Mittelschwaebische Nachrichten
Die Hitze und das Wasser
Warum es trotz der Hitze in der Region aber keine Probleme mit der Wasserversorgung gibt
Es ist heiß wie lange nicht in der Region. Das stellt auch die Wasserversorgung vor Herausforderungen. Aber die Kommunen sind gut gerüstet.
Krumbach/Thannhausen Es sind die Nachmittage im Freibad und die lauen Nächte auf der Terrasse. Die Freude über die braun gebrannte Haut, den süßlichen Eisgeschmack auf den Lippen und der stille Wunsch, dieses leichte, unbeschwerte Leben möge immer so weitergehen. Doch dann sieht man in der Hitzewelle zwei Wespen, wie ausgelaugt an einem Wasserhahn saugen. In der Hoffnung, dass ihr Durst gestillt wird, bevor die Wassertropfen leise auf dem heißen Asphalt verdunsten. Wird das Wasser in der Region knapp?
In Thannhausen ist die Antwort kurz, präzise und es gibt Entwarnung: „Nein“, sagt Stephan Martens-Weh, Thannhauser Bauamtsleiter. „In Thannhausen haben wir genügend Wasser.“Grundsätzlich steige der Wasserverbrauch im Sommer und im Winter sinkt er wieder. „Das ist ganz normal“, erklärt Martens-Weh. Auf eine Wasserknappheit müssen sich die Thannhauser in der Hitzewelle der vergangenen Wochen nicht einstellen. Auch in den Kommunen Münsterhausen und Balzhausen gäbe es, so der Bauamtsleiter, keine Probleme mit der Wasserversorgung. „Aus den Wasserbrunnen jeder Kommune kann auch bei der Hitze ohne Weiteres Wasser gepumpt werden.“
Eine schnelle Abkühlung liefert in Thannhausen wohl der Sprung ins kalte Freibadwasser. Die Sanierungsarbeiten an dem Natursee im Thannhauser Familienbad würden ihre Wirkung zeigen, erklärt der Bauamtsleiter. Nachdem im vergangenen Jahr eine Algenblüte das Baden unmöglich machte, ist der See in diesem Sommer wieder sauber. Die Wasserqualität dort? „Sehr gut“, bestätigt Schwimmmeister Oliver Schwarz. Doch die andauernde Trockenheit mache, so Schwarz, dem Grundwassersee zu schaffen. „Da es in den letzten Tagen wenig geregnet hat, sinkt auch der Wasserspiegel im Freibad.“Der See heizt sich dadurch schneller auf und könnte unter Umständen umkippen. „Toi, toi, toi, dass das noch nicht passiert ist“, sagt Schwarz. Aber durch die tägliche Wasserkontrolle ist der Schwimmmeister nicht in Sorge.
Auch in Krumbach funktioniert Wasserversorgung problemlos. „Selbst wenn das Wetter ein Jahr heiß und trocken bleibt, hätten wir Krumbach keine Wasserknappheit“, erklärt Hubert Fischer, Krumbacher Bürgermeister. Mit fünf Tiefbrunnen und mehreren Quellfassungen sei Krumbach bestens für die Wasserversorgung ausgestattet. Selbst beim Bruch einer Wasserleitung müssten die Krumbacher Bewohner nicht mit einer Wasserknappheit rechnen. „Als zweites Standbein haben wir in der Wasserversorgung auch noch einen Notverbund mit dem Staudenwasser am Krumbad“, berichtet Fischer. Die Krumbacher Stadtteile Edenhausen, Attenhausen und das Heilbad Krumbad beziehen ihr Trinkwasser von der Staudenwasser-Gruppe. Bei einer Wasserknappheit können sich die Ortsteile durch das Umlegen eines Schalters gegenseitig aushelfen. „Das heißt aber nicht, dass man in Krumbach Wasser absichtlich verschwenden soll.“Auch für Hubert Bühler, Städtekämmerer in Krumbach lau- tet Vernunft die Devise beim Umgang mit Wasser. „Trinkwasser ist zu schade, um es in den Garten zu gießen“, sagt er. Generell erkennt auch der Bürgermeister den jährliin chen Anstieg des Wasserverbrauchs in Krumbach. Der Grund für den höheren Verbrauchswert sei allerdings nicht nur die Hitzewelle, sondern auch die steigende Einwohnerzahl und die Hochkonjunktur der Krumbacher Firmen. „Geht es den Firmen besser, steigt auch der Wasserverbrauch“, erklärt Fischer.
Im Landkreis Günzburg „strömt das Wasser“: Im Norden sieht man die Donau fließen, Osterbach und Biber quellen im Westen. Daneben strömen die Flüsse, Günz, Kammel, Mindel, Zusam und die Glött. „Günzburg ist ein Wasserlandkreis“, sagt Ottmar Frimmel, Naturschutzbeauftragter des Landkreises. Lechzen die Flüsse nach mehr Wasser? Sterben in der Hitze, wegen des fehlenden Sauerstoffs, gar Fische ab? Auch hier gibt es Entwarnung vom Wasserwirschaftsamt in Donauwörth. Der Wasserzustand der Günz in Waldstetten sei, so Fachbereitsleiter Bernd Horst, nicht außergewöhnlich niedrig. Auch den Fischen wird es in der Hitze noch nicht ungemütlich. „Wie die Lage aber in zwei Woche aussieht, ist ein anderes Thema“, sagt Horst.