Mittelschwaebische Nachrichten

Wohin geht es mit dem Ackerbeat Festival?

Ein tolles Festival, da sind sich Besucher, Künstler und Organisato­ren einig. Unterm Strich bleibt in der Kasse jedoch ein Minus. Was bedeutet das für die Zukunft des Projekts?

- VON STEFAN REINBOLD O Bildergale­rie Eine Bildergale­rie vom Ackerbeat finden Sie unter mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Waltenhaus­en Wohin geht es mit dem Ackerbeat-Festival in Waltenhaus­en? Drei Mal in Folge haben die Organisato­ren vor malerische­r Kulisse mit großem persönlich­em Einsatz ein Festival aus dem Boden gestampft, das seinesglei­chen sucht. Großartige Musiker treffen hier auf ein spannendes kulturelle­s Gesamtkonz­ept. Ein bisschen chaotisch, wie Organisato­r Axel Brandt einräumt, aber vielleicht auch deshalb umso liebenswer­ter. Eigentlich stimmt hier alles, vom Essen bis zu den Toiletten, von den Bands bis zur Bühne – ein Gesamtkuns­twerk.

Doch wieder einmal hat das Wetter dem ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dem Festival an sich würde das keinen Schaden tun, Kunst wird auch durch Regen nicht schlechter, doch ein verregnete­s Wochenende ist als Publikumsm­agnet untauglich. Und so haben die Veranstalt­er erstmals mehr ausgegeben als eingenomme­n. Der Betrag ist laut Axel Brandt nicht geeignet, die Organisato­ren in existenzie­lle Not zu stürzen, aber er drückt doch auf die Stimmung. „Wir sind alle ein bisschen down“, fasst Brandt die Lage zusammen.

Er sieht die Angelegenh­eit recht nüchtern und konzentrie­rt sich mehr auf die positiven Seiten des vergangene­n Wochenende­s. „Ich bin eigentlich sehr glücklich, das war eine gigantisch­e Party“, sagt er. Er habe irgendwie schon damit gerechnet, dass sie „heuer Miese machen“werden. Er bedaure das sehr, aber dieser Umstand soll für ihn kein Grund sein, das Festival nicht mehr weiter zu führen.

Zumal ihn immer wieder Rückmeldun­gen der Bands erreichten, in denen betont wird, wie toll das Festival war. „Gerade eben hat mich eine Mail der Agentur von Ouzo Bazooka erreicht, in dem sich die Band für das tolle Festival bedankt. Auch die Linzer haben gesagt, dass sie Werbung für unser Ackerbeat machen werden“, berichtet Brandt. Am kommenden Samstag wollen sich die Verantwort­lichen noch einmal zusammense­tzen und darüber beraten, wie es weitergeht. „Wir machen hoffentlic­h weiter“, sagt Brandt. Natürlich gebe es Kleinigkei­ten, die nicht so gut liefen, räumt Brandt ein, ohne konkrete Details zu nennen. Unterm Strich sei das Festival großartig gewesen. „Wir haben uns enorm gesteigert. Vielleicht schaffen wir es, eine andere Bedeutung, auch überregion­al zu erlangen“, gibt er sich kämpferisc­h.

Unter Umständen könne auch durch Veränderun­gen im Detail ein größeres Publikum angelockt werden. Er denkt über Frühbucher-Tickets mit entspreche­ndem Rabatt nach. Eventuell gibt es auch die Möglichkei­t Kulturförd­erungen zu erhalten.

Er hoffe, „dass wir unsere Hartnäckig­keit behalten. Ziel sei es nicht, „riesig zu werden“, sagt Brandt. Unglücklic­h wäre aber wohl keiner der Organisato­ren, wenn es gelänge, wenigstens 400 Menschen als Gäste für das Ackerbeat zu gewinnen.

 ?? Foto: Georg Drexel ?? „Jesus war hier“– Organisato­r Axel Brandt schwärmt vom Auftritt der israelisch­en Band Ouzo Bazooka, die am Freitag auf dem Ackerbeat in Waltenhaus­en aufgetrete­n war.
Foto: Georg Drexel „Jesus war hier“– Organisato­r Axel Brandt schwärmt vom Auftritt der israelisch­en Band Ouzo Bazooka, die am Freitag auf dem Ackerbeat in Waltenhaus­en aufgetrete­n war.

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