Mittelschwaebische Nachrichten
Armutszeugnis
Die Situation in Deutschland lässt sich gut in einem Satz charakterisieren: „Es soll al les besser werden, aber es darf sich nichts verändern.“Hoffen wir, dass uns die Ver änderung doch noch einmal gelingt. Mithilfe der künstli chen Intelligenz?
Dr. Wilfried Petzny, Kempten, zum Interview „Am liebsten haben die Leute ihre Ruhe“(Politik) vom 23. Juli
Zur Debatte „Ausländer als Soldaten: Warum nicht?“von Bernhard Junginger (Politik) vom 23. Juli: Leider ist mir nicht bekannt, wessen Idee es ist, EU-Ausländer einzustellen, um die hausgemachte Personalnot der Bundeswehr abzufedern. Allein der Gedanke daran, zeigt mir aber, welches Armutszeugnis sich die Führung der Bundeswehr damit ausstellt. Es ist für mich der Gipfel der in letzter Zeit bekannt gewordenen Fehlentwicklungen. Zu meiner Zeit als aktiver Soldat war ein sehr starkes Argument für die Wehrpflicht, dass mit ihrer Anwendung am besten verhindert werden kann, eine Söldnertruppe aus der „Parlamentsarmee“zu machen. Dies scheint heute nicht mehr zu zählen. Außerdem wäre dieser Schritt die Fortsetzung der gängigen Praxis, andere für unser Wohl und Heil zu bezahlen.
Haben wir Deutsche mittlerweile tatsächlich keinerlei Interesse mehr daran, unser gewohnt komfortables Leben, unsere Errungenschaften und die demokratische Grundordnung und humanen Werte selbst zu verteidigen und damit hochzuhalten? Brauchen wir immer andere dazu, damit wir uns sicher und geborgen fühlen? Und sind uns unsere nationalen Gefühle nur noch dann sichtbar, wenn hoch bezahlte Sportler ein deutsches Dress überziehen? Wenn dem so sein sollte, dann verdienen wir es als Nation nicht, dass sich irgendwer für dieses Volk in Gefahr begibt. Michael Rehberger,