Mittelschwaebische Nachrichten
Im Schmuttertal sollen Fluren neu geordnet werden
Teilnehmergemeinschaften klären Bürger bei Rundtour auf. Die biologische Vielfalt der Landschaft ist dabei Teil der Planung des Verfahrens
Reitenbuch/Wollishausen/Margerts hausen Die derzeit laufenden Flurneuordnungsprojekte in Reitenbuch, Wollishausen und Margertshausen laufen nicht im sogenannten geheimen Kämmerlein ab. Immer wieder machen die dafür zuständigen Teilnehmergemeinschaften auf die Ziele und Maßnahmen aufmerksam. „Wir wollen nicht nur Transparenz, sondern auch die Teilnehmer der Flurneuordnungen, alle Bürger und die gesamte Öffentlichkeit darüber informieren“, betont der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaften, Bernhard Atzkern. Dazu wird am Freitag, 10. August, im Schmuttertal eine Informationsveranstaltung durchgeführt.
Wie wichtig die Flurneuordnungen sind, zeigt sich darin, dass das Schmuttertal einen hochwertigen Lebensraum darstellt. Atzkern macht dies an zwei Faktoren fest: am kaum begradigten Fluss und den dort anzutreffenden seltenen Pflanzenund Tierarten. Hier kommen die aktuell laufenden Flurneuordnungsprojekte. „Sie sollen dazu beitragen, diesen einzigartigen Kulturraum mit seiner biologischen Vielfalt zu erhalten“, betont Atzkern.
Dazu findet am Informationstag eine kleine Tour statt. Sie startet um 12 Uhr in Reitenbuch. Um 13.30 Uhr wird sie in Margertshausen und um 15 Uhr in Willishausen fortgesetzt. Treffpunkt für das Verfahren Reitenbuch III ist an der Ortsverbindungsstraße von Reitenbuch zur Staatsstraße Fischach-Margertshausen, rund 100 Meter südlich der Schmutterbrücke am Feldweg zum Vögelebach. Verabredungspunkt für die beiden anderen Exkursionsorte ist jeweils am Bahnhof in Mar- Die Veranstaltung endet gegen 16 Uhr. Bei schlechtem Wetter haben die Organisatoren vorgesorgt: Dann gehen die Informationen für alle Flurneuordnungsverfahren im Vereinsheim an der Sonnenstraße in Reitenbuch über die Bühne.
Zur Sprache kommen dabei nicht nur die Maßnahmen der Flurneuordnungen im Gebiet Schmuttertal. Auf dem Programm steht auch Interessantes über die Zusammenarbeit mit dem Verein Naturpark Augsburg Westliche Wälder und dem Biodiversitätsprojekt. „Vor Ort werden beispielsweise schon hergestellte Bau- und Landschaftspflegemaßnahmen besichtigt“, erläutert Bernhard Atzkern. Zudem will er darüber berichten, wie sich durch Flächenbereitstellung und Bodengertshausen. ordnungsabstimmung positive Entwicklungen für die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege erreichen lassen. Darüber hinaus werden die Teilnehmer über die wichtigsten Tierarten vor Ort wie den Hellen und Dunklen Wiesenknopfameisenbläuling und Biber aufgeklärt. Ziele der Flurneuordnungen sind unter anderem, die Verfahrensgebiete mit ausgebauten Wegen ausreichend zu erschließen, die Flurlage neu zu ordnen und katastertechnisch zu bearbeiten, entlang der Gewässer Uferschutzstreifen auszuweisen, kleine Wasserrückhaltungen in der Fläche zu schaffen und die Gräben an die neugeordneten Flurstücke anzupassen. Oberste Priorität hat dabei, den offenen wertvollen Auencharakter der Landschaft zu bewahren.