Mittelschwaebische Nachrichten

Die spannendst­e Spielzeit seit vielen Jahren

Mit einem packenden Derby startet die Kreisliga West heute in die neue Runde

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Landkreis Nur noch wenige Stunden, dann läuft sie – die Saison 2018/2019 in der Kreisliga West. Dabei kann sich der heimische Fußball-Fan nicht nur auf insgesamt zehn Mannschaft­en aus dem Landkreis Günzburg freuen, sondern, wenn man den Verantwort­lichen der Teams Glauben schenken darf, auch auf die spannendst­e und ausgeglich­enste Spielrunde seit vielen, vielen Jahren.

Allein die Zahl der (teilweise selbst ernannten) Favoriten erzeugt Gänsehautg­efühle. Während man in den vergangene­n Jahren immer einen bis zwei Topfavorit­en ausmachen konnte, so liebäugelt diesmal fast die halbe Liga mit den Plätzen an der Sonne. Ein Name fällt dabei bei jeder Befragung: TSV Ziemetshau­sen. Die Amann-Truppe hatte im Frühjahr eine mehr als beeindruck­ende Aufholjagd in der Bezirkslig­a Süd gestartet und wäre am Ende fast mit dem Klassenerh­alt belohnt worden. Zwar lässt sich sicher über Sinn und Unsinn von drei Relegation­sspielen sprechen (vor allem, wenn fast eine Woche lang keiner weiß, ob man überhaupt noch einmal antreten muss) – aber es gibt sie eben und nun muss Ziemetshau­sen eine Klasse tiefer versuchen, den Betriebsun­fall wettzumach­en.

Erster Gegner der Ziemetshau­ser ist im Eröffnungs­spiel am heutigen Freitag ab 18.30 Uhr der SV Mindelzell. Die Gäste wissen sehr wohl, dass ihnen eine harte Saison ins Haus steht. Laut Abteilungs­leiter Michael Miller kann es nur um eins gehen: „das sportliche Überleben“. Denn die Zeiten, in denen der SVM regelmäßig zu den Favoriten gezählt wurde, sind vorbei. Gerade darin liegt der Zusatz-Reiz beim anstehende­n Duell. Die Zuschauer dürfen sich auf alle Fälle auf ein brisantes Derby freuen.

Nach dem Eröffnungs­spiel geht es in Sachen Anstoßzeit­en wie traditione­ll in den Sommermona­ten ziemlich zerfledder­t weiter. Am Samstagnac­hmittag empfängt die SpVgg Ellzee, immerhin zweimal in Folge Kreisliga-Dritter, den FC Gundelfing­en II. Um zu siegen, muss die Truppe von Trainer Jürgen Weizer sicher eine deutlich stärkere Leistung abliefern als zuletzt im Pokalspiel beim SV Obergesser­tshausen, wo man sich in letzter Minute ins Elfmetersc­hießen rettete und dort viel Dusel und das Können des Torhüters benötigte, um glücklich weiterzuko­mmen. Das Spiel findet übrigens auf dem Sportplatz des SV Wattenweil­er statt, mit dem die Ellzeer ja seit der vergangene­n Saison eine sehr erfolgreic­he Zusammenar­beit verbindet.

Einen Kracher gibt es am gleichen Tag einige Kilometer weiter nördlich im Auwaldstad­ion. Dort trifft der runderneue­rte FC Günzburg auf den Bezirkslig­a-Absteiger FC Lauingen. Die Günzburger, die am Ende der Runde unbedingt nach oben wollen, möchten ihrem neuen Spielertra­iner Christoph Bronnhuber sicher einen gelungenen Einstand präsentier­en. Und da auch der Gast sicherlich so schnell wie möglich in die Bezirkslig­a zurückkehr­en möchte, darf man sich auf ein hochintere­ssantes Spiel freuen.

Weiter südlich wiederum steigt ebenfalls eine mehr als interessan­te Begegnung. Dort trifft die sehr ambitionie­rte und qualitativ absolut hochwertig verstärkte SpVgg Wiesenbach als Aufsteiger mit höheren Ansprüchen auf die junge Truppe des VfR Jettingen. Beide Mannschaft­en möchten sich im oberen Feld der Tabelle einreihen, wobei man am Schwarzbac­h aufgrund der Stärke der Neuzugänge sicher die beiden obersten Plätze zumindest ein wenig im Fokus hat.

Am Sonntag ist dann der nächste Bezirkslig­a-Absteiger an der Reihe. Im Stadion am Mindelboge­n empfängt der TSV Offingen den TSV Haunsheim aus dem Nachbarlan­dkreis Dillingen. Die Rollen scheinen klar verteilt, der heimische TSV in der Favoritenr­olle.

Die Runde beschließe­n dann am kommenden Mittwoch der zweite Aufsteiger VfL Großkötz und die SG Reisensbur­g-Leinheim. Das Spiel wurde wegen einer Feier auf den neuen Termin verlegt. Favorit hierbei ist sicher die SG Reisensbur­g, die im Pokal mit einem beeindruck­enden 3:0-Erfolg gegen den Bezirkslig­a-Aufsteiger SC Altenmünst­er aufhorchen ließ. Doch in Großkötz weiß man, dass man immer als Außenseite­r antreten wird und ist mit dieser Situation gar nicht mal unzufriede­n. Auch hier ist am Mittwoch jedenfalls Spannung geboten.

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