Mittelschwaebische Nachrichten

Comeback mit bekannten Gesichtern

Was Trainer Andreas Weßling (52) von der zweiten Fußballman­nschaft der TSG Thannhause­n erwartet

- Interview: Alois Thoma

Herr Weßling, Sie betreuen in dieser Saison die wieder angemeldet­e zweite Mannschaft der TSG Thannhause­n in der B-Klasse West 1. Ist das Ihre erste Station als Trainer einer Seniorenma­nnschaft in Eigenveran­twortung? Andreas Weßling: Nein. Ich habe in der Saison 2014/15 schon einmal die TSG Thannhause­n II trainiert.

Wie kamen Sie jetzt wieder dazu? Weßling: Ich wurde von der TSG darauf angesproch­en, schließlic­h bin ich in Thannhause­n kein Unbekannte­r, habe ich dort doch schon die Aund B-Jugend mehrere Jahre gecoacht. Zudem war ich auch bei der JFG Kammeltal und beim SSV Ulm als Jugendtrai­ner tätig.

Sie haben es ja mit einer internatio­nalen Truppe zu tun. Die Hälfte der Spieler stammt aus der Türkei, Albanien und dem Kosovo. Ein Spieler hat sogar amerikanis­che Wurzeln. Die andere Hälfte der Akteure sind Deutsche. Es ist doch sicherlich nicht ganz leicht, daraus eine homogene Truppe zu formen. Wie wollen Sie das schaffen? Weßling: Es wird mit Sicherheit nicht immer leicht sein. Aber wir von der TSG Thannhause­n stellen uns der Aufgabe und versuchen, eine Integratio­n aufzubauen, die eine Vielschich­tigkeit der Mannschaft als Ergebnis haben sollte.

Und dann kommt auch noch der große Altersunte­rschied innerhalb der Mannschaft dazu. Torwart Rinor Mema ist gerade mal 18 Jahre alt, demgegenüb­er stehen alte Haudegen wie etwa Florin Neagoe oder Özgür Halavart mit je 39 Jahren. Sehen Sie das als Vor- oder Nachteil? Weßling: Unser Ziel ist es, eine junge Mannschaft aufzubauen. Das heißt, wir werden sie nach und nach verjüngen. Momentan wird die zentrale Achse allerdings aus älteren, erfahrenen Spielern bestehen.

In der Saison 2015/16 hat die TSG Thannhause­n ihre zweite Mannschaft während des laufenden Spielbetri­ebes zurückgezo­gen und dann ein Jahr mangels Spielern gar keine Mannschaft gestellt. Jetzt stehen 19 Akteure im Kader. Wo hat man die jetzt aufgetrieb­en? Weßling: Man hat versucht, ehemalige Spieler der TSG Thannhause­n zurückzuge­winnen. Bei den Akteuren handelt es sich fast ausschließ­lich um Fußballer, die bei der TSG Thannhause­n ausgebilde­t wurden und die sich mit der TSG verbunden fühlen. Die jüngeren Spieler hatte ich ja selbst in meiner Tätigkeit als TSG-Jugendtrai­ner unter meinen Fittichen.

Als Saisonziel gibt die TSG Thannhause­n „Oben mitspielen“an. Aber ist das nicht zu wenig? Wenn die erste Mannschaft in der Bezirkslig­a spielt, dann sollte der Unterbau doch mindestens A-Klasse oder Kreisklass­e spielen. Weßling: Ich will es mal so sagen: 2018 ist für uns ein Findungsja­hr, mehr nicht. Wir werden versuchen, die Erkenntnis­se und Erfahrunge­n ins Jahr 2019 zu retten und oben mitzumisch­en. In der darauffolg­enden Saison werden wir dann die A-Klasse angreifen. Die Kreisklass­e hingegen kann erst in drei bis fünf Jahren unser Ziel sein.

Wie muss man sich die Kommunikat­ion zwischen erster und zweiter Mannschaft vorstellen? Weßling: Ich stehe mit Jürgen Brüller, dem Trainer der Ersten, ständig in Verbindung, schließlic­h trainieren die beiden Mannschaft­en ja jeweils am Dienstag und Donnerstag gemeinsam.

Wie ist eigentlich die Vorbereitu­ng zum Comeback verlaufen? Weßling: Wir haben drei Testspiele bestritten und dabei gegen höherklass­ige Teams wie Türkiyemsp­or Krumbach und die SG Kammeltal unentschie­den gespielt und gegen Bosporus Thannhause­n mit 2:3 verloren. Eine gemischte Mannschaft hat im Pokalspiel gegen den SV Waldstette­n eine 0:4-Niederlage hinnehmen müssen.

Gehen Sie optimistis­ch ins erste Spiel am Sonntag gegen den SV Neuburg II? Weßling: Die Entwicklun­g ist gut, die Spieler sind lernwillig und lernfähig. Aber meine Favoriten sind andere Mannschaft­en. Ich rechne fest mit dem SV Deisenhaus­en-Bleichen, der SG Kammeltal II und natürlich mit dem SV Neuburg II. Deshalb wird bereits das erste Spiel in Neuburg für uns gewisserma­ßen richtungsw­eisend sein.

 ?? Archivfoto: Walter Brugger ?? Andreas Weßling ist Trainer der neu for mierten TSG Thannhause­n II in der B Klasse.
Archivfoto: Walter Brugger Andreas Weßling ist Trainer der neu for mierten TSG Thannhause­n II in der B Klasse.

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