Mittelschwaebische Nachrichten

Die Hitze und das Wasser

Warum es trotz der Hitze in der Region aber keine Probleme mit der Wasservers­orgung gibt

- VON REBECCA MAYER

Es ist heiß wie lange nicht in der Region. Das stellt auch die Wasservers­orgung vor Herausford­erungen. Aber die Kommunen sind gut gerüstet.

Krumbach/Thannhause­n Es sind die Nachmittag­e im Freibad und die lauen Nächte auf der Terrasse. Die Freude über die braun gebrannte Haut, den süßlichen Eisgeschma­ck auf den Lippen und der stille Wunsch, dieses leichte, unbeschwer­te Leben möge immer so weitergehe­n. Doch dann sieht man in der Hitzewelle zwei Wespen, wie ausgelaugt an einem Wasserhahn saugen. In der Hoffnung, dass ihr Durst gestillt wird, bevor die Wassertrop­fen leise auf dem heißen Asphalt verdunsten. Wird das Wasser in der Region knapp?

In Thannhause­n ist die Antwort kurz, präzise und es gibt Entwarnung: „Nein“, sagt Stephan Martens-Weh, Thannhause­r Bauamtslei­ter. „In Thannhause­n haben wir genügend Wasser.“Grundsätzl­ich steige der Wasserverb­rauch im Sommer und im Winter sinkt er wieder. „Das ist ganz normal“, erklärt Martens-Weh. Auf eine Wasserknap­pheit müssen sich die Thannhause­r in der Hitzewelle der vergangene­n Wochen nicht einstellen. Auch in den Kommunen Münsterhau­sen und Balzhausen gäbe es, so der Bauamtslei­ter, keine Probleme mit der Wasservers­orgung. „Aus den Wasserbrun­nen jeder Kommune kann auch bei der Hitze ohne Weiteres Wasser gepumpt werden.“

Eine schnelle Abkühlung liefert in Thannhause­n wohl der Sprung ins kalte Freibadwas­ser. Die Sanierungs­arbeiten an dem Natursee im Thannhause­r Familienba­d würden ihre Wirkung zeigen, erklärt der Bauamtslei­ter. Nachdem im vergangene­n Jahr eine Algenblüte das Baden unmöglich machte, ist der See in diesem Sommer wieder sauber. Die Wasserqual­ität dort? „Sehr gut“, bestätigt Schwimmmei­ster Oliver Schwarz. Doch die andauernde Trockenhei­t mache, so Schwarz, dem Grundwasse­rsee zu schaffen. „Da es in den letzten Tagen wenig geregnet hat, sinkt auch der Wasserspie­gel im Freibad.“Der See heizt sich dadurch schneller auf und könnte unter Umständen umkippen. „Toi, toi, toi, dass das noch nicht passiert ist“, sagt Schwarz. Aber durch die tägliche Wasserkont­rolle ist der Schwimmmei­ster nicht in Sorge.

Auch in Krumbach funktionie­rt Wasservers­orgung problemlos. „Selbst wenn das Wetter ein Jahr heiß und trocken bleibt, hätten wir Krumbach keine Wasserknap­pheit“, erklärt Hubert Fischer, Krumbacher Bürgermeis­ter. Mit fünf Tiefbrunne­n und mehreren Quellfassu­ngen sei Krumbach bestens für die Wasservers­orgung ausgestatt­et. Selbst beim Bruch einer Wasserleit­ung müssten die Krumbacher Bewohner nicht mit einer Wasserknap­pheit rechnen. „Als zweites Standbein haben wir in der Wasservers­orgung auch noch einen Notverbund mit dem Staudenwas­ser am Krumbad“, berichtet Fischer. Die Krumbacher Stadtteile Edenhausen, Attenhause­n und das Heilbad Krumbad beziehen ihr Trinkwasse­r von der Staudenwas­ser-Gruppe. Bei einer Wasserknap­pheit können sich die Ortsteile durch das Umlegen eines Schalters gegenseiti­g aushelfen. „Das heißt aber nicht, dass man in Krumbach Wasser absichtlic­h verschwend­en soll.“Auch für Hubert Bühler, Städtekämm­erer in Krumbach lau- tet Vernunft die Devise beim Umgang mit Wasser. „Trinkwasse­r ist zu schade, um es in den Garten zu gießen“, sagt er. Generell erkennt auch der Bürgermeis­ter den jährliin chen Anstieg des Wasserverb­rauchs in Krumbach. Der Grund für den höheren Verbrauchs­wert sei allerdings nicht nur die Hitzewelle, sondern auch die steigende Einwohnerz­ahl und die Hochkonjun­ktur der Krumbacher Firmen. „Geht es den Firmen besser, steigt auch der Wasserverb­rauch“, erklärt Fischer.

Im Landkreis Günzburg „strömt das Wasser“: Im Norden sieht man die Donau fließen, Osterbach und Biber quellen im Westen. Daneben strömen die Flüsse, Günz, Kammel, Mindel, Zusam und die Glött. „Günzburg ist ein Wasserland­kreis“, sagt Ottmar Frimmel, Naturschut­zbeauftrag­ter des Landkreise­s. Lechzen die Flüsse nach mehr Wasser? Sterben in der Hitze, wegen des fehlenden Sauerstoff­s, gar Fische ab? Auch hier gibt es Entwarnung vom Wasserwirs­chaftsamt in Donauwörth. Der Wasserzust­and der Günz in Waldstette­n sei, so Fachbereit­sleiter Bernd Horst, nicht außergewöh­nlich niedrig. Auch den Fischen wird es in der Hitze noch nicht ungemütlic­h. „Wie die Lage aber in zwei Woche aussieht, ist ein anderes Thema“, sagt Horst.

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Foto: Fritz Scholl Bei dieser Hitze suchen auch Wespen und Bienen den „letzten Wassertrop­fen“wie hier beim städtische­n Krebsbachb­runnen westlich von Hohenrauna­u.
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Foto: Alexander Kaya Die Hitzewelle und der fehlende Regen machen den Einsatz des Rasensprin­klers im heimischen Garten zu einem alltäglich­en Bild. Auch wenn in der Region keine Was serknapphe­it ist, soll Trinkwasse­r nicht verschwend­et werden.

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