Mittelschwaebische Nachrichten

Zehn tote Nashörner

Tiere sterben in Kenia nach Umsiedelun­g

-

Nairobi In Kenia ist nach einer Umsiedlung von bedrohten Nashörnern inzwischen ein zehntes Tier gestorben. Dies bestätigte der Tourismusm­inister Najib Balala am Donnerstag. Elf Spitzmauln­ashörner wurden kürzlich von der kenianisch­en Wildtierbe­hörde (KWS) mit Unterstütz­ung der Tierschütz­er des WWF in den östlichen Tsavo-Nationalpa­rk verlegt, um den Erhalt der Art zu fördern.

Den Untersuchu­ngen zufolge starben die verlegten Tiere in Folge von Stress, der durch eine Salzvergif­tung verstärkt wurde, wie Balala erklärte. Das letzte noch lebende Tier sei von einem Löwen angegriffe­n worden und werde derzeit behandelt. Zudem hätten die Untersuchu­ngen gezeigt, dass einige Mitarbeite­r des KWS fahrlässig gehandelt hätten, unter anderem in der Vorbereitu­ng der Umsiedlung. Sechs Menschen wurden demnach suspendier­t.

Das WWF hatte zuvor erklärt, Wildtiere dieser Größe umzusiedel­n sei extrem herausford­ernd. „Zu einer Zeit, in der trotz aller Schutzmaßn­ahmen im Schnitt noch drei afrikanisc­he Nashörner am Tag wegen ihres Horns gewildert werden, ist jeder Verlust besonders schmerzlic­h“, sagte der Nashorn-Experte Johannes Kirchgatte­r. Schätzunge­n zufolge gibt es weltweit nur noch rund 5000 Spitzmauln­ashörner. Sie leben in Namibia, Südafrika, Simbabwe und Ostafrika. Rhinozeros­se werden von Wilderern wegen ihrer Hörner getötet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany