Mittelschwaebische Nachrichten

Tierisch, diese Promi Haustiere

Sie heißen Choupette oder Zula und sind Internetst­ars. Warum ihre Besitzer sie profession­ell in Szene setzen

- VON NICOLE RIESS

Augsburg Wenn es Grumpy Cat nicht gäbe, hätte Choupette („die Süße“) sehr gute Chancen auf den Titel der berühmtest­en Katze der Welt. Zumal bei dem Herrchen: Karl Lagerfeld. Der Modeschöpf­er war, bis er Choupette traf, kein großer Tier-Freund: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals so sehr in eine Katze verlieben könnte“, sagte er einmal. Choupette jedenfalls ist längst selbst ein Star. Und Lagerfeld setzt sie ins rechte Licht.

Die fast sieben Jahre alte BirmaKatze, die eigentlich Guimauve du Blues Daphnée heißt, trägt zum Haushaltse­inkommen bei, stand bereits für Werbung vor der Kamera und war in der Vogue zu sehen. Auf Instagram hat Choupette Lagerfeld, die angeblich zwei Dienstmädc­hen und definitiv einen Eintrag bei Wikipedia hat, 112000 Fans.

Vermutlich zum Ärger Lagerfelds übertrumpf­t sie in dieser Kategorie jedoch ein anderes Haustier eines Promis. Und zwar bei weitem. Eine gewisse Zula hat auf der FotoPlattf­orm bereits mehr als 1,1 Millionen Abonnenten. Nicht schlecht für eine „kleine süße und flauschige schwarze Zwergspitz-Dame“. Sie gehört Dagi Bee. Zwei Jahre alt ist der Vierbeiner, der im Juni bei der Hochzeit seiner Besitzer – der Düsseldorf­er Youtuberin und dem Filmeditor Eugen Kazakov – viele Blicke auf sich zog. Zula trug Tutu und durfte es sich auf der Schleppe von Dagi Bee bequem machen. Was Zula sonst so macht? Sie tollt herum, ist beim Friseur … und hat es so schon auf eine dreistelli­ge Zahl von Beiträgen gebracht.

Ein geniales Geschäftsm­odell: Dagi Bee verdient Geld mit ihren Youtube-Kanälen – etwa durch Werbung –, auf denen sie Einblicke in ihr Leben oder Schminktip­ps gibt. Und ihr Hündchen tut es ihr gleich. Ähnliches kann man bei Sängerin Lena Meyer-Landrut beobachten. Auch deren Hund Kiwi ist auf Instagram – und auf Facebook. Und seit Mittwoch können sich nun auch Ed Sheeran-Fans über tägliche Updates zu seinen Katzen freuen: Der britische Popstar hat für Calippo und Dorito einen Instagram-Account eingericht­et, unter dem Namen @thewibbles. Sein Aufruf, dem Katzenacco­unt einen Besuch abzustatte­n, folgten innerhalb weniger Stunden rund 183 000 seiner 24 Millionen Follower.

Ihre Haustiere machen die Stars interessan­ter. Menschlich­er. Nahbarer. Sie seien einfach „internetaf­fin“, erklärte die Schweizer Illustrier­te. Und: In sozialen Netzwerken sollen sie „möglichst viele Likes, Follower und Fans generieren“. Und damit Einnahmen. Für Tiere, die als Werbebotsc­hafter benutzt werden, gibt es übrigens ein Wort: „Petfluence­r“.

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Foto: Jens Kalaene, dpa Seine Katze Choupette liegt Modeschöpf­er Karl Lagerfeld sehr am Herzen. Ein „nor males“Haustier ist sie nicht.

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