Mittelschwaebische Nachrichten

Ehemaliges Kaffeehaus wird zu „Miguel Café Bar“

Eisdielenb­esitzer Miguel Miranda steigt neben dem Eisverkauf in das Kaffeegesc­häft ein. Er ist neuer Pächter des ehemaligen Kaffeehaus­es in Thannhause­n

- VON REBECCA MAYER

Thannhause­n Miguel Miranda sitzt auf der Terrasse seiner Eisdiele Pillot und blickt die Thannhause­r Bahnhofstr­aße entlang. Als sein Blick beim rot gestrichen­en Haus, dem ehemalige Kaffeehaus, stehen bleibt, lächelt er und liest den neuen Namen des Lokals laut vor: „Miguel Café - Bar.“Der 40-jährige Eisdielenb­esitzer Miguel Miranda ist neuer Pächter des Kaffeehaus­es in Thannhause­n. Das Café wird er künftig zusätzlich zu seiner Eisdiele bewirten.

Lange hätten seine Frau Marisa und er überlegt, ob sie zusätzlich zu ihrer Eisdiele noch ins Kaffeegesc­häft einsteigen sollen. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich es nicht gemacht hätte, wenn meine Frau nicht so hinter mir stehen würde“, sagt er. „Neben der Arbeit haben wir noch zwei Kinder, Ronaldo ist neun und Lara ist drei Jahre alt.“Er stockt und lächelt: „Wie meine Frau die Arbeit und die Kinder unter einen Hut bekommt, da muss ich wirklich sagen Respekt, Marisa, du bist eine Frau.“Das Konzept eines Kaffees sei, so Miranda, von Anfang an klar gewesen. „Ich möchte meiner Eisdiele nicht selbst Konkurrenz machen“, erklärt er.

Als er die Tür seines Cafés aufsperrt, fällt sein Blick sofort auf die neu gestrichen­en Wände. Eine Wand leuchtet in schwarzer Farbe. „Die Wand ist speziell lackiert worden, dass wir unsere Tagesgeric­hte mit weißer Kreide an die Wand schreiben können.“Miranda schmunzelt: „Ich würde nicht sagen, dass die Farbauswah­l verrückt ist, sondern eher außergewöh­nlich. Ich wollte einfach Leben in den Laden bringen.“Er schaut sich weiter um und liest den Namen des Lokals vor. „Es heißt ganz bewusst Café Bindestric­h Bar“, schmunzelt er. „Wir haben zwar ein paar Cocktails auf der Speisekart­e, aber bei uns steht das Wort Bar für die südländisc­he Espresso-Bar“, sagt der 40-jährige Portugiese.

Auch das Essen im Kaffee sei südländisc­h angehaucht. „Wir starten um 8.30 Uhr mit dem Frühstück. Ab September wird es einen Mit- tagstisch geben, nachmittag­s verschiede­ne Auswahl an Kuchen und am Abend kleine Gerichte, wie zum Beispiel Paninis.“Auch ein paar vegane Gerichte würden bereits auf der Speisekart­e stehen. Miguel Miranda stockt und grinst: „Keine Sorge, bayrische Weißwürste gibt es natürlich auch mal zum Frühstück. Aber den Fokus beim Essen möchten wir auf Bio-Produkte legen.“

Neben Miranda steht Martina Höfele. „Beim Thema Bio oder Vegan kennt sich niemand so gut aus wie Martina“, strahlt Miranda. 16 Jahre hat die 48-Jährige den Naturkostl­aden in Thannhause­n geführt. Mit ihrer Anstellung im Café könnte sie ihr geliebtes Hobby: Naturkost, Bio oder Vegan, mit ihrem gelernten Beruf der Hotelfachf­rau ideal verbinden. „Seit Jahren lebe ich vegan“, sagt sie. „Wir werden kein Café mit einem Bio-Zertifikat sein, aber ich möchte meine Lebensart den Gästen weitergebe­n und eine gewisse Offenheit für bio- oder vegane Gerichte schaffen.“Sie schmunzelt: „Mein Bruder ist ein richtiger Fleischlie­bhaber. Wir gestarke hen gerne zusammen essen. Nur ist es schwierig, ein Lokal zu finden, dass für uns beide passt. Doch vielleicht traut sich auch mal, mein Bruder hier im Café ein Avocadobro­t zu bestellen.“

Die Semmel, das Brot und den Kuchen würde vorerst das Stadtcafé in Thannhause­n liefern. „Mein Ziel ist es, unter anderem die Kuchen selber zu machen“, erklärt Miranda und blickt zum anderen Ende des Cafés. Knapp 40 Leute können im Lokal bewirtet werden. „Neben dem Hauptraum haben wir auch noch unsere Werkstatt“, sagt er. „Später möchte ich diesen Raum renovieren und für Veranstalt­ungen wie Geburtstag­e nutzen.“Ganz bewusst hat sich Miranda dafür entschiede­n, dass es keine Selbstbedi­enung der Gäste gibt. Ab kommenden Dienstag wird das Lokal täglich von 8.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet sein. Miranda lächelt und blickt hinunter zur Eisdiele: „Die zwei Minuten zur Eisdiele werde ich auch in Zukunft runterspri­ngen. Denn eine eingebaute Eisvitrine gibt es im Café nicht.“

 ?? Foto: Rebecca Mayer ?? Eisdielenb­esitzer Miguel Miranda übernimmt mit seiner Frau Marisa (rechts) das ehemalige Kaffeehaus in der Thannhause­r Bahnhofstr­aße. Die Angestellt­e Martina Höfele wird ihre Ideen im Bereich Naturkost/Bio und veganem Essen mit einbringen.
Foto: Rebecca Mayer Eisdielenb­esitzer Miguel Miranda übernimmt mit seiner Frau Marisa (rechts) das ehemalige Kaffeehaus in der Thannhause­r Bahnhofstr­aße. Die Angestellt­e Martina Höfele wird ihre Ideen im Bereich Naturkost/Bio und veganem Essen mit einbringen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany