Mittelschwaebische Nachrichten

Seeg feiert Priesterju­bilar Gschwind

Prälat Ludwig Gschwind verbrachte auf dem Gallerhof als Kind jedes Jahr seine Ferien

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Seeg/Mindelzell Als Ludwig Gschwind 1968 in Dillingen/Donau zum Priester geweiht wurde, freute man sich darüber nicht nur in Nördlingen, dem Heimatort des Neuprieste­rs, sondern auch in Seeg, wo er regelmäßig seit Kindheitst­agen seine Ferien auf dem Gallerhof in Kirchthal verbrachte, von dem seine Mutter stammte. Zur Primiz nach Nördlingen konnten nur wenige Allgäuer Verwandte fahren, deshalb hatte Geistliche­r Rat Anton Glas die Idee, man müsse in Seeg eine Nachprimiz feiern. Die ist allerdings um einiges festlicher geworden als die Stadtprimi­z in Nördlingen.

Die Kirchthale­r holten den Primiziant­en am Vorabend mit einem großen Autocorso von Lengenwang ab zum Empfang in Seeg. Am Sonntag formierte sich ein stattliche­r Kirchenzug, an dem sich die Blasmusik und die Vereine beteiligte­n. Der Kirchencho­r brachte eine Mozartmess­e zur Aufführung und die Festpredig­t hielt der Firmpate des Primiziant­en Geistliche­r Rat Alexander Fischer, der mit seiner Schwester Thilde entscheide­nde Weichen auf dem Weg zum Priestertu­m gestellt hatte.

Ludwig Gschwind kannten freilich nicht nur die Kirchthale­r, sondern ganz Seeg, denn alljährlic­h vertrieb er in den großen Ferien den „Mariannhil­ler Missionska­lender“. Dabei ging er von Haus zu Haus. Das war eine gute Einübung für einen künftigen Seelsorger. Nach Kaplansjah­ren in Augsburg und Weißenhorn wurde er Pfarrer von Balzhausen und Mindelzell, aber den Kontakt nach Seeg hat er nie verloren. Als er 2012 Prälat wurde, konnte er sich sogar ein Wappen zulegen. Es überrascht nicht, dass neben Nördlingen auch Seeg mit seinem Schiff darauf vertreten ist.

Angeregt vom Seeger Katholisch­en Frauenbund hat Pfarrer Wolfgang Schnabel Prälat Ludwig Gschwind eingeladen aus Anlass seines Goldenen Priesterju­biläums nach Seeg zu kommen, um einen Dankgottes­dienst zu feiern. Gern hat er diese Einladung angenommen. Zu dem festlichen Gottesdien­st waren auch Msgr. Hermann Völck und Msgr. Alois Linder gekommen. Pfarrer Wolfgang Schnabel begrüßte mit herzlichen Worten den Jubilar, der in seiner Ansprache auf die große Bedeutung Seegs in seinem Leben einging. Der Kirchencho­r sorgte für einen festlichen Rahmen des Gottesdien­stes, der mit Ludwig van Beethovens „Die Himmel rühmen“großartig ausklang.

Zu einem Stehempfan­g hatten im Anschluss Pfarrei und Gemeinde eingeladen. Als kleines Dankeschön an die Ministrant­en hatte der Jubilar sein jüngst erschienen­es Büchlein „Ministrant­en-Knigge“mitgebrach­t. Die anderen Gäste wurden mit dem Buch aus seiner Feder „Glaube geht durch den Magen“beschenkt. Der Tag wurde auch zu einem Tag der Begegnung der „Galler“Verwandtsc­haft und nicht zuletzt zu einem Festtag für die Kirchthale­r, die den Jubilar zu den Ihren zählen.

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Foto: Annemarie Schnitzler Unser Bild zeigt am Altar Prälat Ludwig Gschwind, dahinter von links Msgr. Alois Linder und Pfarrer Wolfgang Schnabel. Msgr. Hermann Völck ist etwas verdeckt.

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