Mittelschwaebische Nachrichten
War es Brandstiftung?
Griechenland: Zahl der Opfer steigt auf 83
Athen Die verheerenden Brände in der Umgebung von Athen könnten nach den Worten eines griechischen Regierungspolitikers das Werk von Brandstiftern sein. „Es gibt Indizien, die uns zu diesen Gedanken führen“, sagte der stellvertretende Minister für Bürgerschutz, Nikos Toskas, am Abend. Aus Aufnahmen von Satelliten ergebe sich, dass westlich von Athen binnen kürzester Zeit mehrere Brände entlang einer Straße ausgebrochen waren.
Östlich von Athen, wo nach jüngsten Meldungen mindestens 83 Menschen starben, habe sich der Brand wegen enorm starker Winde rasch ausgebreitet. „Es gibt auch hier nicht nur Indizien, sondern auch Anzeichen der Brandstiftung“, sagte Toskas. Details wollte er aber nicht nennen. Er wolle die Ermittlungen nicht behindern. Festnahmen von Verdächtigen habe es bislang nicht gegeben, sagte er. Auch Fehler der Feuerwehr und der Polizei schloss der Minister nicht aus. „Es wehten Winde der Stärke zehn bis elf. So etwas hatten wir noch nie“, sagte Toskas weiter. Er habe Regierungschef Alexis Tsipras seinen Rücktritt angeboten. Tsipras habe ihm gesagt, dass jetzt „die Stunde des Kampfes sei“, und seinen Rücktritt nicht angenommen.
Die Rettungskräfte suchen indes noch immer nach bis zu 27 Vermissten. Einem Fernsehbericht zufolge wurden erst etwa 30 Leichen identifiziert. Dramatische Szenen spielten sich in den zwei Leichenschauhäusern von Athen ab. Dort kamen am Donnerstag Verwandte der Opfer und der Vermissten an und gaben DNA-Proben ab.