euro. Nach einer Diskussion um verschiedene Details stimmte der Stadtrat am Ende einstimmig dafür, die Ausschreibung auf den Weg zu bringen und bei der Regierung von Schwaben eine Neubewertung des Zuschusses zu beantragen. ● Adolf Kolping Straße Stadtbaumeister Björn Nübel teilte mit, dass die Arbeiten zur Neugestaltung der Adolf-Kolping-Straße begonnen hätten. Es sei mit einer Sperrung bis Mitte 2019 zu rechnen. Der Anliegerverkehr werde nach Absprache geregelt. ● Wasserschloss Ferner teilte Nübel mit, dass im Zuge der Neugestaltung des Vorplatzes vor dem Wasserschloss inzwischen die Betonplatte für das Fontänenfeld eingebracht sei. Ende September/Anfang Oktober könne die Neugestaltung des Vorplatzes abgeschlossen sein.