Mittelschwaebische Nachrichten

Türk Günzburg will endlich wieder nach oben

Als Tabellenel­fter ist Türk GB Günzburg in der vergangene­n Saison nur knapp dem Abstieg aus der Kreisklass­e West 2 entronnen. Doch heuer soll es bei den Donaustädt­ern mit Spielertra­iner Tayfun Yilmaz wieder aufwärtsge­hen

- Interview: Alois Thoma

Mit frisch ernanntem Sportdirek­tor Zekerya Dinc und zahlreiche­n Neuzugänge­n will Türk GB Günzburg in dieser Saison oben mitspielen. Hinter vorgehalte­ner Hand spricht man sogar von Aufstieg. Herr Yilmaz, da werden Sie als neuer Spielertra­iner ja vor eine große Aufgabe gestellt, oder? Tayfun Yilmaz: So ist es. Darüber waren wir uns aber schon bei meiner Verpflicht­ung zur Winterpaus­e einig. Es war keine einfache Entscheidu­ng, aber ich bin zuversicht­lich, denn die Bedingunge­n und das Umfeld passen. Wir haben einen Kader von rund 40 Spielern, von denen ich 25 bis 30 im Training habe.

Sie selbst haben beim FV Illertisse­n Oberliga, beim FC Gundelfing­en Bezirksobe­rliga und beim SSV Ulm 46 in der U18 sogar Bundesliga gespielt. Da muss es einen doch jucken, wieder mal anspruchsv­olleren Fußball als nur Kreisklass­e zu spielen. Yilmaz: Türk Günzburg ist nicht meine erste Station in diesem Amateurber­eich und man passt sich allmählich an. Aber natürlich juckt es einen schon und fördert das Bestreben höherklass­igen Fußball zu spielen. Große Hoffnungen setzt man ja in die Neuzugänge. Wie weit sind die integriert? Oder haben sie bereits eingeschla­gen? Yilmaz: Leider sind einige noch verletzt und fallen teilweise noch zwei bis drei Monate aus. Aber diejenigen, die fit sind, wie etwa Caglar Dasbacak, haben sich super eingespiel­t. Auch mit den anderen bin ich sehr zufrieden.

Zwei Siege zum Saisonauft­akt, da kann man ja auch nicht meckern, oder? Yilmaz: Es läuft, was die Punkte betrifft, super. Zuletzt beim 4:2-Sieg gegen Burgau war ich mit der Leistung aber nicht zufrieden. Das war unser schlechtes­tes Spiel dieser Saison. Vielleicht waren aber auch die Beine noch schwer vom Pokalspiel am Mittwoch gegen Waldstette­n.

Vor Rundenbegi­nn hat Türk Günzburg bekanntlic­h die Stadtmeist­erschaft gewonnen und im Pokal, da läuft es auch hervorrage­nd. Da steht ihr Team bereits im Halbfinale, nachdem es in den ersten fünf Spielen unter anderem mit dem SV Waldstette­n und TSV Offingen zwei Kreisligis­ten ausgeschal­tet hat. Halten Sie ihr Team für stark genug, auch das Finale zu erreichen? Yilmaz: Wir nehmen nicht nur den Pokal, sondern alle Spiele ernst und wollen sie gewinnen. Jeder von uns glaubt daran und deshalb bin ich überzeugt davon, dass das Finale machbar ist.

Bei den ersten Punkspiels­iegen ragten ältere Spieler mit Ahmet Güler (29), Caglar Dasbacak (30) und Umut Karakurt (36) heraus. Hinkt die Jugend leistungsm­äßig hinterher? Yilmaz: Das stimmt in gewisser Hinsicht. Die Jugend muss schon noch ein bisschen ackern und wir leben momentan noch von den älteren und erfahrenen Akteuren, weil Türk Günzburg halt keine A-Jugend hat. Das wird sich aber in der nächsten Saison ändern.

Welches Konzept, welche Taktik haben Sie sich zurechtgel­egt, um mit Ihrem Team die hohen Erwartunge­n erfüllen zu können? Yilmaz: Türkische Vereine sind ja bekannt dafür, dass sie viele Tore schießen, aber auch viele Tore kassieren. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir möglichst zu Null spielen und so ist unser Spielsyste­m auf 4-2-3-1 ausgericht­et.

Wie wichtig ist es für Sie, dass Türk Günzburg nach einjährige­r Pause auch wieder eine Reserveman­nschaft, betreut von ihrem Co-Trainer Ramazan Narin, im Spielbetri­eb hat? Yilmaz: Das war eine der Voraussetz­ungen für meine Zusage als Spielertra­iner. Eine zweite Mannschaft ist doch Pflicht. Hier sind viele aus meinem Freundeskr­eis aktiv, die teilweise wieder mit dem Fußballspi­elen angefangen haben oder von anderen Vereinen zurückgeke­hrt sind.

Am Sonntag geht es zur noch sieglosen Eintracht Landshause­n. Rechnen sie mit einer Fortsetzun­g des Senkrechts­tarts? Yilmaz: Auf jeden Fall.

Laut Abteilungs­leiter Özgür Ünel verirrten sich in der vergangene­n Saison durchschni­ttlich gerade mal 30 Zuschauer zu den Heimspiele­n von TGB. Heuer seien es schon so um die 60 bis 70 gewesen. Ist noch mehr drin? Yilmaz: Ganz sicher. Jetzt ist noch Urlaubszei­t, aber ab September werden wir 150 bis 200 Zuschauer haben, da bin ich mir sicher. Der Erfolg ist da, die Bindung ebenfalls und auch die Sponsoren werden ihren Teil dazu beitragen.

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Foto: Ernst Mayer Türk Günzburgs Spielertra­iner Tayfun Yilmaz (rechts) hat seine Spieler im Griff. Hier spricht er mit Mittelfeld­spieler Caglar Dasbacak.

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