Mittelschwaebische Nachrichten
Wohin geht es mit dem Ackerbeat Festival?
Ein tolles Festival, da sind sich Besucher, Künstler und Organisatoren einig. Unterm Strich bleibt in der Kasse jedoch ein Minus. Was bedeutet das für die Zukunft des Projekts?
Waltenhausen Wohin geht es mit dem Ackerbeat-Festival in Waltenhausen? Drei Mal in Folge haben die Organisatoren vor malerischer Kulisse mit großem persönlichem Einsatz ein Festival aus dem Boden gestampft, das seinesgleichen sucht. Großartige Musiker treffen hier auf ein spannendes kulturelles Gesamtkonzept. Ein bisschen chaotisch, wie Organisator Axel Brandt einräumt, aber vielleicht auch deshalb umso liebenswerter. Eigentlich stimmt hier alles, vom Essen bis zu den Toiletten, von den Bands bis zur Bühne – ein Gesamtkunstwerk.
Doch wieder einmal hat das Wetter dem ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dem Festival an sich würde das keinen Schaden tun, Kunst wird auch durch Regen nicht schlechter, doch ein verregnetes Wochenende ist als Publikumsmagnet untauglich. Und so haben die Veranstalter erstmals mehr ausgegeben als eingenommen. Der Betrag ist laut Axel Brandt nicht geeignet, die Organisatoren in existenzielle Not zu stürzen, aber er drückt doch auf die Stimmung. „Wir sind alle ein bisschen down“, fasst Brandt die Lage zusammen.
Er sieht die Angelegenheit recht nüchtern und konzentriert sich mehr auf die positiven Seiten des vergangenen Wochenendes. „Ich bin eigentlich sehr glücklich, das war eine gigantische Party“, sagt er. Er habe irgendwie schon damit gerechnet, dass sie „heuer Miese machen“werden. Er bedaure das sehr, aber dieser Umstand soll für ihn kein Grund sein, das Festival nicht mehr weiter zu führen.
Zumal ihn immer wieder Rückmeldungen der Bands erreichten, in denen betont wird, wie toll das Festival war. „Gerade eben hat mich eine Mail der Agentur von Ouzo Bazooka erreicht, in dem sich die Band für das tolle Festival bedankt. Auch die Linzer haben gesagt, dass sie Werbung für unser Ackerbeat machen werden“, berichtet Brandt. Am kommenden Samstag wollen sich die Verantwortlichen noch einmal zusammensetzen und darüber beraten, wie es weitergeht. „Wir machen hoffentlich weiter“, sagt Brandt. Natürlich gebe es Kleinigkeiten, die nicht so gut liefen, räumt Brandt ein, ohne konkrete Details zu nennen. Unterm Strich sei das Festival großartig gewesen. „Wir haben uns enorm gesteigert. Vielleicht schaffen wir es, eine andere Bedeutung, auch überregional zu erlangen“, gibt er sich kämpferisch.
Unter Umständen könne auch durch Veränderungen im Detail ein größeres Publikum angelockt werden. Er denkt über Frühbucher-Tickets mit entsprechendem Rabatt nach. Eventuell gibt es auch die Möglichkeit Kulturförderungen zu erhalten.
Er hoffe, „dass wir unsere Hartnäckigkeit behalten. Ziel sei es nicht, „riesig zu werden“, sagt Brandt. Unglücklich wäre aber wohl keiner der Organisatoren, wenn es gelänge, wenigstens 400 Menschen als Gäste für das Ackerbeat zu gewinnen.