Mittelschwaebische Nachrichten
Besitzer der Kornnatter hat sich gemeldet
Fundtier Veterinäramt hatte Schlange bereits zur Reptilienauffangstation gebracht. Was Halter beachten müssen
Günzburg Das muss am Montag ein gehöriger Schrecken für die Mitarbeiter gewesen sein, als sich in einem Büro im Erdgeschoss eines Hauses in der Augsburger Straße plötzlich eine Kornnatter rekelte. Dass die in Nordamerika beheimatete Natter, die ausgewachsen eine Körperlänge von 120 bis 150 Zentimetern erreicht, ungiftig ist, können Laien ja nicht unbedingt wissen. Und gebissen werden möchte man von der Schlange dennoch nicht.
Das Veterinäramt rückte an. Ein Mitarbeiter brachte das Fundtier noch am Abend in die Reptilienauffangstation nach München – zu spät für den Eigentümer, der sich bei der Behörde tags darauf meldete. Er muss jetzt in die Landeshauptstadt fahren, um wieder zu seiner Schlange zu kommen.
„Wir sind nicht eingerichtet, solche Tiere länger bei uns aufzubewahren“, sagt Dr. Max Schubert vom Veterinäramt, das zum Landratsamt Günzburg gehört. Wichtig auch für die Haltung ungiftiger Schlangen sei die ausreichende Sachkenntnis der betreffenden Person. Von Experten weiß Schubert, dass eine Kornnatter übers Internet schon für zehn bis 20 Euro zu bekommen ist. „So etwas ist unverantwortlich“, sagt er zum Online-Handel mit Lebewesen.
Der Veterinäroberrat erinnert daran, dass gefährliche Tiere (dazu gehören beispielsweise auch Skorpione und Spinnen verschiedener Gattungen) einer gemeindlichen Genehmigung bedürfen.