Mittelschwaebische Nachrichten
Pflege selbst übernommen
Zu „Pflegekräfte aus Osteuropa: In der Grauzone“und dem Kommentar „Raus aus dem Schattenreich“von Bernhard Junginger (Politik) vom 8. August: Aufgrund eigener langjähriger Erfahrungen mit osteuropäischen Pflegekräften und der „Pflege zu Hause“kann ich Bernhard Junginger nur zustimmen. Genau diese Grauzone, die ständig steigenden Kosten und die Überforderung vieler osteuropäischer Pflegekräfte bezüglich Sprache, Umgang mit Demenzkranken und schwerst Pflegebedürftigen haben mich veranlasst, die Pflege meiner Mutter (Pflegegrad 4) selbst zu übernehmen. Dafür habe ich meinen Arbeitsplatz aufgegeben, bekomme monatlich 728 Euro Pflegegeld, muss für meine Krankenversicherung selbst aufkommen und es wird von der Pflegekasse nur ein Bruchteil für meine Rente einbezahlt. Und genau hier sollte die Politik ansetzen: höheres Pflegegeld, soziale Absicherung und ein gezielteres Angebot an Schulungen und Entlastungen für pflegende Angehörige. Vielleicht würden sich dann mehr Menschen entschließen, die Pflege ihrer Angehörigen selbst zu übernehmen und somit dem Bedarf an osteuropäischen Hilfskräften und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Edith Spanrunft, Langweid