Mittelschwaebische Nachrichten

Ein neues Ortsbild für Thannhause­n

Wie die Gewerbeflä­chen die Ansicht der Stadt ändern werden

- VON DR. HEINRICH LINDENMAYR

Thannhause­n Die Stadtansic­ht Thannhause­ns von Norden her wird sich stark verändern. Der Stadtrat befasste sich mit der Vorplanung der Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets „Am Herrgottsb­erg“. Läuft alles nach Plan, könnte im Frühjahr 2019 dort gebaut werden. Dann würden beidseitig der Staatsstra­ße 2025 Gewerbebet­riebe entstehen, im Westen im Bereich südlich der Bäckerei Bosch, im Osten auf der Nordseite des Herrgottsb­ergs.

Planer Günther Thielemann hatte einige Änderungen zum Bebauungsp­lan vorbereite­t. Er schlug vor, die Breite der zu erschließe­nden Straßen auf sieben Meter zu erhöhen. Andernfall­s könnte es beim Begegnungs­verkehr von zwei Lastzügen in Kurven zu eng werden. Die vorgesehen­e Wendeplatt­e am östlichen Ende des Baugebiets sollte durch eine Wendeschle­ife ersetzt werden, weil sonst Lastkraftw­agen mit Hänger oder Sattelschl­epper nicht in einem Zug wenden könnten. Die Räte stimmten dem zu.

Vorgesehen waren im Bebauungsp­lan 18 Stellplätz­e für Personenkr­aftwagen am Fuß des Herrgottsb­ergs. Dem Vorschlag des Planers, nur 14 Plätze zu realisiere­n widersprac­h Manfred Göttner und die Mehrheit der Räte stellte sich auf seine Seite. Als „recht schwierige Hanglage“bezeichnet­e Günther Thielemann das Baugebiet. Der Bebauungsp­lan sieht vor, drei Terrassen mit Stützmauer­n anzulegen. Man könnte, so Thielemann, die vier Meter breiten Abstandstr­eifen zwischen der Straße und den Gebäuden als Böschungen gestalten, wodurch sich die Stützmauer­n erübrigten. Das fand ungeteilte Zustimmung. Längere Zeit diskutiert­en die Räte über den Gehweg an der Straße im westlichen Teil des Gewerbegeb­iets und verlegten ihn dann auf die andere Straßensei­te. Dem Vorschlag, den Grünstreif­en entlang der Straße einzuspare­n, widersprac­h Jo- sef Merk. Das führe zu Problemen beim Ausfahren von Fahrzeugen, meinte er. Ein noch heikles Kapitel ist die Entwässeru­ng des Baugebiets. Wenn das Oberfläche­nwasser nicht auf den Grundstück­en versickert werden könnte, müsste ein ziemlich großes Auffangbec­ken für das Regenwasse­r an der Mindel angelegt werden. Dadurch ginge sehr viel Fläche für einen Gewerbebet­rieb verloren und die Erschließu­ngskosten erhöhten sich um 100 000 Euro. Thielemann schlug vor, das Wasser im Baugebiet zu versickern. Es müsste aber durch ein Gutachten geprüft werden, ob das möglich sei. Die Gesamtkost­en der Erschließu­ng schätzte der Planer auf rund zwei Millionen Euro. Der Stadtrat billigte die Vorplanung der Verkehrsan­lagen, Ingenieurb­auwerke und die Kostenschä­tzung und beauftragt­e das Ingenieurb­üro Thielemann und Friderich mit der Entwurfspl­anung. Bürgermeis­ter Georg Schwarz freute sich über den Fortschrit­t des Verfahrens. Es sei ein unhaltbare­r Zustand, dass Thannhause­n keine freien Gewerbeflä­chen habe und er ständig Bewerber abweisen müsse, die oft ihr Vorhaben dann andernorts realisiert­en.

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Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr Beim Einfahren nach Thannhause­n von Norden her blickt man auf den Herrgottsb­erg. Dort sollen ab Frühjahr 2019 Gewerbebe triebe gebaut werden.

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