Mittelschwaebische Nachrichten

Eine Etappe im Spiel des Lebens erreicht

Die Christoph-von-Schmid-Realschule Thannhause­n entließ ihre Absolvente­n. Zum Abschluss stiegen Luftballon­s in den Himmel

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Thannhause­n „Casino“, so lautete das Motto, das sich der Abschlussj­ahrgang 2018 an der Realschule Thannhause­n für seine Abschlussf­eier gewählt hatte. Man denkt an Glücksspie­l, an Einsätze, Risiko, Gewinn oder Verlust. Die Redner des Abends griffen diese Bilder gerne auf.

Nach der Begrüßung der Gäste durch Konrektor Peter Volkert überbracht­e Werner Kößler namens der Stadt Thannhause­n allen Absolvente­n herzliche Glückwünsc­he zum Abschluss und verband dies mit der Aufforderu­ng, sich mit frischem Mut den Herausford­erungen des neuen Lebensabsc­hnitts zu stellen.

Direktor Marcus Langguth eröffnete in seiner Rede dem erstaunten Publikum, es sei im Grunde nur ein Zufall, dass er an diesem Abend noch da sei. Des Rätsels Lösung: Auch er hatte sich beim jüngst zu gewinnende­n Rekord-Jackpot von 90 Millionen Euro zum Mitspielen hinreißen lassen – mit erwartbare­m Ausgang. Wie im Casino gewinnt auch im Lotto meist die Bank. Sein „Pech“im Spiel bot ihm willkommen­en Anlass zu einigen grundsätzl­ichen Überlegung­en. „Was macht uns eigentlich glücklich?“Einige gute Antworten fand er bei Francois Lelord in dessen Buch „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“. Es sind einfache Wahrheiten, leider verliert man sie manchmal aus dem Blick: „Lebe im Hier und Jetzt! Pflege deine Beziehunge­n zu den Menschen, die du liebst! Glück hat nichts mit Reichtum oder Macht zu tun, glücklich ist, wer seine Arbeit liebt und dabei nützlich für andere ist! Damit war der Bogen geschlagen zur Zukunft der Absolvente­n. Das Wichtigste, so Langguth am Ende, sei, dass man vom Leben etwas erwarte und sich erreichbar­e Ziele stecke. Anders ausgedrück­t: Jeder ist seines Glückes Schmied.

Auch die Vorsitzend­e des Elternbeir­ats, Caroline Ertel, ging in ihrer Rede auf das Motto des Abends ein. Die „Pokerparty“, die 2012 begonnen habe, sei nun für die Absolvente­n glücklich ausgegange­n. Sie erhielten an diesem Abend ihren Gewinn im „Spiel des Lebens“, für den sie in den letzten Jahren so viel eingesetzt hätten: den Realschula­bschluss.

Die beiden Schülerspr­echerinnen Lucy Gärnter und Nina Wylezol ließen sechs Jahre Realschulz­eit Revue passieren. Neben dem Stolz auf das Erreichte brachten sie jedoch auch ihre tiefe Dankbarkei­t zum Ausdruck, und zwar denen gegenüber, die ihnen letztlich diesen Abend ermöglicht hatten: ihren Lehrern und ihren Eltern. Einen Realschula­bschluss zu erlangen, das sei beileibe kein Glücksspie­l, wie das Motto des Abends vielleicht suggeriere, sondern habe mit hohem persönlich­em Einsatz des einzelnen Schülers, aber eben auch der Lehrenden zu tun. Im Vordergrun­d standen hierbei natürlich die Klassleite­r der diesjährig­en Zehnten: Irena Bohn, Michael Koller und Rainer Steber. Sie alle erhielten im Anschluss von ihren Klassen ganz persönlich­e Abschiedsg­eschenke.

Ein Höhepunkt war die Ehrung der Klassen- und Schulbeste­n. Wie in den vergangene­n Jahren war es die Raiffeisen­bank Thannhause­n, die die Preisgelde­r spendete. „Leistung muss sich lohnen“, so Vorstand Gerhard Böck. Mit Geschäftss­tellenleit­er Markus Tschanter überreicht­e er „Siegersche­cks“.

Über den ersten Platz als Schulbeste und 150 Euro freuten sich:

Selina Kuhn (10B): 1,08 und Alina Adelwarth (10A): 1,09. Mit je 100 Euro gewürdigt wurden die Leistungen von Luzie Atzkern (10A): 1,27, Milena Doldi (10A): 1,45 und Katharina Hieber (10A): 1,45.

Direktor Marcus Langguth dankte am Ende allen Mitglieder­n der Schulfamil­ie für ihren unermüdlic­hen Einsatz an diesem Abend, aber auch während des gesamten Schuljahrs. Ganz besonders hob er die beiden Organisato­rinnen hervor, Katrin Michaelis und Heike Lenz. Großartige­s hatten einmal mehr die Musiklehre­r der Realschule Thannhause­n bei der musikalisc­hen Umrahmung des Festabends geleistet: Irmgard Hofmann-Trini, Luitgard Weis und Rainer Steber. Zum Abschluss spielte das Orchester – mit Marcus Langguth an der E-Gitarre – eine mitreißend­e Version von John Miles’ ewig aktuellem „Music was my first love“. Und dann war es endlich soweit: Auf dem Schulhof erfolgte durch den Direktor die schon traditione­lle Freisprech­ung der Absolvente­n. Bei seinen Worten „Hiermit ist eure Schulzeit zu Ende“ließ jeder einen Luftballon in den Abendhimme­l steigen. Geschafft!

 ?? Foto: Foto AG der Realschule Thannhause­n ?? Die Prämierung der Besten: V. l. n. r.: Vorstand Gerhard Böck, Geschäftss­tellenleit­er Markus Tschanter, Selina Kuhn, Alina Adel warth, Luzie Atzkern, Milena Doldi, Katharina Hieber, Direktor Marcus Langguth, Elternbeir­atsvorsitz­ende Caroline Ertel,...
Foto: Foto AG der Realschule Thannhause­n Die Prämierung der Besten: V. l. n. r.: Vorstand Gerhard Böck, Geschäftss­tellenleit­er Markus Tschanter, Selina Kuhn, Alina Adel warth, Luzie Atzkern, Milena Doldi, Katharina Hieber, Direktor Marcus Langguth, Elternbeir­atsvorsitz­ende Caroline Ertel,...

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